Above Down Under

Kilometerlange Strände, kristallklares Wasser, feuerrote Erde, dichte Regenwälder.

Australien ist bekannt für seine vielfältige, atemberaubende Natur. Aus der Vogelperspektive lässt sich die Schönheit dieses Landes besonders gut bestaunen.

Lass die Bilder auf dich wirken und das Fernweh in dir aufkommen.

(lhu)

Kritik
von Sarah Dennler

Idee

Mein Bruder reist zurzeit durch Australien und hat sich vor der Reise eine Drohne gekauft, um die Weiten des Landes auch filmtechnisch festhalten zu können. Da er selbst nicht aus dem Multimedia Bereich kommt, hat er noch keine Erfahrungen mit Kameras, Filmen und Postproduktion gesammelt. Nach fünf Monaten Reisezeit hatte er bereits unzähliges Filmmaterial produziert, wusste aber nicht, wie er dies nun weiterverarbeiten soll. Da kam ich ins Spiel. Er fragte mich, ob ich für ihn ein Video mit seinen Drohnenaufnahmen zusammenschneiden könne. Natürlich sagte ich zu, denn so eine Art Video hatte ich vorher noch nie geschnitten.

Vorbereitungen

Vor der Abreise meines Bruders äusserte er den Wunsch, eine Drohne zu kaufen. Wir recherchierten also zusammen, welche Drohne sich für seine Zwecke am besten eignete. Er brauchte eine kleine, leichte Drohne, die nicht viel Platz einnahm, eine gute Filmqualität aufwies, die Möglichkeit zur Zeitlupenaufnahme bot und leicht zu bedienen war. Schliesslich entschied er sich für die «DJI Mavic Air». Als die Drohne bei uns Zuhause eintraf, übten wir zusammen die Steuerung und probierten die verschiedenen Funktionen aus. Ich erklärte ihm die unterschiedlichen Filmeinstellungen.

Arbeitsprozess

Da ich meinen Bruder (relativ spontan) in Australien besuchte, konnten wir die Datensicherung gleich vor Ort vornehmen. Leider wurden die Aufnahmen vorher nicht sortiert oder einheitlich abgelegt, weshalb es bei der Übertragung ein paar Probleme gab. Einige Dateien waren doppelt, andere fehlten, wiederum andere waren nur auf seinem iPhone gespeichert, welches sich nicht mit iTunes synchronisieren liess. Nach etlichen Google-Suchen und Übertragungsversuchen klappte es dann endlich und ich konnte alle Aufnahmen auf meiner externen Festplatte speichern.

Nachdem ich das Material gesichtet und geordnet hatte, importierte ich dieses in ein Adobe Premiere Projekt und schnitt alle geeigneten Sequenzen raus, um eine bessere Übersicht zu bekommen. Danach habe ich mich auf die Suche nach passender Musik gemacht. In der Youtube Audio Library wurde ich nicht fündig. Ich durchforstete weitere Creative Common Datenbanken und stiess schliesslich auf der Plattform «Soundcloud» auf den schwedischen Künstler «Ehrling». Seine Musik war perfekt für das Video. Jedoch vermerkte er darauf, dass man sich bei ihm melden solle, falls man einen seiner Songs gebrauchen wolle. Dies tat ich dann auch. Ich schrieb ihm eine E-Mail und erklärte ihm die Situation. Leider bekam ich keine Antwort. Also suchte ich weiter. Schliesslich konnte ich nicht ewig auf eine Rückmeldung von ihm warten, wollte mich aber auch rechtlich absichern. Zuletzt fand ich einen Song, der mir gefiel und welchen ich auch benutzen durfte.

Anschliessend begann ich damit, die Aufnahmen in eine bestimmte Reihenfolge zu bringen um verschiedene Orte nacheinander zeigen zu können. Ich habe versucht, einen Mix aus langanhaltenden Bildern und schnellen Schnitten zu schaffen, um Abwechslung in das Video zu bringen. Schliesslich besteht es ja «nur» aus Drohnen Shots. Parallel dazu, überlegte ich mir verschiedene Übergänge und sah mir Youtube-Tutorials dazu an.

Als Letztes kümmerte ich mich um das Color Grading. Da ich dies noch nicht so oft gemacht habe, suchte ich mir im Internet ein paar Tipps und probierte unterschiedliche Farbeffekte aus. Ich wollte einen cinematischen Look kreieren, was für meiner Meinung nach auch gelungen ist.

Schwierigkeiten

Eigentlich dachte ich, dass die Datenübertragung vor Ort den Prozess erheblich erleichtern würde. Aufgrund der oben genannten Probleme nahm die Sicherung jedoch sehr viel mehr Zeit in Anspruch als gedacht.

Die Sichtung des Materials war viel mehr Arbeit als gedacht, da ich die Aufnahmen nicht selbst gemacht habe und deshalb nicht wusste, was alles gefilmt wurde. Ich musste also jeden Clip von A bis Z durchschauen und alle geeigneten Szenen rausschneiden.

Es war schwierig für mich die «Verantwortung» an eine andere Person abzugeben. Ich konnte bei den Aufnahmen ja nicht dabei sein und hatte keine Möglichkeit meinem Bruder zeitnah Tipps zu geben oder ihn vor Ort zu unterstützen.

Leider war die Drohne bei fast allen Aufnahmen falsch kalibriert, weshalb die Kamera schief filmte. Dies ist immer am Horizont ersichtlich. Da nicht in 4K Auflösung gefilmt wurde, konnte ich die Aufnahmen auch nicht korrigieren. Dies hätte einen Qualitätsverlust zur Folge gehabt.

Die Qualität der ersten Aufnahmen wurden nur auf HD und nicht auf Full HD aufgenommen. Deshalb konnte ich die betroffenen Shots nicht für das Video verwenden.

Da ich die Schnitte auf die Musik anpassen wollte, konnte ich das Video erst beginnen nachdem ich den passenden Song dazu gefunden hatte. Dies hat sich herausgezögert, da ich auf eine Antwort von «Ehrling» gewartet habe (die bis heute nicht eintraf).

Erfolgserlebnisse

Das Schneiden des Videos hat mir sehr viel Spass gemacht. Es hat Abwechslung gebracht, da es sich ausnahmsweise nicht um ein Business-Video handelte. Ich konnte Effekte, Übergänge sowie Schnitte ausprobieren und meine Fähigkeiten im Color Grading verbessern. Ausserdem hat es mir Freude bereitet, das Video zum Takt der Musik zu schneiden.

Fazit

Trotz ein paar Startschwierigkeiten und einigen Hürden hat mir das Produzieren dieses Videos sehr viel Spass gemacht. Ich habe gelernt, dass die Postproduktion eines Videos aufwändiger ist, wenn man die Aufnahmen nicht selbst gemacht hat und diese vor dem Schnitt nicht kennt. Es ist aber auch spannend mit Aufnahmen zu arbeiten, die man davor noch nie gesehen hat. So wird mehr Freiheit zur Kreativität geschaffen. Was uns im Studium schon etliche Male eingetrichtert wurde, hat sich bei diesem Projekt wieder bestätigt. Eine saubere und sorgfältige Ordnerstruktur spart extrem viel Zeit und Aufwand. Ausserdem ist es wichtig, sich für einen solchen Film Zeit zu lassen. Wenn mir keine guten Ideen mehr in den Sinn kamen, habe ich das Projekt eine Zeit lang weggelegt oder eine Nacht darüber geschlafen. Die Postproduktion habe ich dann mit neuen Einfällen und frischer Motivation fortgesetzt.

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