Schon lange bin ich ein Fan von Stop-Motion und wollte unbedingt ein Digezz-Projekt dazu realisieren. Nun, Stop-Motion ist sehr aufwendig. Es bedeutet, dass man ein Objekt durch stetiges Umformen Bild für Bild festhält. Werden diese Bilder dann schnell aneinander gereiht, entsteht der Eindruck von Bewegung. Häufig sind solche Objekte zum Beispiel Knetfiguren (Wallace & Gromit) oder ausgeschnittene Papierformen – wie in den Anfängen von South Park.
Da ich jedoch noch nicht viel Erfahrung mit Stop-Motion habe, entschied ich mich dazu, ein Objekt zu wählen, dass sich von alleine bewegt. Ein Blume, konkret eine Pfingstrose, war ideal.
Mein erster Versuch startete ich allerdings mit einer Tulpe. Wie sich herausstellte, war mein Vorhaben nicht ganz so einfach. Denn es war sehr zeitaufwendig! Um auch die kleinsten Bewegungen festzuhalten, machte ich etwa jede halbe Stunde ein Bild. Was bedeutet, dass ich die ganze Zeit mehr oder weniger präsent sein musste. Eine schwierige Sache, wenn man jeden Tag Vorlesung hat. Deswegen scheiterte der Tulpenversuch bereits am ersten Tag. Ich hatte morgens Vorlesung, am Mittag kam ich zurück und die Blüte war bereits offen.
Die nächste Gelegenheit, mit mehreren Tagen frei, war Pfingsten. Innerhalb von vier Tagen knipste ich drei Blumen in einer Vase sowohl am Tag wie auch in der Nacht. Aber die Natur hat ihre Tücken. Von den künstlerisch arrangierten Blumen stand nur eine im Fokus und während die anderen zwei wunderschön erblühten, tat es die Fokus-Blume nicht.
Auch wenn ich das Projekt nicht so durchführen konnte, wie geplant, habe ich es trotzdem Digezz-fit gemacht. In der Postproduktion habe ich die Bilder mittels Lightroom bearbeitet und danach mit After Effects animiert. Stop-Motion funktioniert ab 8–12 fps (oder mehr). Ich entschied mich für 10 fps. Und mit Sound war der Effekt bereits ganz anders.
Fazit? Wie erwartet, bedeutet Stop-Motion viel Arbeit! Jedoch habe ich einen guten Einblick gewonnen und fühle mich gewappnet für ein nächstes grösseres Projekt.
(le)