Almost 200 Seconds with…

Innerhalb eines Monats zehn Kurzportraits mit Persönlichkeiten aus der Schweizer Gaming- und eSports-Welt mit Low-Budget zu produzieren. Das war die Herausforderung, der wir uns gestellt haben.

Die Portraits sollten im Rahmen der SwitzerLAN und der E-Games Messe ausgestrahlt werden. Die SwitzerLAN ist mit knapp 1000 Teilnehmern eine der grössten LAN-Parties der Schweiz und gleichzeitig auch eines der gewichtigsten Schweizer eSport-Turniere. Sie findet in der BERNEXPO während der Suisse-Toy statt, zu der auch die E-Games Messe gehört. Diese deckt in Sachen Spiele den elektronischen Teil der Suisse-Toy ab.

Die Videos wurden auf der grossen eSport-Bühne in den Spielpausen gezeigt, sowie im Nachhinein auf YouTube ausgestrahlt.









(fs)

Kritik
von David Uellendahl und Jonas Krömler

Anforderungen

Die Zeit und das Budget waren knapp. Wir mussten also eine Lösung finden diese Portraits effizient zu produzieren und dennoch kurzweilig zu gestalten. Von den Auftraggebern kamen lediglich Deadlines, das Budget und eine ungefähre Vorstellung wie das Endprodukt aussehen sollte. Zudem haben sie den direkten Kontakt zu den Protagonisten hergestellt. Der restliche Teil der Produktionsorganisation lag in unserer Hand. Der Auftraggeber hat uns hier auch sehr grosses Vertrauen entgegengebracht und uns in der Umsetzung freie Hand gelassen.

Wir sind sehr zufrieden damit wie wir mit den Anforderungen und Herausforderungen des Projektes umgegangen sind. Es war nicht einfach, doch durch eine effiziente Aufgabenteilung und Zusammenarbeit untereinander, waren wir in der Lage das Projekt ohne Chaos zu meistern.

Machart

Wegen der Zeit- und Budget-Knappheit war es nicht möglich bei jedem Protagonisten vorbei zu gehen, um nebst dem Interview auch Stimmungs- und Schnittbilder zu sammeln. Bei den beiden Cosplayern entschieden wir jedoch sie persönlich zu besuchen, weil ein Portrait ohne ihr Handwerk zu zeigen, aus unserer Sicht keinen Sinn gemacht hätte.

Für die anderen Protagonisten konnten wir zwei fixe Drehorte und -daten bestimmen, an denen wir nach einem straffen Zeitplan vorgingen. Wir wählten dafür das mYinsanity Gaming-Haus in Kirchlindach und das Oliver Twist Pub im Zürcher Niederdorf aus. Beide Locations konnten wir glücklicherweise kostenfrei nutzen.

Dennoch bestand nach wie vor das Problem, dass wir von diesen Personen keine Stimmungsaufnahmen machen konnten, die die Bildsprache abwechslungsreich und interessant gestaltet hätte. Umso höher waren die Anforderungen an den Inhalt des Interviews. Zudem entschieden wir uns dazu die fehlenden Schnittbilder mit vielen unterschiedlichen und teils ungewöhnlichen Kameraeinstellungen zu kompensieren.

Wir sind der Ansicht, dass wir diese Herausforderung gut gemeistert haben. Die Interviews sind inhaltlich- und bildtechnisch spannend, so dass gar keine Schnittbilder vonnöten waren.

Bildeinstellungen

Es ist uns gelungen durch viele verschiedene Bildeinstellungen die Interviews visuell interessant zu gestalten. Leider ist uns bei einem Interview ein fundamentaler Anfängerfehler unterlaufen. Bei der Sichtung des Materials ist uns plötzlich aufgefallen, dass bei der Hauptkamera der Blickwinkel nicht stimmt. Ursache dafür war, dass wir beim Framing viel zu stark auf den Hintergrund geachtet hatten und dort unbedingt einen gewissen Ausschnitt haben wollten, was uns Blind gegenüber dem Blickwinkel der Kamera und der Protagonistin gemacht hat. Das war für uns ein grosser Facepalm-Moment und ein starkes Learning.

Beleuchtung

Grundsätzlich sind wir zufrieden mit unserer Szenenausleuchtung. Dennoch ist bei manchen Kameraeinstellungen das Bild etwas überbelichtet. Ein Fehler, über den wir uns ebenfalls sehr geärgert hatten. Geschuldet war dies wohl dem Zeitdruck vor Ort. Wir haben den fundamentalen Fehler begangen, uns vom Zeitdruck zu stark beeinflussen zu lassen. Natürlich sollte man die Zeit im Auge behalten und die selbige nicht verschwenden. Dennoch sollte an erster Stelle immer die Qualität stehen. Das war ganz klar ein grosses Learning.

Grading

Das Grading war eine echte Herausforderung. Wir haben zwar nur Kameras der Marke Canon benutzt, dennoch ist es uns nicht ganz gelungen den Look wirklich immer gut anzupassen. In diesem Bereich müssen wir uns definitiv durch Übung noch verbessern.

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