Jede Filmproduktion zieht eine gewisse Vorbereitungszeit mit sich. Alles will sorgfältig geplant sein. Mehrere Briefings klären die Aufgabenverteilung jedes Einzelnen. Das scheint unerlässlich, doch ist es das überhaupt? Dieses Projekt ist ein Versuch, das Gegenteil zu beweisen.

Das Ziel: In 24 Stunden einen kompletten Kurzfilm zu produzieren. Der Fokus dafür lag klar auf Spontanität und Improvisation. Als Inspiration brachte jeder Student einen Gegenstand für die Geschichte mit ans Set. Die Kreativität sollte durch nichts eingeschränkt werden, die einzige Vorgabe war die Begrenzung des Themas auf Abenteuer und «Thriller». Innerhalb von 24 Stunden wurde dann aus dem Nichts ein Kurzfilm:

Die Stimmung während des Drehs wurde in einem Making-of festgehalten:

(mm)

Kritik
von Tobie Wittmann, David Giorno, Martina Mäder, Aline Sloksnath, Giordano Gull, Eva Schuler, Mauro Sutter, Jennifer Müller, Cécile Kühn, Laura Barrett, Fabian Arnold und Marie-Cathrine Mosimann

Ist das Projekt erfolgreich?

Ja. Unsere gesteckten Ziele wurden alle erreicht.

 

Es ist kein Vorführfilm, das war nie die Idee. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen einen einminütigen Kurzfilm zu drehen, welcher storymässig besser funktioniert. Mir war wichtig die 24 Stunden auszunutzen, in unserem Fall haben wir uns mit der Länge der Story übernommen und so kam die Story zu kurz, darunter leidet das ganze Projekt.

 

Vorarbeit

Vor dem Dreh mussten administrative Arbeiten geklärt werden, so das HQ des ganzen, für welches ich die Eduzone wählte. Einerseits mussten wir angemeldet sein, wegen der Securitas Kontrolle, andererseits mussten wir zu jeder Zeit (Raucherpausen + Filmen + Verpflegung) die Eduzone verlassen und wieder betreten können. Dafür meldete ich jeden bestätigten Teilnehmer des Projektes an und eine Backup Person auf welche ich im Notfall zurückgreifen hätte können. Dies machte ich per Mail an den Studienleiter.

 

Ich war für das Beschaffen des Equipments besorgt. Da die Story noch nicht bekannt war, war dies eine Herausforderung. Für alle Dateien war ein Backup vorgesehen.
Das Equipment war:
- Filmklappe
- Ronin
- 3 Sony alpha s1 (eine bereits auf den RONIN geriggt) mit 7 Akkus
- 70D für Making of mit 4 AKkus
- Field Runner
- 2 Stative
- Diverse Objektive
- Zwei led Lichtsets mit 4 Akkus
- 2 grosse Recorder 2 kleine.
- Boompole
- Verlängerungskabel
- Reflektor (Silber/Weiss/Gold/Diffusor/Grün- und Bluescreen)
- Diverse Notebooks
- Energydrinks, Wasser und Gipfeli
- 1 Hilfe Kit + Heuschnupfenmedizin/Blasenpflaster/Dafalgan
- 3 externe Festplatten für Backups
- 3 Fahrzeuge eingeplant und organisiert (Eines kam spontan dazu)
- Diverse Stifte, Blocks zum schreiben und verschiedene Duct Tapes sowie Malerband und Markierband
- Auf eine Drohne habe ich bewusst verzichtet, da sie meistens nur für "Candyshots" verwendet werden, ohne wirklich eine Funktion für die Story zu haben.
Dieses Equipment kommt aus der Ausleihe, Kollegen, Klassenkameraden und meiner persönlichen Ausrüstung. Survey Monkey hat mir geholfen Fahrer und Equipment der Personen ausfindig zu machen.

Das Genre wurde per Survey Monkey ausgewählt.

Bei der Aufgabenverteilung konnte sich jeder selbst bei seinen favorisierten Funktionen einschreiben. Ich habe entschieden, wer ich in welcher Funktion wollte. Mein Fokus war dabei nicht jeden seine Hauptkompetenz ausüben zu lassen, sondern jedem die Möglichkeit zu bieten neues zu lernen.
Survey Monkey und Online Excel

 

Production

Die Regieassistenz, Making of und das Drehbuchteam traf sich am morgen um 07:00 Uhr. In 3 Stunden wurde eine Geschichte mit Shotliste geschrieben. Dann traf der Rest der Truppe ein. Es wurden alle gebrieft auf die Geschichte und die Locations.
Pause bis 12 Uhr.
Beide Drehs an beiden Orten hatten spontane Pausen und es mussten viele Shots geändert, gestrichen oder neu geschrieben werden.

 

Post-Production

In der Post-Production waren gewisse Teilnehmer mehr strapaziert als andere, dies war schon beim Dreh so. Aber bei der Post-Production mussten manche 3-4 Stunden warten, bis sie ihren Teil erledigen konnten. Zum Beispiel brauchte die Soundtrack-Gruppe den Feinschnitt, um die Musik auf die Schnitte genau anzupassen.

 

Fazit

Es ist bewiesen das es möglich ist in 24 Stunden einen Film komplett zu produzieren.
Der grösste Knackpunkt ist die Story, welche zu unklar ist. Eine mögliche einfache Lösung wäre eine kürzere Story zu erarbeiten oder ganz simpel eine einfachere Geschichte zu wählen. Eine andere Lösung wäre mehr Zeit für die Shot liste einzuplanen, welche in ca. 20 Minuten gemacht wurde.
Der zweite grosse Knackpunkt war der unterschiedliche Aufwand der verschiedenen Akteure. Einige waren permanent unter Stress und andere wurden weniger gebraucht. Diejenigen welche weniger zu tun hatten passten sich sofort an und halfen den mehr Beschäftigten bei ihrer Arbeit. Mögliche Lösungen hier sind, bessere Planung durch gewonnene Erfahrung. Andererseits weniger mit Funktionen arbeiten und mehr mehr mit Allrounder. Ein gutes Team ist unerlässlich für den Erfolg des Projekts.

Das ganze Projekt ist eine interessante und lehrreiche Erfahrung. Ich kann es nur weiterempfehlen. Wir haben unsere  Grenzen kennengelernt. Faszinierend war für mich persönlich die Regieführung mit so vielen beteiligten Personen.

 

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