100 Sekunden Wissen: PET

Nein, gemeint ist weder das putzige Kleintier noch die britische Pop-Band Pet Shop Boys. Die Rede ist von Poly – ethyl – entereph – thalat. Den Zungenbrecher kennen wir hierzulande besser in Form kleiner Plastikflaschen, die wir fleissig und gewissenhaft zum Lebensmittel-händler zurückbringen.

PET-Flaschen – vielseitiger als man denkt.

Seit 20 Jahren sammeln wir schon die leeren Behälter und im Jahr 2000 regelte der Bundesrat in der Verordnung über Getränkeverpackungen (VGV) die Rücknahme von PET-Flaschen sogar per Gesetz.

«Say no to plastic» liegt im Trend, denn Plastik hat keinen guten Ruf in Zeiten energischer Energiedebatten. Und so besteht PET auch hauptsächlich aus Erdöl oder Erdgas. Aber: PET lässt sich zu einhundert Prozent wiederverwerten. Würden alle gesammelten PET-Flaschen recycliert statt im Abfall verbrannt, könnten gegenüber einer Neuproduktion 139’000 Tonnen Treibhausgas vermieden werden. Dies entspricht etwa dem jährlichen Ausstoss aller Autos im Kanton Schaffhausen.

Und: Mit PET-Behältern lässt sich sogar verschmutztes Trinkwasser desinfizieren! Einfach ungereinigtes Flusswasser in eine durchsichtige PET-Flasche füllen und dann die Flasche – beispielsweise auf dem Hausdach – für etwa sechs Stunden der Sonne aussetzen. Das UV-Licht zerstört die Hülle der Krankheitserreger und vernetzt wichtige Proteine. Zusammen mit einer Wassertemperatur von 50 Grad Celsius macht es so den Erregern den Garaus.

Wer nun denkt, Glas ist ökologischer, der irrt. Wiederverwertetes PET ist im Vergleich zu Mehrweg-Glasflaschen absolut gleichwertig. Denn auch PET verliert seine Eigenschaften bei der Wiederverwertung nicht und lässt sich mehrmals zu hochwertigen Produkten verarbeiten. In der Schweiz sind es immerhin acht von zehn Flaschen. Ein internationaler Spitzenwert.

Ja, wir sind Weltmeister! Wenigstens im Recyclieren.

Mehr Infos zum Thema:

PET Recycling Schweiz
Multipet Recycling Deutschland