Selbstreflexion
Idee & Konzept
Die Idee für dieses Projekt hatte ich, als ich mich entschieden habe auf das Maiensäss zu gehen. Natürlich war diese ganze Umsetzung abhängig davon, wie lange ich es durchziehen konnte. Zum Glück war das schönste Wetter, deshalb hatte ich ausreichend Strom für den Laptop und meine Geräte. So konnte ich jeden Tag etwas für den «Pendlablog» produzieren.
Vorbereitung
Bevor ich mich in die Höhe wagte, lud ich alle meine Geräte auf und nahm externe Festplatten mit. Bei der Programmierung möchte ich bewusst etwas tun, was andere Medien heutzutage nicht mehr machen, nämlich eine steinalte, statische Webseite aufsetzen, völlig simpel und kaum optimiert. Das ist die Challenge. Der Blog ist ein umfangreicher «One-Pager» – ohne Content-Management-System usw. Genau dieses «altmodische» soll die Einfachheit darstellen.
Umsetzung
Vor Ort hatte ich stets mein Equipment in der Nähe. Immer wieder gab es Momente, in welchen ich nach draussen sprang, um Aufnahmen zu machen. Gerade bei den «Sonnenuntergängen» oder dem «Supermond» musste zum richtigen Zeitpunkt abgedrückt werden. Die Umstände mit dem Strom waren nicht immer ganz einfach – oft musste ich wirklich überlegen, ob ich nun ein Bild mache oder nicht. Noch vor Ort dachte ich darüber nach, wie man Spannung in den Blog einbauen könnte. Ich möchte nicht zu viel im Fokus sein. Also soll der Leser nun auch informative Hüttengeschichten zu gewissen Themenbereichen bekommen – mittels den Exkursen. Bewusst zog ich immer einen Vergleich mit der Vergangenheit. Ich selbst finde es auch immer spannend, wie die Vorfahren ihr «Office» auf der Alp vor 100 Jahren gemeistert haben. Als roter Faden sollen die Elemente wie das «Schnee-Tagebuch» oder das «Wetter» dienen.
Nachdem ich mich tagelang mit der Grundstruktur des Blogs und mit der Sortierung bzw. Bearbeitung der über 2'000 Medien rumgeschlagen habe, setzte ich mich an die Programmierung. Die Webseite ist handprogrammiert. Ich achtete darauf, dass sie so schlicht und einfach wie möglich dargestellt wird. Für die Spannung sorgen die fünf Exkurse, welche mittels Unterseiten programmiert wurden. Mit den «Buttons» baute ich Interaktivität ein. Bei der Schriftart wollte ich anfänglich eine alte «Serifenschrift» nehmen. Da ich aber mit der Zeit merkte, dass diese zu klein und allgemein nicht gut leserlich war, stellte ich dann doch noch auf eine andere Schrift um.
Selbstreflexion
Dieser Pendlablog war ein grosser Brocken Arbeit. Ich hätte nie gedacht, dass «bloggen» derart viel Zeit in Anspruch nimmt. Die Produktionen vor Ort machten mir viel Spass. Das einzige Problem war jeweils die Unsicherheit, ob der Akku noch reicht. Sehr zeitintensiv war es danach, die 20 Tage zu dokumentieren und die Exkurse auszuarbeiten. Das alte Bildmaterial und die vielen wertvollen Informationen von früher stellte mir mein Grossvater zur Verfügung. Darüber bin ich extrem froh, ansonsten wären die Vergleiche zur Vergangenheit bestimmt nicht optimal rübergekommen. Diese 200 alten Fotos bekam ich analog und musste sie noch Einscannen. Gerade solche Dinge wie die Informationsbeschaffung habe ich nicht einberechnet, sodass ich schlussendlich sehr lange vor diesem Blog sass. Immer wieder verlor ich den Überblick – gerade beim Einbinden der vielen Medien. Trotzdem: Der «Pendlablog» erzählt nun persönliche, historische und sachliche Geschichten von früher und bis heute – und die Programmierung hat funktioniert. Mit diesem Endresultat bin ich zufrieden. Diese Challenge hat sich definitiv gelohnt – sie war eine positive Selbsterfahrung.
Schwierigkeiten & Learnings
Ich habe viele Learnings darüber gesammelt, wie man «bloggt» und wie man einen Blog programmiert. Ich musste viel ausprobieren, dass es nun mit einer Hauptseite und fünf Exkurs-Unterseiten so aussieht, wie es jetzt aussieht. Vielleicht hätte ich die Programmierung noch «schöner altmodisch» machen können, für das fehlte schlussendlich dann leider die Zeit. Für mich war von Anfang an aber wichtig, dass der Blog ein funktionstaugliches «Mittel zum Zweck» ist. Wahrscheinlich würde er heutzutage durch jegliche «Usability Tests» fallen – aber das wären die Webseiten vor 30 Jahren sicherlich auch. :) Ich habe es so gut wie möglich versucht und bin auch froh, dass ich mich an die «Handprogrammierung» gewagt habe. Ich konnte nur lernen. Obwohl das Projekt umfangreicher als anfänglich gedacht war, würde ich ein derartiges Experiment auf jeden Fall wieder einmal wagen.