And it went like…

Zugegeben, so gross war er auch wieder nicht. Doch auch viele einzelne Stimmen können grosse Wellen schlagen – vor allem bei kleinen Unternehmen.

Wir wissen es jetzt vermutlich alle: Kommunikation in Zeiten von Corona kann schwierig sein. Vor allem in der Anfangsphase, als man nicht wusste, was als Nächstes kommen würde und was man genau von diesem Virus zu erwarten hatte.
Tatsache war jedoch, dass viele Eltern damals ein grosses Problem hatten: die Kinderbetreuung. Denn aufgrund der Situation, dass der Mindestabstand in einem Schulzimmer unmöglich einzuhalten war, wurden am 13. März die Kindergärten und Schulen geschlossen ­– und das hat Eltern in die Ecke gedrängt. Sie hatten nun die Kinder zu Hause, sie selbst mussten aber weiterhin arbeiten gehen und die Grosseltern fielen als Betreuungspersonen aus.

Die GetOutdoor GmbH aus dem Glarnerland hat diese schwierige Lage erkannt und wollte helfen. Als Anbieter von Erlebnissen in der Natur, speziell auch für Kinder und Schulen, war der Abstand für sie kein Problem. Und auch die Betreuungspersonen waren weder in der Risikogruppe, noch hatten sie sich speziellen Risiken ausgesetzt. Also let’s do it – ein kostenloses Solidaritätsangebot für Kinder von berufstätigen Eltern wurde geschaffen. Von einem Erlebnistag mit Packziegen bis zu einem Abenteuerparcour mit Seilbrücken und Tyrolienne.

Die Kritiker liessen auf Facebook nicht lange auf sich warten. Von Fake-News Verbreitung, über «das isch kein Spass» bis zu wieder gelöschten Kommentaren – die GetOutdoor GmbH wurde von nichts verschont.

Doch wie begegnet man eigentlich solchen Kommentaren als Unternehmen? Wie reagiere ich als Social Media Verantwortliche/r auf negative Kommentare?

Meine wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Situation findest du in diesem Guide (PDF) und in der Slideshow!
(Titelfoto: Jessica Wirth)

(bae)

Kritik
von Anja Mittner

Wie man in Krisen am besten kommuniziert, haben wir in diesem Studium gelernt. Wie man reagiert, wenn eine Krise tatsächlich eingetreten ist? Vermutlich meistens nicht so, wie man sollte.

Im Laufe der Coronakrise hat das Unternehmen, bei dem ich arbeite, die Idee entwickelt, ein Programm für Kinder anzubieten, um ihre Eltern zu entlasten. Ich fand die Idee super, sah aber auch das Gefahrenpotenzial, das es bot. Denn in der Anfangsphase wussten wir alle noch nicht viel über den Virus und wurden immer wieder mit Änderungen überrumpelt. Die Gefühle und Angst kochten in der Bevölkerung hoch und es war ein schwieriges Thema, dem wir uns annahmen.

So hatte ich auch die Möglichkeit, mich auf diese Situation vorzubereiten – was entscheidend war. Ich habe definitiv mit negativen Kommentaren gerechnet, hoffte aber auch, dass wir möglichst viele Leute von dem Solidaritätsangebot überzeugen könnten und eine wirkliche Hilfe für die Eltern in dieser Situation sein würden. Und obwohl ich mich vorbereiten konnte, musste auch ich mich zurückhalten. Es war schwierig, sachlich und nett zu antworten, wenn man doch so arrogant und ohne Hintergrundwissen angeschnauzt wurde. Und auch jederzeit online zu sein und schnell auf solche Kommentare zu antworten, ging auf Kosten meiner Freizeit, was auch wieder Diskussionen auslöste.

Was mir ebenfalls bewusst wurde, ist, dass lange nicht alles, was über Krisensituation gelernt wird, so angewendet werden kann. Denn die Realität ist meist anders, als man es sich vorstellt. So habe ich beschlossen, die wichtigsten Erkenntnisse aus meiner Situation für andere zusammenzufassen. In der Hoffnung, dass andere aus meinen Fehlern lernen können und bereits zu Beginn wissen, was sie vermeiden sollten.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar