100 Jahre Dadaismus in Zürich

In diesem Jahr, dem Jahr 2016, feiert die Stadt Zürich 100 Jahre Dadaismus. “Dada c’est tout et tout est Dada” wie es einst die Dadaisten selbst formulierten. Hundert Jahre nach der Entstehung dieser Bewegung sind in Zürich viele Ausstellungen, Aufführungen und andere Anlässe im Namen Dadas zu besuchen. Auch der Medienrummel blieb dabei nicht aus.

Der Dadaismus ist eine Kunstbewegung, die Ihre Anfänge zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Zürich nahm. Der Dadaismus äusserte sich als eine scharfe Kritik gegen den damals in Europa tobenden Ersten Weltkrieg, der neue Waffen und enorme Zerstörung mit sich brachte. Die Dadaisten waren eine Gruppe von Kriegsflüchtlingen und Migranten, die sich in der Schweizer Finanzhauptstadt Zürich niederliessen und zusammen eine Bewegung in Gang brachten, die gegen die kriegsverherrlichende Sprache der Kriegspropaganda, den falschen Nationalstolz und gegen die Institutionalisierung der Kunst kämpfte.

Im ersten Teil meiner Bachelorarbeit werden diese historischen Wurzeln durch eine Literaturrecherche begründet. Dabei ging ich auch kurz auf die Protagonisten der Zürcher Dada-Bewegung ein. Dieses Hintergrundwissen gab mir die nötigen Grundlagen, um meine Forschungsfrage im Hauptteil zu beantworten. Heute, im Jahr 2016, werden hundert Jahre Dada Zürich gefeiert. Die Stadt steht kulturell seit Beginn des Jahres unter dem Zeichen des Dadaismus. Das Zürcher Kunsthaus, das Landesmuseum und kleinere Museen, alle bieten mehrere Dada-Ausstellungen an. Entsprechend ist auch das mediale Echo gross, das die Thematik dieses Jahr erhält. Die Zeitungen schreiben über Ausstellungen und erklären in teilweise ganzseitigen Artikeln, was Dada war, was es heute noch sein könnte oder was der Autor persönlich davon hält. Das Forschungsinteresse meiner Arbeit lag darin, anhand zweier ausgewählter Zürcher Zeitungen, namentlich der Neuen Zürcher Zeitung und dem Tages-Anzeiger, die mediale Resonanz zum Dadaismus einzuschätzen und herauszufinden, welches Bild die Zeitungen den Lesern vermitteln. Für dieses Vorhaben wurde die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse gewählt. Mit einer dafür konzipierten Software (MAXQDA) wurden sechzig Artikel des Monats Februar 2016 nach einem schematischen Kategoriensystem untersucht.

Analog zum ersten Teil der Arbeit, habe ich mich auf die Suche nach Dada-Experten gemacht und drehte einen kurzen Dokumentarfilm. Der Film erklärt, unter welchen Bedingungen der Dadaismus in Zürich vor hundert Jahren begann, wer die Dadaisten waren und was ihre Ideologien beinhalteten. Ich durfte interessante Interviews mit den namhaftesten Dada-Experten in Zürich führen, die mir alle die Bewegründe des Dadaismus eindrücklich schildern konnten. Zudem habe ich unzählige Aufführungen und Ausstellungen zum Thema Dada besucht und gefilmt, was meinen Film in Stimmung und Bild unterstütze.