100 Jahre Generalstreik - und jetzt?

100 Jahre Generalstreik – Und jetzt?

Soldaten mit Stahlhelmen, hoch zu Ross. Ausgerüstet mit Maschinengewehren und Handgranaten. Ihnen gegenüber rund 250’000 Arbeiterinnen und Arbeiter im Streik. Trotz leeren Mägen brennt in ihren Augen die verzweifelte Hoffnung auf Verbesserung. Die Schweiz im November 1918, am Rande eines Bürgerkriegs.

Heute gilt der Generalstreik als eines der bedeutendsten innenpolitischen Ereignisse und als Wegbereiter für viele soziale Errungenschaften, wie etwa die AHV und das Frauenstimmrecht. Hundert Jahre später wird erinnert, gefeiert und über die Bedeutung des Streiks diskutiert.

Doch wie sieht es mit der Arbeiterbewegung heute aus? Mit welchen Fragen beschäftigt sich die Linke? Sind Streik und Klassenkampf noch aktuell? Wie soll eine bessere Welt aussehen? Wir haben uns mit drei Personen aus der politischen Linken getroffen und über diese Themen gesprochen.

Aus diesen Gesprächen ist eine Serie von 18 kurzen Videos entstanden, die wir im Kontext einer Webseite präsentieren. Es ist der Versuch, politische und teilweise abstrakte Inhalte zu erläutern – kurz und knackig, aber doch mit der nötigen Tiefe. Unser Projekt ist im Web unter der Adresse streik2018.ch zu Hause und freut sich über deinen Besuch.

(fms)

Kritik
von Pascal Albisser und Nathan Beer

Es war eine sehr intensive und lehrreiche Erfahrung ein solches Projekt von A-Z durch zu ziehen.

Preproduktion

Es war sicherlich von Vorteil, gleich zu Beginn des Semesters mit der Planung zu beginnen. Ansonsten wäre es kaum möglich gewesen, alles umzusetzen. Ursprünglich hatten wir die Idee, die Gespräche zu führen und sie als Ganzes zu zeigen. So hatte jedes Gespräch das Generalstreik-Jubiläum zum Thema, ging aber auch auf die einzelnen Personen weiter ein.

Da die Videos aber viel länger wurden als ursprünglich gedacht, haben wir dieses Konzept verworfen. Stattdessen haben wir die Aussagen nach Themen sortiert und zu 18 einzelnen Videos geschnitten. Hätten wir von Anfang an dieses Konzept verfolgt, wäre inhaltlich wohl einiges mehr herauszuholen gewesen. Wir hätten uns auch in der Postproduktion Zeit erspart.

Wichtigstes Learning ist wohl, dass die Personenauswahl bei einem solchen Projekt enorm viel ausmacht. Dass eine Person bekannt ist und schlaue Bücher schreibt ist eine Sache, wie sie vor der Kamera spricht aber nochmals eine völlig andere.

Produktion

Es war sicherlich eine gute Erfahrung, an einen Ort hinzugehen und alles spontan aufzubauen. Die Ortswechsel bringen etwas Abwechslung in den Schnitt. Ein nächstes Mal müssen wir uns aber unbedingt mehr Zeit nehmen für das Framing. So müssten Plakate abgehängt, störende Utensilien umgestellt werden, etc. Auch die zwischendurch auftauchenden Nebengeräusche stören etwas. Eine Studiosituation wäre hier sicher einfacher gewesen.

Postproduktion

Wir hatten viel Zeit eingerechnet und haben noch viel mehr benötigt - wir haben es schlicht unterschätzt. Das lag vor allem auch daran, dass wir einzelne Arbeitsschritte zum ersten Mal in einem «richtigen» Projekt durchgeführt haben, wie zum Beispiel das Color Grading.

Webseite

Für die Webseite hatten wir bereits früh eine Idee, welche wir dann auch umgesetzt haben. Einzelne Teile, wie die scrollbaren Videos, erforderten etwas mehr Aufwand, dieser Teil ging aber eigentlich relativ fix. Wir haben auf VuePress gesetzt, einen statischen Seitengenerator auf Basis des Vue.js Frameworks. Dies erlaubte uns den Inhalt in einem simplen Markdown-File zu erfassen, ganz ohne eine Datenbank aufsetzen zu müssen. Wo nötig, konnten wir Javascript-Komponenten einbauen, was uns die nötige Flexibilität gab.

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