Als wäre er nie weg gewesen: So schützt du deinen Laptop

Jährlich werden in der Schweiz Tausende Laptops gestohlen oder schlicht und einfach irgendwo vergessen. Ein solcher Verlust ist nicht nur ärgerlich, sondern kann je nachdem auch fatale Folgen für den Betroffenen haben – vor allem auch, weil heutzutage vermehrt auf Laptops statt Home Computer gesetzt wird. Wie man sich schon vorgängig schützen kann und wie man seinen Laptop im besten Fall wieder bekommt, erfährst du hier.

Mittlerweile existiert ein Mensch nicht nur in der reellen Welt, sondern auch in Form seines eigenen Laptops. Es ist fast so, als würden wir täglich unser ganzes Leben mit uns mittragen: Alle Arbeitsdokumente, Konzepte, privaten Dokumente und natürlich jegliche Erinnerungen und Erlebnisse in Form von Bildern und Videos. Umso härter also, wenn all dies auf einen Schlag durch einen Diebstahl verloren geht. Es gibt aber Massnahmen, die man vorher ergreifen kann, um sich zu schützen oder den Verlust immerhin zu minimieren.

Präventivmassnahmen

  • Die Vorbeugung oder zumindest der erste Punkt zur erleichterten Suche bei einem Diebstahl, beginnt schon beim Kauf des Laptops. Ist der neue Computer erst einmal ausgepackt, sollte man jegliche Dokumente und Kassenzettel sicher in der Produktschachtel oder an einem Ort aufbewahren, wo man sie wenn nötig schnell griffbereit hat. Dabei geht es vor allem darum, dass du im Ernstfall auf die Seriennummer zurückgreifen kannst und auch gleich einen Beweis hast, dass der gestohlene Laptop tatsächlich dir gehört.
  • Als zweites sollte man beim Aufstarten des neuen Laptops gleich ein Firmware-Passwort einrichten. Dadurch wird verhindert, dass der Dieb die Möglichkeit hat den Laptop neu aufzusetzen – kein gültiges Passwort, keine Software Eingriffe. Unter folgenden Links findest du entsprechende Gebrauchsanweisungen für Mac und Windows.
  • Ein weiterer und wichtiger Schritt ist die allgemeine sekundär Datensicherung. Weil man häufig viel in die Technik, also den Laptop selbst, investiert, denkt man zuerst an den finanziellen Aspekt. In Wirklichkeit ist der Verlust der Daten aber das viel grössere Übel. Deckt die Versicherung nämlich den Diebstahl, und die Daten wurden vorgängig auf einer externen Harddisk gesichert, ist es im Nachhinein fast so, als wäre der Laptop nie weg gewesen. Eine Externe Festplatte von 2 TB bekommt man mittlerweile für gut 100.- Franken. Am besten stellt man den externen Speicher so ein, dass er jedes Mal eine automatische Speicherung der Daten durchführt, sobald er angeschlossen wird. Wichtig dabei: Die Festplatte so aufbewahren, dass sie nicht gleich mit gestohlen wird!
  • Um die Daten zusätzlich zu sichern, empfiehlt sich der Gebrauch von online Speichern, auch „Clouds“ genannt. Führend sind vor allem Dienste wie Dropbox, iCloud oder Skydrive. Der Einsatz von Clouds ist nicht nur für die Datensicherung sinnvoll, sondern können zum Teil für das Tracking (Standortlokalisierung) des gestohlenen Laptops eingesetzt werden. Um diese Dienste nutzen zu können, muss man sich nur auf einer der entsprechenden Cloud Plattformen anmelden und den Speicherordner auf den Laptop runter laden. Nachher kann man die gestohlenen Daten ganz einfach auf den neuen Laptop ziehen. Nachteil: Die meisten Cloud-Dienste bieten nur einen sehr kleinen gratis Speicher – braucht man mehr, muss man zahlen.
  • Bietet der Verwendete Cloud-Dienst keine Trackingmöglichkeiten, empfehlen sich Anwendungen wie das open source Tracking Programm Prey.
  • Letzter Tipp zur Vorbeugung eines Diebstahls: Wachsam sein! Die meisten Diebstähle passieren durch Unachtsamkeit. Deswegen immer wieder vor Augen halten wie wichtig der eigene Laptop wohl oder übel ist und dass man in der Regel sein halbes Leben in digitaler Form darauf gespeichert hat.

Der Laptop ist weg, was nun?

Das ist der Moment in dem sich Panik breit macht. Man wird sich bewusst, dass die eigene digitale Existenz auf einen Schlag weg ist – man fühlt sich leer. Hat man sich aber an die obigen Tipps gehalten, kann man schon ein erstes Mal tief durchatmen. Als nächstes, sollte man wie folgt vorgehen:

  • Der Polizei anrufen und Bescheid geben, dass der Laptop gestohlen wurde.
  • Dies gilt auch für den jeweiligen Computerhersteller. Hier kommt eben die Seriennummer zum Zug. Anhand dieser wird der Laptop beim Hersteller als gestohlen eingetragen. Ist der Dieb so dumm, sich für Fragen an den Hersteller zu wenden, kann er dadurch gefasst werden. Dies gilt auch dann, wenn der Laptop konvertiert und weiterverkauft wird. Dem nichtsahnenden Käufer wird dann mitgeteilt, dass sein Laptop „Heisse Ware“ ist.
  • Der Haushaltsversicherung Bescheid sagen.
  • Hier kommt ihr zum Zug: habt ihr euch an die obigen Punkte gehalten, könnt ihr euren Laptop „tracken“ – sprich, seinen genauen Standort orten. Und nicht nur das. Beim erwähnten Tracking Programm Prey können sogar Nachrichten an den Dieb versendet werden, die direkt auf dem Laptopbildschirm angezeigt werden, oder noch besser, per Webcam kann man den Täter fotografieren. Weiter könnt ihr genau verfolgen, was der Dieb gerade mit dem Laptop macht, vom E-Mail Verkehr bis zum Internetverlauf. Beim Apple Dienst iCloud kann man seinen Laptop aus der ferne orten, mit einem neuen Passwort sperren lassen oder die Daten im Notfall sogar löschen.

Wer zahlt?

Für die Polizei sind solche Diebstähle, ohne entsprechende Vorkehrungen des Benutzers, nicht immer einfach. Bei der Versicherung wiederum sieht es besser aus. Mehr dazu im folgenden Audio-Beitrag: