360° um die Welt

Ferienerinnerungen in Form von Fotos gehören schon fast zum ausgelutschten Standard heutzutage. Ein Schnappschuss der Sushi-Box in Tokio hier, ein Bild des Sandstrandes in Malta da und ein Video auf der Ramblas in Barcelona. «360° um die Welt» macht Ferienfotos realistischer und bringt dich mitten ins Geschehen.

«Virtual Reality» ist der neuste Schrei bei Web-Entwicklern und Game-Fanatikern. Zugegeben, Google Street View ist keine brandneue Erfindung, aber 360°-Ansichten werden auch bei Laien immer beliebter. Hotels zeigen ihre Zimmer im Panorama-Style, damit potentielle Kunden auch den kleinsten Winkel vorher anschauen können. Das «Live dabei sein» scheint mir extrem wichtig vorzukommen, deshalb fotografierte ich im letzten Halbjahr alle Urlaubsfotos mit einer 360°-Kamera. Das Ergebnis habe ich auf einer kleinen Seite festgehalten.

Schau dich hier um!

Achtung: Die Seite funktioniert am flüssigsten mit Google Chrome!

(lhu)

Kritik
von Luca La Rocca

Idee
Reisen ist voll im Trend. Ich muss zugeben, dass ich ein Reisefreak bin. Und wie bereits im Artikel beschrieben, habe ich die Standart-Urlaubsfotos langsam aber sicher satt. Deshalb überlegte ich mir, wie man seine Ferienerinnerungen auf eine andere Art und Weise festhalten kann. Beim Stöbern durch den Online-Technikhandel entdeckte ich eine 360°-Kamera, die sich für den täglichen Gebrauch eignete. Zusammen mit einem Smartphone stellte dies mein idealer Reisebegleiter dar. Kurz nach Semesterstart im Herbst kaufte ich mir die Kamera und machte einige Testaufnahmen. Dann wurde die Idee geboren, eine Übersichtskarte mit meinen 360°-Reisen zu erstellen.

Planung
Nebst den separaten Reiseplanungen musste ich mich insbesondere damit auseinandersetzen, welche Locations ich fotografieren wollte. Für eine öffentliche Homepage sind Fotos meines Abendessens in Thailand wohl weniger spannend. Ich suchte mir also die angesagtesten Hotspots und Sehenswürdigkeiten in den jeweiligen Zieldestinationen raus. Dabei entstanden auf diversen Trips, verteilt über ein halbes Jahr, mehrere Fotos pro Stadt bzw. Land. Ich musste dabei aber auch feststellen, dass ein gutes Foto einer Sehenswürdigkeit vor dem eigenen Vergnügen kommt. Weil die Tage auf einem Trip sind bekanntlich zu kurz, um alles sehen zu können. Nach den Trips sortierte ich die Fotos, suchte die Geo-Daten für die Homepage raus und beschriftete die wichtigsten Hotspots. Diese lassen sich in Singapur, Bangkok, Peking, Hamburg und Wien finden. Ein separates Video der Weihnachtsshow im  Gardens by the Bay in Singapur bettete ich auf einer separaten Seite ein. Hier kann man die Lichtershow von verschiedenen Perspektiven beobachten. Entstanden ist eine Übersichtskarte: hier kann man sich von Locations zu Location durchklicken und Fotos anschauen - 360° natürlich. Dank des exakten Geo-Tags weiss der Betrachter auch, wo genau dieses Foto entstanden ist.

Herausforderungen
Ich musste immer darauf achten, dass mein Equipment geladen war. Diese 360°-Kamera war nicht gerade billig und ich war in Länder unterwegs, wo ich zum Teil schräg angeschaut wurde mit diesem technischen Teil. Zu sehr auffallen wollte ich schliesslich auch nicht. Das Fotografieren stellte an und für sich nach der Einarbeitungsphase keine grosse Herausforderung dar. Natürlich stellten die Fotoaufnahmen einen gewissen Aufwand dar, da ich für den "touristischen" Zweck auf gewisse andere Locations meiner erster Wahl verzichtet habe. Nur die Überlegung, wie ich die Fotos genau zeigen will, brachte mich in einen kurzzeitigen Stressmoment. Wie bindet man 360°-Fotos auf eine Homepage ein? Ich hatte keine Ahnung! Ich musste mich dann also sehr gründlich und tief in diese Materie einlesen. Dabei war ich froh, dass ich auf auf Tools von Google zurückgreifen konnte. Da ich kein Programmier-Crack bin, codierte ich schliesslich einfache HTML-Seiten. Mit einer speziellen Software konnte ich meine Fotos so exportieren, dass man diese in einer Online-Version auch entsprechend anschauen kann. Auf dem Computer zieht man mit dem Cursor den gewünschten Bildausschnitt, auf dem Smartphone dreht sich das Bild entsprechend der Display-Ausrichtung. Kaum waren die Bilder geschafft, wurde ich mit dem neuen Problem der 360°-Videos konfrontiert. Glücklicherweise bietet hier auch Youtube einen entsprechenden Dienst an, mit welchem man nach diversen Formatierungsdurchgängen einen Film uploaden konnte.

Equipment
Insta360-Studio Kamera

Fazit
Grundsätzlich bin ich mit dem Ergebnis meiner Arbeit sehr zufrieden. Ich habe ein neues multimediales Feld entdeckt und wurde Fan! Ich habe eine Übersichtskarte meiner bereisten Städte in einer 360°-Version realisiert. Das ist kein abgeschlossenes Projekt; ich will und ich werde diese Karte weiterhin ausbauen. Die Fotos finde ich gelungen - jeder kann sehen, wie es an den vereinzelten Locations genau aussieht. Bei der Homepage sehe ich noch Luft nach Oben. Dieser Punkt würde ich gerne weiter verfolgen, damit die Seite noch benutzerfreundlicher bzw. massentauglicher wird. Im Bezug auf das Endprodukt stelle ich fest, dass auf dem Smartphone erst die Virtual Reality richtig cool wird. Der einzig negative Punkt an 360°-Fotos finde ich, dass man den Fotografen immer sehen kann.

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