rigi-video

A Trip to the Queen of the Mountains

Wer kennt sie denn nicht, die Rigi? Sie ist die Königin der Berge und wahrscheinlich auch deshalb eine der bekanntesten der Schweiz. Nicht umsonst zieht sie Jahr für Jahr hunderttausende Schweizer und Touristen an. Auch ich konnte dieser Versuchung nicht widerstehen und wollte entdecken, ob sie ihrem Namen alle Ehre macht.

Als Innerschweizerin sah ich es als meine Aufgabe, mindestens einmal in meinem Leben einen richtigen Trip zur Königin der Berge zu unternehmen. Natürlich mit allem was dazugehört: Einer wunderschönen Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee, die Fahrt in Vitznau mit der ältesten Zahnradbahn Europas und einer Wanderung vom Rigi Kaltbad bis zur Rigi Kulm. Mein Erlebnis zur Rigi hielt ich in einem Video fest:

(sba)

Kritik
von Jasmin Stammler

Idee
Seit eineinhalb Jahren studiere ich Multimedia Production. Ich habe bei einigen Videos (Porträt, Bericht, Reportage, FactAttack) mitwirken können. Trotzdem jagte mir stets ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich daran dachte, etwas im Alleingang zu produzieren. Welche Kamera würde ich dafür brauchen? Wie war es mit diesem Shutter Speed? Was für Zusatzmaterial war wichtig? Damit ich meine Skills im Filmen verbessern konnte, musste ich über meinen Schatten springen. Und das tat ich am Ende auch.

Ich überlegte mir, was ich im Alleingang filmen könnte. In erster Linie ging es mir hauptsächlich darum, die Kamera mit all ihren Funktionen näher kennenzulernen und in der Postproduction Effekte und Transitions mithilfe Tutorials anzuwenden. Nach einem intensiven Brainstorming mit meinem Freund entschied ich mich einen Trip zur Rigi zu machen und dies in einem kurzen 2-minütigen Video festzuhalten.

Preproduction
Nach Abklärungen mit meinen Schulkollegen, entschied ich mich für die Sony a7iii mit einem ND-Filter und einem Makro-Objektiv. Zusätzlich nahm ich eine GoPro mit dem Gimbal mit. Ich erstellte ein Konzept, einen Drehplan und eine Shotlist. Ich hielt auch die Route fest: Luzern – Schifffahrt Luzern - Vitznau – Rigi Kaltbad (Zahnradbahn) – Wanderweg bis Rigi Staffelhöhe – Rigi Kulm. Ich nahm mir zwei Tage Zeit die Kamera auszutesten (einmal drinnen mit Zoom, in-Camera-Transition und einmal draussen mit Belichtung etc.) Zudem lehnte ich die GoPro Drohne Karma von einem Kollegen aus, um Bilder in der Luft einzufangen. Für den ganzen Dreh plante ich zwei Tage ein inkl. Übernachtung auf der Rigi. Um mich mit der Drohne zurechtzufinden, übte ich mit dieser einen ganzen Tag lang am Ägerisee. Um die Shotlist zu definieren, recherchierte ich auf Youtube. Ich fand viele In-Camera-Transition Tutorials, die ich recht spannend fand und die ich ausprobieren wollte.

Production
Nachdem alles geplant war und die Drehtage sich näherten, häuften sich meine Sorgen. Das Wetter sah gar nicht gut aus und ich musste mir überlegen, ob ich nicht alles abbrechen wollte. Ich wartete erstmal ab und dann kam der Tag. Der schlimmste Tag im April. Der 4. April. Als ich am morgen aufwachte, schneite es nonstop. Fast die ganze Schweiz wurde in tiefes Weiss getaucht. Ich brach somit den Dreh für den Tag ab und verlegte ebenfalls die Reservierung des Hotels auf der Rigi. Am nächsten Tag war das Wetter ruhiger, aber trotzdem bewölkt. Auch wenn ich mich auf einen sonnigen Tag gefreut hatte, zog ich es nun durch. Ich entschied mich ebenfalls dazu, die Drohne zu Hause zu lassen und es nicht zu riskieren, sie aufgrund Wind und Wetter zu beschädigen.

Equipment:

  • Sony a7iii
  • Objektiv: Sony 24-70mm f2.8
  • Objektiv: Makro / Canon EF 100mm / 2.8
  • ND-Filter (falscher ND-Filter bekommen)
  • GoPro mit Gimbal
  • Drohne Karma

Postproduction
Nach einem anstrengenden Tag auf der Rigi waren die Aufnahmen im Kasten. Zuerst sicherte ich alle Aufnahmen und begann dann das Filmmaterial für die besten Szenen zu schneiden. Nebenbei suchte ich, nach Empfehlung einer Klassenkameradin, auf premiumbeat.com nach einem geeigneten Soundtrack. Ich kostete mich einige Stunden, um die richtige Musik zu finden.

Danach begann wieder die Recherche. Ich sah mir weitere Tutorials über Transition, Zoom-In, Time Remapping, Maskierung, Vor- und Abspänne etc. auf Youtube an, um diese in Premiere und AfterEffects auszuprobieren. Aufgrund meinem Interesse die Effekte zu testen, wurde mein Rohschnitt eher zu einem halben Feinschnitt. Für ein fachliches Feedback sah ich mir den Schnitt mit einer Schulkollegin an. Danach verfeinerte ich den Schnitt, kaufte die Musik für den Film ein und fügte einen Vor- und Abspann ein.

Fazit
Für einen Anfänger wie mich, war es ziemlich schwer alleine (mit kleiner Hilfe von meinem Freund - danke dir, Alain!) ein Filmprojekt zu realisieren. Ich brauchte einige Versuche, um den gewollten Shot zu erreichen. Da die Zeit knapp war (Ich hatte nun einen Tag weniger Zeit von geplanten zwei Tagen!), fühlte ich mich gestresst und bemerkte so einige Fehler nicht. Zum Beispiel gelangten in der Hälfte des Drehs zwei Fussel auf die Linse der Kamera, die ich durch den kleinen Bildschirm an der Kamera nicht bemerkte. Ich hatte ebenfalls mit wackeligen Aufnahmen zu kämpfen, die ich in der Post bearbeiten musste. Für die Zukunft werde ich für ruhige Aufnahmen mit Sicherheit ein Stativ brauchen. Das Wandern gestaltete sich ebenfalls als schwierig mit dem ganzen Equipment, dass wir dabei hatten. Hierbei ist weniger mehr!

Der einzige Fehler, der nicht an mir lag, war der falsche ND-Filter, den mir die Technik-Ausleihe mitgegeben hatte. Der Bildschirm war oft zu hell, so dass ich nicht genau sehen konnte, ob das Bild scharf war. Mithilfe eines Schulkollegen fand ich dann eine Lösung ohne den ND-Filter zu arbeiten und trotzdem keine Überbelichtung zu erhalten.
Da das Wetter auf der Rigi sehr unterschiedlich war (teils Nebel, dann wieder Sonnenschein), musste ich die Kamera-Einstellungen immer wieder anpassen. Leider war der Aussichtspunkt ein totales Nebelloch, weswegen ich auch keine grossen Aufnahmen von der Umgebung machen konnte. Für den nächsten Dreh ist es wichtig, dass ich Ersatzdaten finde, um das Risiko von Schlechtwetter auszuschliessen.

Wenn man alleine dreht, muss man an alles denken, was schier unmöglich ist, wenn die Zeit fehlt. Beim nächsten Mal würde ich meinen Drehplan detailierter gestalten und die Realisation eines Videos mit einer zusätzlichen erfahrenen Person machen. So passieren einfache Fehler weniger schnell, es macht mehr Spass und man kann die Arbeit teilen.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar