Animation als Werbeclip

Ein Mulitmediaproduzent ist Vielseitig. Er kennt sich mit dem Medienrecht aus, kann programmieren, zeichnen, schreiben, fotografieren und noch so einiges mehr. Diese Kompetenzen und den Ehrgeiz zur Selbständigkeit verhalfen einer MMP Studentin, Schritt für Schritt eine eigene Marke zu gründen. Nun kamen durch die Majorwahl noch weitere spannende Kompetenzen dazu.

In diesem Semester startete die HTW Chur den neuen Major des Multimedia Production-Studiums Branded Motion. Diese neue Vertiefungsrichtung hat uns in die Welt der Animation eingeführt im Rahmen der Corporate Commuications. Das wollte ich auch ausprobieren und habe gelerntes umgesetzt für meine kleine Marke KUN AMO.  Auch eine kleine Marke braucht laufend Content, mit welchem sie neue Kunden auf einen Brand oder ein Angebot aufmerksam macht. Ein Animationsfilm ist dafür ein perfektes Mittel. Der Clip muss kurz, informativ und äusserst unterhaltsam sein. Zudem lässt er sich relativ einfach, ohne viel Fremdaufwand erstellen. Es braucht zum Beispiel keine Schauspieler, Models oder Kamerateams. Die Wirkung eines solchen Spots kann überraschend gross sein – vorausgesetzt der Spot ist innovativ und spricht die Zielgruppe an. Die Kernfrage war also: Wie lässt sich die Botschaft der Marke KUN AMO in einem Animationsclip umsetzen?

Dazu mussten zuerst die Kernbotschaften definiert werden.

  • Wer soll angesprochen werden.
  • Was soll der Zuschauer für Informationen erhalten?
  • Was für ein Gefühl soll vermittelt werden?

Der Weg zum Konzept

Vorgegeben war die Zeit. Mir war von Beginn an wichtig, das der Clip nicht länger als 35 Sekunden werden darf. Es ist bewiesen, dass die Aufmerksamkeit des Zuschauers je nach Länge des Clips abnimmt oder der Clip sogar nicht zu Ende geschaut wird. Das heisst, ich musste alle wichtigen Informationen in diese Zeitvorgabe packen. Es sollte klar werden was KUN AMO bietet und warum es sich lohnt auf die Webseite, also den Onlineshop, zu gehen. Zudem wollte ich einen Protagonisten und einen kleinen Konflikt. Um dem ganzen Authentizität zu geben war ich als Charakter Animation der Protagonist. Als Konflikt wurde das Wetter gewählt. Die Lösung ist selbstverständlich: KUN AMO.

Die Umsetzung

Zuerst mussten die ganzen Vektorgraphiken erstellt werden. Als Vorlage habe ich jeweils Fotos genommen und versucht diese möglichst realistisch im Illustrator nach zu bauen. Teilweise hilft auch das Internet als Inspiration. Seiten wie Pinterest verfügen über unzählige Pins welche die Kreativität fördern. Sobald alle Einzelteile erstellt wurden, konnte die Animation nach dem vorangehenden Konzept erstellt werden. Dies geschah im After Effects. Anschliessend ging es an die Vertonung. Sounddesign ist ein wichtiger Baustein bei solchen Flat Design Animationen. Sie verhelfen dem Zuschauer sich mehr mit dem Geschehnis auseinander zu setzen und unterstreichen einen bestimmten Mood. Voice Over habe ich bewusst keinen eingesetzt.

Die Veröffentlichung

Das Video wird voraussichtlich Ende Sommer auf dem Youtube Kanal von KUN AMO sowie auf deren Facebook Gruppenseite veröffentlicht. Ich hoffe es gefällt den Zuschauern und wer weiss, vielleicht wird es dann ja sogar geteilt.

Nun wünsche ich viel vergnügen beim anschauen!

Kritik
von N. N.

Konzeptgedanke

Wie im Artikel bereits erwähnt wurde der Beitrag als Follow-up Projekt auf mein letztjähriges Semesterprojekt in Digezz erstellt. Da ich als Vertiefungsrichtung Branded Motion gewählt habe, wollte ich für das Projekt KUN AMO die erlernten Fähigkeiten umsetzen. Daraus ist die Arbeitsthese für diesen Digezzbeitrag entstanden: Wie lässt sich eine Corporate Video resp. einen Online Clip (Content Marketing) mit Motion Design umsetzen?

Medienwahl

Die Medienwahl war vorgegeben: Film. Dem Konzept entsprechend soll dieser nur aus Typografie und grafischen Elementen bestehen. Auf Realbild-Aufnahmen wurde verzichtet, denn der Informationsfilm wurde rein digital erstellt. Ein weiteres Medium ist das Sounddesign. Da erhielt ich professionele Ratschläge von den Dozenten und Gastreferenten im Modul "Make it Sound".
Weiter habe ich mit kleineren Fragestellungen und Inputs im Bereich Text gerabeitet. Dadurch konnte ich auf Voice-Over gut verzichten. Dies war mir ein grosses Anliegen, da ich es sehr schwierig finde einen geeigneten Sprecher zu finden ohne dafür Geld in die Hand nehmen zu müssen.

Für den Werbefilm wurden weitere kommunikative Massnahmen erarbeitet, auf welche hier jedoch im Rahmen des Beitrags nicht eingeganen wird.

Produktionsweise

Die Vektorgraphiken wurden komplett im Illustrator erstellt. Dies war der Hauptteil der ganzen Arbeit und bedeutet einen enormen Zeitaufwand. Die Animationen wurden anschliessend im Adobe After Effects erstellt. Die Geräusche wurden mit Audition und Garageband aufgebaut. Einige davon konnten aus der Garageband Libray entnommen werden. Die Musik habe ich nach intensiver Suche auf http://www.bensound.com enteckt. Diese ist Lizenzfrei und wurde von mir nur noch mit wenigen Schritten in Audition angepasst. Nach dem Rendern in After Effects habe ich die Vertonung mit dem extrahierten Film und den vorgespeicherten Audition und Garageband Sounds im Premiere Pro vertont und dem Film den letzten Schliff verpasst.

Lessons learned

Zuerst wollte ich den Film mit meiner eigenen Stimme vertonen. Diese Idee ist jedoch relativ rasch verflogen. Nach dem ich glücklicherweise bereits zu Beginn die Aufnamen gemacht hatte, habe ich schnell gemerkt dass dies dem Film einiges an professionalität nimmt. Dadurch habe ich mich nun für die No-Voice Variante entschieden.

Zudem wurde mir bewusst wie viel Zeit die ganze Erarbeitung der Vektorgraphiken in Anspruch nimmt. Dies hatte ich zu Beginn total unterschätzt und somit ist ein enormer Workload entstanden, welcher für ein nächstes Projekt miteinberchnet werden muss.

Workflow

Als erstes wurden die wichtigsten Informationen runtergeschrieben. Was will ich dem Zuschauer mit auf den Weg geben? Es sind verschiedene Skript-Varianten entstanden. Welche ich dann mit diversen Dozenten besprochen und überarbeitet habe. Die Varianten mussten teilweise erarbeitet und erstellt werden um zu sehen ob sie funktionieren. So habe ich diverse Voice-Overs eingesprochen und geschaut ob es zusammen mit der Geschichte funktioniert. Diese Arbeit ist zwar sehr Zeitintensiv, lohnt sich jedoch, damit das Projekt nicht scheitert. Paralell dazu habe ich an den Vektorgraphiken gearbeitet. Diese mussten alle in einem enheitlichen Stil erstellt werden. Das ist nicht immer ganz einfach und bedeutet unteranderm die Erstellung eines Farbkonzepts. Ich habe mich hier oft inspirieren lassen auf Vimeo und Pinterest.

Lessons learned

Es ist unglaublich wichtig, dass man ein genaues Konzept hat und dies von Beginn an definiert. Im Nachhinein Änderungen vor zu nehmen bedeutet oft, alles nochmals neu zu gesaltalten. Der Workflow muss zwingend eingehalten und kein Step darf übersprungen werden. Es war mir nicht bewusst wie schwierig es ist einen Charakter zu erstellen, welcher dann tatsächlich auch so aussieht wie ich. Nach zahlreicher überarbeitung ist mir dies jedoch gelungen. Den Charakter dann noch mit Mundbewegungen zu beleben ist auf den ersten Blick kaum ersichlich in der Animation, ist jedoch essentiel und schafft noch weitere Identifikation.

Selbstreflexion

Es war für mich ein sehr spannendes Projekt, welches mich auch Stolz machte. Es ist unglaublich wie viel Zeitaufwand in einem so kurzen Animationsclip steckt. Bei einem nächsten Mal weiss ich bereits welche Dinge nicht funktionieren resp. wo meine Kenntisse an die Grenzen stossen oder was umsetzbar ist in welcher Zeit. Das Timemanagement ist ralistischer. Trotzdem finde ich es sehr spannend an solchen Projekten zu wachsen. Jede kleine Problemstellung wird angegangen und im Internet oder zusammen mit Dozenten nach Lösungen gesucht. Ich habe oft Tutorials geschaut, in Foren nachgelsen oder mir Hilfe bei Adobe Help geholt. Für das Projekt habe ich mir sehr viel Zeit genommen. Je genauer man daran arbeitet - sprich mit Erstellung der einzelnen Ebenen - um sie nacher zu animieren, desto leichter ist es später im After Effects. Was ich alles gelernt habe ich enorm - vorallem weil ich vorher sehr wenig im Illustrator gearbeitet hatte.

Sehr viel Zeit verbrachte ich damit, die Geschwindigkeit und den Fluss von Animationen zu korrigieren. Dies ist jedoch ein Faktor, der sich mit steigender Erfahrung minimieren sollte, da man mit der Zeit ein Gespür für Animationsgeschwindigkeiten entwickeln kann.

Man selber sieht immer wieder etwas was man ändern würde oder verbessern - irgendwann musste ich mich jedoch mit dem Projekt zufrieden geben und es zu einem Schlss bringen.

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