Idee und Konzept
Bei der Realisierung meiner Idee habe ich neben der Erstellung eigener Hintergrundmusik (darunter auch Live-Aufnahmen verschiedener Bands) sowie einigen Soundeffekten versucht, besonders die folgenden Punkte jeweils Genre gerecht zu gestalten beziehungsweise anzupassen.
1. Emotionen
Bei der Bearbeitung in der Montage kann die angedachte Veränderung der Einstellungslänge,
die Emotionen des Zuschauers verstärken oder abschwächen.
2. Storytelling
Was die Handlung im Film nicht vorwärtstreibt - oder viel schlimmer noch, verwirrt - bremst
das Zuschauererlebnis. Deshalb muss die Montage immer dort eingreifen, wo unklar ist, was
der Schnitt in einer Szene für die Erzählung leistet.
3. Rhythmus
Ähnlich wie ein Musikstück hat auch jeder Film seinen passenden Takt und Rhythmus. Denn Rhythmus, Emotionen und Handlung sind eng miteinander verknüpft und
die drei höchsten Prioritäten der Montage.
4. Blickpunkt
Um die in einem Film enthaltene visuelle Informationsmenge überhaupt erfassen und verarbeiten zu können, setzt das menschliche Auge (wie im realen Leben) radikale Schwerpunkte.
5. Raumgefühl
Die Montage ist auch für das Raumgefühl des Zuschauers in Filmen verantwortlich und entscheidet, ob der Blickwinkel uns die Verortung einer Handlung erlaubt, oder bewusst nicht.
Planung und Umsetzung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erarbeitung ein sehr spannender Prozess, wenn teilweise auch ziemlich nervenaufreibender Prozess war, der sich durch neue Ideen ständig weiterentwickelt hat: Zwar ist die Ursprungsidee praktisch unverändert geblieben, aber die Umsetzung und Endversion sind von meiner eigentlichen Planung extrem abgewichen. Auch wenn mir dies zunächst nicht leicht fiel, musste ich doch zunehmend begreifen, dass sich gewisse Dinge erst während dem Prozess wirklich zeigen und man für solche Änderungen einfach immer sein muss. Es macht einfach keinen Sinn sich stur an einen Plan zu halten, wenn man etwas Kreatives umsetzten will: Denn so ein Prozess lebt eben auch von seiner kreativen Spontanität.
Ein grosser Nachteil bleibt dabei jedoch die Unstetigkeit betreffend dem Zeitmanagement, denn bei der ersten Idee kann die Vorstellung vom zeitlichen Aufwand die reelle Umsetzungsarbeit kaum umfassend einschätzen. So musste ich mich dann im Verlauf des Prozesses auch leider von meiner Vorstellung trennen, alle Trailer in einem Semester zu kreieren und gemeinsam zu veröffentlichen.
Fazit
Aber oft stellt sich am Schluss dann heraus, dass es sich definitiv lohnt hat, in unvorhergesehene Bereiche mehr Zeit als geplant zu investieren: Denn während ich jetzt die Grundstory sowie das umfassende Quellenmaterial (während einer sechswöchigen Reise gesammelt und über 4'000 Dateien umfassend) aussortiert und kategorisiert habe, kann ich im nächsten Semester bei der Erstellung der anderen Trailer gleich das Gelernte aus dem kommenden Minor „Postproduktion“ einfliessen lassen. Darauf freue ich mich jetzt schon!