Adobe Comp CC: Digitale Serviette für Kreative

Für alle Designer, die unterwegs die besten Ideen für Webseiten und Drucksachen haben, hat der Softwarehersteller Adobe eine neue App für das iPad veröffentlicht. Mit “Adobe Comp CC” können unterwegs einfache Grafikdesign-Kompositionen für Druck, Web und Mobilgeräte skizziert werden.

Meistens sind die spontanen Design-Ideen die besten. Leider hat man diese (da eben spontan) oft unterwegs, wo man kein Photoshop oder Illustrator hat, um die Idee schnell umzusetzen. Egal ob im Zug, Freibad oder in der Mittagspause: Sobald man am Computer sitzt, hat man die Hälfte wieder vergessen. Die Skizzen auf der gebrauchten Serviette des Mittagessens halten meistens nicht bis zum Schulzimmer/Büro und ein Konzept auf einer Serviette präsentiert gefällt auch nicht jedem Chef (ausser sein Name ist zufälligerweise Richard Branson).

Mit der App „Adobe Comp CC“, welche leider momentan ausschliesslich für das Apple iPad erhältlich ist, kann man jetzt unterwegs schnelle Entwürfe (sogenannte Mock-up‘s) erstellen. Im Büro oder Zuhause können die Entwürfe bei Bedarf an den Computer gesendet werden, um diese dort weiter bearbeiten zu können.

Dieser Digezz-Beitrag soll die App “Adobe Comp CC” vorstellen und einen Überblick verschaffen was sie kann oder nicht kann. Wichtigstes Ziel ist aber, dieses nützliche Tool der Digezz-Leserschaft vorzustellen. Das Produktvideo von Adobe gibt einen ersten Einblick in die Funktionen der App.

Short Facts:

  • Plattform: Momentan nur für Apple iPad erhältlich
  • Preis: kostenlos (Adobe Creative Cloud erforderlich)
  • Grösse: 60 MB
  • Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, u. a.
    (Stand: 07.04.2015, Version 1.0.1)

Hands-On

Nach der Anmeldung mit der Adobe-ID gelangt man zur aufgeräumten und selbsterklärenden Startseite. Die App bringt 3 Beispiele mit (Mobil, Druck und Internet). Somit kann man entweder die Beispiele anschauen oder direkt mit einem leeren Template loslegen:

AdobeComp_Start

Möchte man ein neues Mock-up erstellen, stehen verschiedene Formate zur Verfügung. Nebst den gängigen Formaten können auch eigene definiert werden:

AdobeComp_Formate

Mit der innovativen Gestensteuerung können im Zeichnungs-Modus mit dem Finger oder Formen, Texte und Platzhalter erstellt werden.

AdobeComp_Gesten

Innerhalb kürzester Zeit entstehen ansehnliche (auch wenn optimierbare) Entwürfe. Die App soll aber nicht Photoshop/Illustrator ersetzen, sondern lediglich die Ideen unterwegs digital produzierbar machen. Für zusätzliche Funktionen kann das Design in die Cloud respektive an den Computer gesendet werden (siehe unten). Sobald man die App ein wenig kennt, sind Mockup’s wie das folgende Smartphone-Design für Digezz (Vorlage: iPhone6+) innerhalb von 5 Minuten erstellt:

AdobeComp_DigezzMobile

Falls mal was daneben geht, kann mit einem 3-Finger-Wisch auf der sogenannten Leinwand im Dokumentenverlauf navigiert werden:

AdobeComp_Verlauf

Eines der praktischsten Features von “Adobe Comp CC” ist, dass man die unterwegs erstellten Designs an InDesign, Illustrator sowie Photoshop senden kann. Beim Test erschien nach etwa 10 Sekunden, nachdem die Funktion “An Photoshop senden” ausgewählt wurde, das Dokument auf dem Computer:

AdobeComp_Photoshop

Wie in den meisten Adobe-Produkten mittlerweile Standard, sind die intelligenten Hilfslinien (auch bekannt als Magnetlinien) ein nettes Feature beim Gestalten. Was hier noch fehlt sind die Distanzangaben, damit man gleich grosse Abstände einhalten kann:

AdobeComp_Magnet

Erster Eindruck

Zu Beginn sind 3 Beispiel-Designs vorhanden. Dies erleichtert den Benutzern einen Einstieg in die Bedienung. Ein grosser Vorteil dieser App ist, dass man innerhalb von kürzester Zeit gute Designs entwerfen kann. Mit Hilfe der “Gestenzeichnung” können auf innovative Art diverse Formen, Platzhalter und Texte hinzugefügt werden. Während der Bearbeitung ist ein Wechsel des Formats (z.B. von iPad auf iPhone) möglich.

Bei der App fällt ein gut funktionierender Workflow mit Adobe Cloud-Diensten auf. Inhalte wie Bilder und Icons können vom Adobe Marketplace einfach und ohne Probleme eingefügt werden.  Auch verschiedene Fonts von Adobe Typekit können problemlos verwendet werden. Adobe muss hier aber noch ein bisschen über die Bücher, da keine Schriftarten-Vorschau integriert ist und so das Arbeiten mit Schriften keinen Spass macht. Kennt man die Schriftarten von Adobe TypeKit nicht so gut, muss man nach jeder Schriftartenänderung auf der “Leinwand” nachschauen, wie der Text schlussendlich aussieht.

Die Zusammenarbeit mit anderen Adobe-Produkten wie Photoshop, InDesign und Illustrator funktioniert tadellos. Einziges Manko ist, dass z.B. von Adobe Photoshop keine Designs an Adobe Comp CC zurückgeschickt werden können.

Obwohl die Ebenen in ihrer Position nach hinten respektive vorne verschoben werden können, sucht man eine Ebenenübersicht vergebens. Auch das Auswählen und Bearbeiten von gleichzeitig mehreren Ebenen/Objekten ist nicht möglich.

Die App punktet auf den ersten Blick mit einer guten Farbverwaltung inklusive Themen-Farben sowie Integration von Adobe Kuler. Beim Arbeiten bemerkt man aber, dass es nicht möglich ist, die Farbe von importierten Icons und Bildern zu ändern. Auch die Auswahl von “Keine Füllung” ist (zumindest momentan) nicht möglich.

Fazit

Mit der App “Adobe Comp CC” ist dem Softwarehersteller eine gute und einfach zu bedienende App gelungen. Sie erlaubt es, einfache Designs auch unterwegs herzustellen. Schade ist, dass (bewusst) nicht so viele Funktionen vorhanden sind und Apple-Benutzer (wieder einmal mehr) bevorzugt werden.

Egal ob als Zeitvertrieb oder für die Arbeit: Diese App darf auf keinem iPad eines Multimedia-Produzenten oder (Web-)Designers fehlen.

Kritik
von Manuel Rupp

Idee|Konzept

Als ich zufälligerweise auf die Mitteilung von Adobe gestossen bin, dass kürzlich diese App veröffentlicht wurde, installierte ich gleich die App um sie zu testen. Nach ersten Tests war ich sehr begeistert von der App und dachte mir, dass die Besucher von Digezz die App auch kennen sollten. Das Programm kann vor allem Multimedia-Produzenten und (Web-)Designern das Leben erleichtern oder auch mal für kurzweilige Zugfahrten sorgen.

Selbstreflexion

Das Ziel dieses Beitrags war, einen Überblick sowie eine Kurzeinführung in die App zu geben respektive diese bekannt zu machen. Als MMP-Student würde sich aber eine bessere (multimediale) Umsetzung dieses Hands-on mit z.B. einem Video oder einer Übersichts-Grafik anbieten.

Für einen nächsten ähnlichen Beitrag muss ich mir mehr Gedanken über die Gestaltung des Beitrags respektive die Darstellung der Inhalte machen.

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