Animierte Micro-Mixes

Es durchfährt einem, das Herz beginnt schneller zu schlagen, der Fuss wippt im Takt, die Haare stellen sich auf. Musik – sie reisst einem mit, ohne, dass man weiss warum. Genau das ist das Faszinierende an ihr: Sie bewegt, spendet Trost, gibt Kraft, ermutigt, lässt uns Freude spüren und unseren Geist, sowie Körper tanzen.

Claret, geboren als Nicolas Stucky, ist ein junger Future Bass Musikproduzent, welcher in Basel lebt und arbeitet. Vor zwei Jahren studierte er selbst ein Jahr lang an der HTW Chur Multimedia Production, doch ihm wurde schnell klar, dass was er wirklich will, ist Musik zu produzieren. “Jetzt oder nie!”, hatte er sich gedacht und so gründete er im Oktober 2015 sein eigenes Studio im Sommercasino in Basel. Steht man vor der alten Stadtvilla, welche idyllisch in einem kleinen Park gelegen ist, würde man nicht ahnen, dass es im obersten Stockwerk mächtig laut zu und hergeht. Claret: Ein Musiker welcher sich in laute Bässe und Synthesizer verliebt hat — aber die Finger auch nicht von weichen Klaviermelodien lassen kann.

Woher holen sich Musiker ihre Inspiration? Nun, das ist wohl so unterschiedlich wie der Tag und die Nacht. Für manch einen mag es die Stille in der Natur sein, die belebte Innenstadt mit all ihren Geräuschen oder es können auch andere Musiker sein, die einem durch ihre Musik inspirieren. Claret kam die Idee, jeden Monat einen Micro-Mix à 15 Sekunden von seinen drei inspirierendsten Musikern zu erstellen, um diese dann auf seinem Instagram-Account zu veröffentlichen. Damit der Hörer auch visuell angesprochen wird, wurden dazu Animationsfilme erstellt. Das Resultat seht ihr hier:

Kritik
von Rahel Vetsch

Produktionsgedanke:
Dieses Projekt, zusammen mit Claret, kombiniert meine eigene Musikleidenschaft mit der Faszination der Animation. Da ich für das nächste Semester das Major Branded Motion gewählt habe, wollte ich mich im Bereich der Animation voranbringen und tiefer in das Programm Adobe After Effects eintauchen. Mein Ziel war es, die kleinen Musiksequenzen, welche je nur 5 Sekunden dauern, visuell zu unterstützen und dem Hörer nicht nur ein Hör-, sondern auch ein Seherlebnis zu bieten.

Medienwahl:
Die Medienwahl stand bereits beim Konzept fest: Kurze Animationsfilme sollten es sein. Unterlegt wurden die kurzen Filme durch die Micro-Mixes, welche ich von Claret erhalten habe. Damit die Filme auch auf Instagram gepostet werden können, haben sie ein Format von 1000 x 1000px und dauern exakt 15 Sekunden.

Produktionsweise:
Als erstes haben Claret und ich unsere Vorstellung des Projektes besprochen. Claret wollte mir bei der Umsetzung so viel Freiraum wie möglich lassen. Uns war beiden wichtig, dass die einzelnen Animationen zur Future Bass Musikrichtung passen. So entschied ich mich, vor allem die Grundformen zu nutzen und liess diese zur Musik pulsieren, aufspringen und sich drehen. Wichtig war mir dabei, dass die Animation nicht von der Musik ablenkt, sondern dass sie das Hörerlebnis visuell unterstützt.

Für die beiden Filme ging ich nach den folgenden Schritten vor:

  1. Nach dem Erhalt der Micro-Mixes hörte ich sie mir wiederholt an. Ich liess mich von der Musik selbst inspirieren und machte dazu Handskizzen, in welchen ich mir die Formen sowie ihre Bewegungen aufzeichnete.
  2. Vor und auch während der Umsetzung schaute ich mir Tutorials zu Adobe Illustrator und den verschiedenen Animationstechniken an. Immer wieder stiess ich während der Produktion auf einen Stolperstein, welcher durch weitere intensive Internetrecherche aus dem Weg geschafft werden musste.
  3. Nun war das Farbkonzept an der Reihe. Dieses erstellte ich in Illustrator. Anhand meiner Skizzen wurden dann die einzelnen Illustrationen erstellt. Anschliessend konnte ich mit der Animation beginnen. Dazu wurden die Illustrator-Dateien sowie die Musikstücke in Adobe After Effects importiert.
  4. Danach exportierte ich die Dateien und zeigte sie Claret. Anregungen von seiner Seite waren bei mir steht’s willkommen und so wurden die Animationen zum Teil nochmals angepasst.

Selbstreflexion:
Während des gesamten Projekts übte ich mich in Geduld. Die Zeit welche die Illustrationen beanspruchten, habe ich unterschätzt. Ebenso musste ich mir eingestehen, dass ich die Illusion hatte, man könne so eine Animation relativ schnell ausführen. Für nur wenige Sekunden Bildmaterial sass ich oft länger als einen Arbeitstag an der Animation. Das Tempo der Musikstücke ist an manchen Stellen sehr schnell. Mir fiel es zu Beginn etwas schwer, die einzelnen Kicks oder Snars herauszuhören und die Animationen dazu ins richtige Timing zu setzen. Die Anzeige der Waveform in After Effects aber auch Claret selbst halfen mir bei solchen Schwierigkeiten weiter.

Das Projekt hat mir sehr viel Spass bereitet und ich werde es in Zukunft mit Claret sicher weiter verfolgen. In den Programmen Illustrator sowie Adobe After Effects, konnte ich meine Fähigkeiten verbessern. Somit habe ich ein erstes Ziel erreicht. Auf die weiteren Animationsfilme, in denen ich meine Skills stetig verbessern kann, freue ich mich bereits.

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