20 Jahre Galvanik Zug

Das Jugendkulturzentrum Zug „Galvanik“ feierte am 12. Dezember sein 20- Jähriges Jubiläum. Weltweit renommierte Acts traten bei den Feierlichkeiten auf und wir waren mit der Kamera live und hautnah dabei.

Das Jugendkulturzentrum „Galvanik“ in Zug ist der Treffpunkt für alle Jugendliche und Junggebliebene aus der ganzen Region. In seinen Räumlichkeiten treten lokale wie auch internationale Künstler jeglicher Genres auf. Im Rahmen des 20-Jährigen Bestehens der „Galvanik“ fanden im Monat Dezember zahlreiche Veranstaltungen, Feste und Konzerte statt. Ein Gruppenmitglied wuchs in der Region auf und stand somit in direktem Kontakt mit der „Galvanik“. Dadurch wurde eine Kooperation zwischen uns und den Veranstaltern möglich.

Kritik
von Elia Gianini, Taddeo Cerletti und Stephanie Felder

Motivation
Wie im Beitragstext schon erwähnt hatte ein Gruppenmitglied eine spezielle Verbindung zur „Galvanik“. Die Planung des Jubiläums-Events war schon seit geraumer Zeit in Gange. Das Gruppenmitglied kennt einen Mitorganisator. Demzufolge war dies auch ein Dauerthema in alltäglichen Gesprächen zwischen ihnen. Zudem sollte für diesen Event ein Aftermovie produziert werden mit der Absicht auf eine Veröffentlichung. Durch das Multimedia-Production Studium wurde das Gruppenmitglied vom Mitorganisator direkt für eine Produktion angefragt. Da die „Galvanik“, wie bereits erwähnt ein Jugendkulturzentrum ist, vergeben die Organisatoren Aufträge dieser Art sehr gerne an Studenten und lassen ihnen auch viel Freiheiten dabei. So kam die Zusammenarbeit zustande. Aus schulischer Sicht können unsere Mitstudenten aus unserer Erfahrung profitieren: Filmen bei sehr dunklen Verhältnissen und der Produktion eines Aftermovies im Allgemeinen.

Vorgehen
Als die Zusammenarbeit Mitte November vereinbart wurde, haben wir uns sofort zusammengesetzt und diskutiert wie wir den Aftermovie aufbauen wollen. Dabei haben wir uns Inspirationen und Anregungen im Internet gesucht. Schnell wurde klar, dass wir viele Close-Ups von den DJs, den feiernden Menschen sowie der ganzen Szenerie benötigen. Damit schafft man eine warme und emotionale Atmosphäre. Bei dem 20 -ährigen Jubiläum wurden die Visuals von Rec.design kreiert. Dieser Name war uns nicht bekannt. So begaben wir uns auf die Internet-Recherche. Die Visuals, welche die DJs bei ihrer Arbeit und die Besucher beim Feiern zu sehen bekommen, dienen nicht nur als Unterstützung, sondern sind auch in der Schweiz einzigartig. Rec.design kreiert alle seine Visuals selbst „von Hand“. Eine Arbeit die für viele MMP Studenten spannend sein könnte und Anregungen von eigenen Kreationen geben soll. So haben wir beschlossen, den Visuals einen recht grossen Platz im Aftermovie zu geben. Danach ging es zur Ausleihe. Da wir zu diesem Zeitpunkt noch recht unsicher waren, welche Produktionsmaterialen wir in einer solchen dunklen Umgebung benötigten, bestellten wir so viel wie möglich, nach dem Motto: „Je mehr desto besser“. Es hätte uns geärgert, wenn technische Utensilien nicht vorhanden gewesen wären, obwohl wir sie gehabt hätten. Wir haben dann mit den Leuten von der Ausleihe geredet und uns noch diverse Informationen zu Aufnahmen im Dunkeln, also im Club, eingeholt. Diese gaben uns sehr kompetente Hilfe. So konnten wir auf eine Vielzahl der ausgeliehenen Stücke verzichten.

Am 12. Dezember sind wir dann um ca. 21:30 im „Galvanik“ eingetroffen. Wir wurden vom Mitorganisator begrüsst, welcher uns auch gleich Backstage-Pässe ausstellte. So konnten wir unser ganzes Equipment an einem sicheren Ort verstauen. Danach haben wir das „Galvanik“ mal genau angeschaut: Die Bar, Tanzfläche, Eingangsbereich, Lounge, DJ-Pult und Raucherecke musste unbedingt in unserem Aftermovie miteinbezogen werden. Danach haben wir die zwei Canon 5D Mark III eingestellt. Dies stellte uns vor sehr grosse Herausforderungen, da wir nicht mit so einer grossen Dunkelheit (insbesondere auf der Tanzfläche) gerechnet haben. Etwas über eine Stunde brauchten wir dann um die Kameras einigermassen rauschfrei einzustellen. Immer wieder haben wir die ISO-Werte und Blende neu eingestellt. Zudem filmten wir mit 50 frames per Second. Somit mussten wir den Shutterspeed mindesten verdoppeln. Dies führe zu noch dunkleren Bilder. Nach etwa einer Stunde waren wir einigermassen zufrieden. Uns blieb jedoch nicht mehr viel Zeit, da die Veranstaltung schon in vollen Zügen am laufen war. So gingen wir mit den beiden Kameras durch die verschiedenen Bereiche der „Galvanik“. Wir filmten zahlreiche Aufnahmen von der Bar, der Lounge, der Dekoration und dem Raucherbereich sowie dem Eingangsbereich. Danach kam auch schon der erste Live-Act. Wir näherten uns dem DJ-Pult mit unseren Kameras und nahmen Close-Ups von den Gesichtern wie auch vom Mischpult auf. Später wollten wir Close-Ups der Gäste aufnehmen. Die Tanzfläche war stockdunkel, einzig die Visuals, welche an einen Vorhang projiziert wurden, gaben uns Licht. So war es zu Beginn sehr schwer irgendwelche „Happy Faces“, welche ausgelassen am feiern, sind aufzunehmen. Als einzige Lösung schien uns das zusätzliche Licht, welches oben an der Kamera befestigt wird, einzusetzen. Dieses Licht schreckte jedoch die Gäste ab. So bekamen wir viele Hände vor die Kamera oder die Gäste wendeten sich ab sobald sie die Kamera mit dem Blitz sahen. Zudem beeinträchtigte dieses Licht auch die Stimmung des Klubs. Deshalb mussten wir kurz darauf das Licht abschalten. Als einzige konnten wir ein paar Close-Ups an der Bar und in der Loung drehen. Viele Gäste dachten auch, dass wir sogenannte Partyfotografen sind. Dies verlangsamte die Arbeit kontinuierlich. Was uns jedoch sehr gut gelang waren die Aufnahmen der DJs und der Visuals. Die DJs liessen sich gerne bei ihrer Arbeit filmen. Es machte ihnen sichtlich spass. Sogar bekannte Namen wie Carl Craig waren bereit sich filmen zu lassen. Zwischen den filmischen „Rundgängen“ während dem Event sind wir immer wiedermal in den Back-Stage-Bereich gegangen um uns die Aufnahmen anzusehen. So kamen wir ins Gespräch mit den verschiedenen DJs sowie den Produzenten der Visuals. Durch diesen Austausch konnten wir zusätzlich gewisse Beziehungen knüpfen. So haben uns die DJs gefragt, ob wir zusätzlich zum Aftermovie für die „Galvanik“ noch je separat einen kleinen Trailer produzieren könnten, bei dem nur sie vorkamen. Dies haben wir dann auch getan und haben die Trailer den DJs zugesendet. Diese verwendeten unseren Trailer auf Sozialen Plattformen wie Facebook oder YouTube.

Die Postproduction verlief soweit reibungslos und wir konnten wirklich gut zuschneiden. Als Stilelement haben wir oben und unten noch einen schwarzen, breiteren Balken eingefügt. Wir durften sogar noch einen Song von einem DJ, den wir Back-Stage kennen gelernt haben, für unseren Aftermovie verwenden. Schliesslich haben wir immer noch zu wenige Close-Ups von den Gästen, was ein wenig schade ist. Jedoch waren wir positiv überrascht vom Resultat. Die Aufnahmen sahen auf der Kamera doch sehr körnig aus. Am Computer gefiel es uns aber gut.

Equipment
2x Canon 5D Mark 3 (Standartobjektiv), Teleobjektiv, Miller Stativ, Schulterstativ (Rig), Zusätzlicher Blitz/Kameralicht

 Learnings

  1. Thema Ausleihe: Zuerst sich wirklich genau informieren, was genau benötigt wird. Dies verhindert dann einen langen Prozess bei der Ausleihe.
  2. Informationen zur Produktion in einem dunklen Raum schon vorher einholen: Dazu gehört sicherlich im Voraus das Ausleihen der Kameras und vor allem das Testen der Einstellungen.
  3. Besuch der Lokalitäten im Voraus: Dies spielt mit Learning Nr. 2 zusammen. So sollte die Kamera mindestens einmal im Voraus in den Lokalitäten ausprobiert werden, so hätten wir die lange Einstellungszeit zu Beginn verhindern können.
  4. Thema Close-Ups: Da wir halt wirklich in einem sehr dunklen Raum aufnahmen und sich die Menschen, welche an diesem Event teilnahmen nicht gerne beim Feiern filmen liessen hätten wir mit anderen Techniken arbeiten müssen. Back-Stage hat uns ein Produzent der Visuals den Tipp gegeben, das nächste Mal das grelle Licht (Blitz) von der Kamera abzumontieren und einzeln irgendwo aufzustellen. So könnte dann unauffällig (ohne direktes Licht) gefilmt werden, da von einer anderen Ecke die Lichtquelle kommt.
  5. Gezielte Aufnahmen produzieren: Insgesamt nahmen wir unzählige „kleine Aufnahmen“ (über 186 Stück) auf, welche sich – auch durch den Einsatz von zwei Kameras – immer wiederholten. Wir hätten besser eine Shotliste erstellt und diese dann nach Kamera aufgeteilt. Oder halt nur eine Kamera benutzt. Es war daher in der Postproduction unglaublich mühsam, die wirklich Guten aus den 186 Aufnahmen rauszupicken.

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