Eine Generation im Querschnitt

Wer in den 80ern und 90ern des 20. Jahrhunderts geboren wurde, gehört – laut Experten – zur Generation Y. Zu den sogenannten «Digital Natives» oder Generation «Beziehungsunfähig». Und schon vieles wurde über sie gesagt und geschrieben. Doch wie sehen sich diese Menschen selbst? Um diese Frage zu beantworten, haben wir die Jugend von damals, aufgewachsen zwischen analogem Internet-Modem und Smartphone, einfach einmal selbst gefragt.

Charakteristisch für die Generation Y sei das Hinterfragen von Entscheidungen früherer Generationen, das Streben nach einer idealen Work-Life-Balance und eine technische Affinität. Flache Hierarchien, Teamgeist, flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit auf Weiterbildung sind zentrale Anliegen dieser Generation. Sie wollen sich selbst verwirklichen und einen Sinn in ihrer Arbeit sehen. Fakt ist, dass die Generation langsam aber sicher in die Arbeitswelt einsteigt und mit ihren Wünschen den Arbeitsmarkt herausfordert.

Doch wie sehen sich die Angehörigen der Generation Y selbst? In einheitlichen und lockeren Interviews wollten wir dies beantworten. In dreissig persönlichen Fragen wollten wir aufzeigen, wie homo- oder eben heterogen die Generation denkt. Von Nostalgie über aktuelle Bundesräte, bis hin zum Blick in die Zukunft. Die entstandenen Videos zeigen ein auf den ersten Blick oberflächiges Bild, welches jedoch Raum für Interpretation und Diskussion lässt. Einige Dinge sind dabei selbstverständlich, welche früher noch für mehr Zündstoff gesorgt hätten, doch wiederum hat auch diese Generation ihre Streitpunkte.

Hier ein kleiner, nostalgischer Einblick in unser Projekt:

Auf unserer Website warten noch Dutzende weitere Videos darauf, entdeckt zu werden!

(fms)

Kritik
von Viktoria Kuttenberger, Meret Kaufmann und Fabian Engeler

Stichprobe

Inspiriert von den WatchCut Videos soll ein Videoprojekt entstehen, dass verschiedene Fragen zur Generation Y beantwortet. Dabei stellte die Hochschule eine wichtige Ressource dar. In verschiedenen Studien- und Jahrgängen verteilt, bildet die HTW Chur Personen aus der ganzen Schweiz aus, die zu unserem Vorteil zur Generation Y (Jahrgang 1980-2000) gehören. Mittels einer Whatsapp-Rundnachricht, erklärten wir unser Vorhaben und luden zum Interview ein. Auf einer GoogleDocs-Tabelle konnten sich die Teilnehmer zur gewünschten Zeit eintragen. So behielten wir den Überblick und stellten sicher, dass wir die Interviews in zwei Tagen durchbringen konnten. Spannend war die Möglichkeit, das Projekt an der Hochschule auf Personen der ganzen Schweiz ausbreiten zu können. Vermutlich wäre das Resultat anders ausgefallen, hätte sich die Stichprobe auf eine unserer Heimatstädte (Zürich, Luzern oder St.Gallen) beschränkt. Der älteste Teilnehmer hatte Jahrgang 1985, während die jüngste 1997 geboren wurde. Wir entschieden uns bewusst gegen das Nennen der einzelnen Jahrgänge, weil wir das Bild einer ganzen Generation zeigen wollten.

Da wir die Videos auf Social Media veröffentlichen, liessen wir die Teilnehmer zudem eine Einverständniserklärung unterschreiben.

Fragebogen

Uns war es wichtig, der Generation Y – der wir selbst angehören – ein Gesicht zu geben. Es sollten wichtige Themen angesprochen und dabei aber auch nostalgische Gefühle geweckt werden. Wir versuchten also Dinge zu finden, die uns verbinden. Wir entschieden uns nicht nur Fragen zu stellen, sondern auch eine «Gedankenblitz»-Runde zu machen. Dabei gaben wir den Teilnehmern ein Wort vor und sie sagten das Erste, das ihnen dabei durch den Kopf ging. Dies stellte sich als sehr interessant heraus und ergab teilweise spannende Gegensätze.

Schon während dem Dreh – und definitiv während der Nachbearbeitung der Videos – fiel uns auf, dass einige Fragen nicht funktionierten. Teilweise waren sie zu spezifisch gestellt, sodass die Teilnehmer sie nicht verstanden, manchmal bekamen wir als Resultat 40 gleiche Antworten und zum Teil schienen die Fragen einfach zu persönlich gewesen zu sein. Für ein weiteres Projekt in diesem Stil würden wir die Fragen zuerst an einigen Personen testen, um herauszufinden, wie diese reagieren. Das Projekt sollte auch ein wenig Action beinhalten. So stellten wir den Teilnehmern einige Aufgaben: zum Beispiel mussten sie zu «Las Ketchup» tanzen oder mit dem GameBoy spielen. Die aktionsreichen Videos machten zwar Spass beim Dreh, doch ergaben sie sich als die schwierigsten für den Videoschnitt. Vor allem beim Tanzen stellte sich die ins Studio eingespielte Musik als Fluch wie auch als Segen heraus. Zwar konnten wir die 40 Clips problemlos miteinander synchronisieren, doch konnten diese für den Schnitt nicht mehr hin- und hergeschoben werden. Hier mussten wir sehr viele Stunden investieren um ein Video zu erhalten, dass nicht zu chaotisch wirkt und trotzdem unterhält.

Studio

Die Videos sollten clean und einheitlich erscheinen, mit immer gleichen Licht-, Ton- und Bildverhältnissen. Wir als Produzenten sollten eine neutrale Rolle einnehmen. Das Studio im Medienhaus Chur schien uns als geeigneter Ort und bot auch die notwendige technische Ausrüstung. Da wir alle drei noch nie etwas im TV-Studio gedreht hatten, haben wir Marcel Näf in unsere Vorbereitungen miteinbezogen. Wir haben uns zwei Wochen vor dem Dreh mit ihm zusammengesetzt und alles geplant. Mit der grosszügigen Unterstützung von Marcel wurde das Studio am Freitag vor Drehbeginn eingerichtet. Wir entschieden uns für einen grauen Hintergrund, bestimmten die Kameraeinstellungen und Marcel Näf erklärte uns die Regie. Beim Licht hatten wir einige Schwierigkeiten, bis wir mit dem Resultat endlich zufrieden waren.

Bei der Postproduktion viel uns auf, dass das Studio teils ein starkes Eigenrauschen hatte. Wir vermuten, dass die Leitungen, das Licht und die Lüftung daran schuld sind. Auch war das Medienhaus während der Atelierwoche gut besetzt und trotz geschlossenen Türen war teilweise Murmeln und Lachen zu hören. Trotzdem bot uns das Projekt die Möglichkeit, das Studio und die Regie einmal auszuprobieren und uns vertieft mit dem Ausleuchten zu beschäftigen. Ebenfalls Neuland für uns waren die Kameras. Wir haben mit zwei Blackmagic-Cams gedreht. Auch für diese haben wir einen kurzen Crashkurs von Marcel erhalten und uns vor dem Dreh damit auseinandergesetzt. Für unser Projekt haben wir das Studio für drei Tage gemietet, dabei diente ein Tag alleine der Vorbereitung und Einrichtung. Der Zeitplan an den Drehtagen war äusserst eng, was teilweise keine Zeit für Pausen bot. Da wir jeweils die Aufgaben klar verteilten, waren wir dennoch sehr speditiv. Beim Dreh gab es drei grobe Aufgabenbereiche: Jemand überwachte in der Regie den Ton, das Bild auf dem Monitor und startete die Aufnahmen. Eine Person führte das Interview und kümmerte sich um die Teilnehmer. Die dritte Person betätigte die Kameras, machte die Maske und half an alles zu denken. Vor allem bei den letzten zwei Aufgaben haben wir uns abgewechselt.

Wir waren sehr erfreut und dankbar, wie zuverlässig und flexibel unsere Teilnehmer waren. Ohne sie und den strengen Zeitplan hätte das Projekt in diesem Umfang nicht funktioniert.

 

Postproduktion

Mit 800GB Material gings in die Postproduktion. Pro Frage sollte jeweils ein Video entstehen mit möglichst allen 40 Antworten. Bei gewissen Videos haben wir schnell gemerkt, dass es keinen Sinn macht, alle Antworten zu verwenden. Dabei mussten wir vorsichtig sein, denn wir wollten das Resultat nicht verfälschen. Wir haben dabei die Fragen/Stichworte auf je rund 10 pro Teammitglied aufgeteilt. Erstmal mussten wir alles Material sichten und einen Rohschnitt anfertigen. Wir haben uns immer wieder getroffen um die Zwischenstände zu besprechen und uns Feedback zu geben. Damit die einzelnen Videos einheitlich daherkommen, kreierten wir zudem ein Corporate Design. Wir bestimmten Logo, Farben, Schrift und Schriftgrössen, Colorgrading, Look der Thumbnails und die Musik. Da wir sowohl kritische Fragen mit ernsten Antworten haben, als auch lustige Videos entschieden wir uns dazu, drei verschiedene Songs zu verwenden. Ein fröhliches, ein neutrales und ein leicht melancholisches Lied. Hier haben wir natürlich darauf geachtet, dass die Musik Royalty Free ist.

Den allergrössten Aufwand stellte die Audiobearbeitung dar. Das Rauschen auf einigen Videos war nur schwer zu entfernen und liess sich schliesslich auch nur mit bestimmten Kompromissen lösen. Wir mussten jeden einzelnen Clip in Adobe Audition nachbearbeiten. Im Unterricht hatten wir gelernt, die Audiobearbeitung immer erst zum Schluss des Projektes vorzunehmen. In unserem Fall wäre es aber besser gewesen wenn wir uns vor dem Schnitt damit befasst hätten. Da die Audiobearbeitung jeder für sich am Schluss machte, haben wir uns viel mehr Arbeit aufgetragen, als wenn wir die gesamten Videos vor dem Schnitt bereits korrigiert hätten.

 

Webseite

Da es ein sehr umfangreiches Projekt ist, wollten wir uns nicht auf Digezz beschränken, und so entschieden wir uns, für «ASK Y» eine eigene Website zu kreieren.Dabei starteten wir mit blankem HTML und CSS und integrierten schliesslich Bootstrap, damit die Website angenehm responsive werden würde. Als Knackpunkt stellte sich der Slick Slider heraus, worin wir die Videos eingebettet haben. Zwar zeigte sich die Anleitung des Plugins sehr simpel, doch schliesslich wurde doch viel herumgebastelt, bis der Slider wie gewünscht funktionierte. Zusätzlich kam eine Navigation dazu inklusive Infotext. Die Website sollte dabei einfach gestrickt sein und nicht überstilisiert rüberkommen. Schliesslich besteht der wichtigste Teil unseres Projekts in den rund 30 Videos.

 

Social Media

Für unsere Videos erstellten wir den Youtube-Kanal «Ask-Y». Die Videos wurden nach Frage-Typ in Playlists geordnet. Um das Projekt und die Videos zu bewerben, erstellten wir kleine, ca. 15-sekündige Teaser, um diese auf Facebook und Instagram zu posten.

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