Ausbildung zum Naturheilpraktiker

Die heutige Medizin beruht zu einem grossen Teil auf Produkten der chemischen Grossindustrie. Doch seit längerer Zeit besinnen sich immer mehr Menschen wieder auf die ursprünglichen Heilmethoden zurück. Und somit gibt es auch duzende Ausbildungen für die sogenannte Alternativmedizin.

Naturheilpraktiker und Naturheilpraktikerinnen sind Menschen, die eine fundierte Ausbildung zum Thema Körper, Pflanzen und Heilmethoden haben. Sie interessieren sich für das Innenleben eines Menschen, für den Menschen als Ganzes, für die Wirkungsmethoden der Pflanzen und wie man diese komplexen Dinge miteinander kombinieren und ergänzen kann.

Doch wie weiss man, was einem in einer Ausbildung zum Naturheilpraktiker erwartet? Im heutigen Zeitalter beginnt die Suche nach einer Antwort auf diese Frage oft im Internet. Da landet man schnell auf der Homepage der nhk Zürich, das Institut für Integrative Naturheilkunde. Am liebsten möchte ein Interessant sich da nicht ewig durchklicken und sich alle Infos zusammensuchen. Deshalb wurde dieser Informationsfilm gemacht, hier sind alle Infos zusammen erklärt:

Kritik
von Dominique Heidmann und Patrick Denicola

1. Projekt
Die Schulleitung der nhk Zürich hat immer wieder Anfragen, wie den der Ausbildungslehrgang für Naturheilpraktiker und Naturheilpraktikerinnen genau aufgebaut sei. Es kämen so oft Telefonate mit immer den gleichen Fragen. Da kam schon vor längerem die Idee auf, ein animiertes Erklärungsvideo zu machen, indem all diese Fragen geklärt werden. Sie haben mich gefragt, ob ich dies machen könnte.

Von Anfang an habe ich gewusst, dass dies für mich ein aufwändiges und zeitintensives Projekt werden würde. Ich habe zwar schon vorher ein paar Mal mit Adobe After Effects gearbeitet, jedoch noch nie ein grösses Projekt mit Animationen gemacht. Ich habe meiner Kontaktperson auch gesagt, dass ich noch kein Profi bin, mich aber diesem Projekt gerne annehmen würde.

Der Text wie auch der Inhalt des Filmes war schon zimlich genau vorgegeben. Daran konnte ich nicht mehr viel ändern. Nun ging es an die Umsetzung.

2. Umsetzung

2.1 Recherche
Als erstes habe ich im Internet und auch bei älteren Diggez-Beiträgen nachgelesen, wie man am besten vorgehen sollte bei einem solchen Projekt. Was ich unter anderem herausgefunden habe, ist, dass es sehr wichtig ist, zuerst den Text fertig zu stellen, dann diesen aufzunehmen und erst als drittes mit der Animation dazu zu beginnen.

2.2 Besprechung
Ich habe mit der verantwortlichen Person der Firma eine Sitzung abgemacht. Sie erklärte mir dort genau, was sie für Vorstellungen hatten von dem Video. Wichtig war Ihnen, dass eine Person sozusagen im Internet auf der Webseite herumschaute und dann wieder ein Erklärungsteil kam. Zudem hat sie mir dort gesagt, dass sie gerne eine Männerstimme hätten die den Text spreche. Sie wollten dadurch, das in dieser Ausbildung bisher eher schwach vertretene Geschlecht, mehr ansprechen. Wir schauten gemeinsam den Text an und ich habe noch ein paar Änderungen vorgeschlagen und einige Textstellen versucht kürzer zu machen, dass diese dann im Film einfacher und verständlicher werden. Mit den vielen Inputs ging ich nach Hause und startete das Projekt.

2.3 Textaufnahme
Den Text hatte ich also bereits von der Schule. Ich konnte Patrick Denicola dazu motivieren bei meinem Projekt mitzumachen. Er lerne also den Text und wir nahmen ihn gemeinsam auf. Bei der Aufnahme achteten wir darauf, dass er viele Pausen einlegte, bei denen ich später schneiden konnte. Er sprach möglichst authentisch und deutlich und wir übten dies einige Male. Es war recht schwer, da der Text viele Wörter enthielt, die wie beide nicht gut kannten und für Patrick schwer auszusprechen waren. Doch am Schluss hatten wir die Tonaufnahme im Kasten.

2.4 Ideensammlung
Ich überlegte mir zu jedem Part des Filmes, wie ich den jeweils machen wollte. Die Ideen zeichnete ich auf Papier auf. Für diesen Teil der Arbeit musste ich mich selber recht genau informieren, wie die Ausbildung nun wirklich abläuft und diese gut verstehen. Es fiel mir zudem nicht leicht, die Filmteile im vorhinein zu überlegen, lieber hätte ich gleich losgelegt und ausprobiert. Doch ich fürchtete mich davor, dass ich nachher alles wieder ändern und/oder anpassen musste, wenn etwas nicht zusammenpasste.

2.5 Umsetzung
Obwohl ich noch nicht von ganz allen Teilen des Films eine Vorstellung hatte, begann ich mit der Animation. Figuren erstellen, zusammenstellen, vektorisieren. Die Arbeit im Illustrator ging mir relativ leicht von der Hand, da ich dieses Programm schon sehr gut kenne. Ich achtete darauf, sehr ordentlich zu arbeiten (mit Ebenen etc.), dass es nachher im After Effects einfacher werden würde.

Zum Thema Farbe und Schrift und Stil war ich ziemlich eingeschränkt. Ich wurde dazu angehalten, mich an das CI der Schule zu halten was natürlich Sinn macht. Auf eine Art hätte ich sicherlich kreativer sein können ohne diese Vorgaben, doch auf die andere Art machte dies sicherlich auch vieles leichter, da ich mir Überlegungen sparte.

Die Arbeit im After Effects ging, wie ich es schon erwartet hatte, sehr lange. Ich musste mich darauf achten, nicht immer die gleichen Effekte anzuwenden, da ich noch nicht viele kannte/kenne. Ausserdem animierte ich am Anfang viel zu langsam. Der Film wirkte sehr statisch und schwerfällig. Ich musste mir also für jeden Part mehr überlegen: Was konnte ich noch einbauen oder ändern, dass es spannender wird und schneller wirken lässt?!

Ich habe jeweils immer gleich auf die Stimme von Patrick angepasst, so kannte ich die Abstände und die Geschwindigkeiten, welche sich sicher nicht mehr verändern würden.

2.6 Anpassungen
Nachdem ich den Rohschnitt fertig hatte, hat der Kunde mir ein Feedback gegeben, was er wo noch ändern wollte. Ich habe alles angepasst, auch selber noch einige Kleinigkeiten geändert und anschliessend nochmals an die Schule geschickt. Ich habe noch ein zweites Mal Änderungen hinzugefügt und vor allem noch das Intro und das Outro gemacht. Hier war noch etwas ein Hin und Her mit der Musik. Wir haben uns nun auf diese Version geeinigt, die zu hören/sehen ist. Es gab auch noch das Thema mit gesangsuntermalter Musik oder gar keiner.

3. Selbstreflexion | Lessons Learnt | Erkenntnisse

- Es war sicherlich sehr gut, dass ich mich zuerst darüber erkundigt hatte, wie der normale Ablauf eines solchen Projektes war. Zuerst den Text ausfeilen, diesen dann aufnehmen und erst dann mit der Animation zu beginnen ist sicherlich das richtige Vorgehen.
- Die Animation alleine zu machen war extrem aufwändig. Auf eine Art war es super, da ich immer selber entscheiden konnte, wann ich arbeiten, und wie ich vorgehen wollte. Auf die andere Art wäre manchmal eine zweite Meinung oder eine unterstützende Hand super gewesen. Für ein anderes Mal: zu zweit wäre eine solche Animation sicherlich gut zu machen wenn man sich gut abspricht und sich gut versteht!
- Es fiel mir auf, dass es schwer ist, einen vorhandenen Text in Bilder „umzuwandeln“, vor allem da der Text doch relativ theoretisch ist. Ich musste mich hierbei immer wieder sagen, dass es nicht ein kreatives Kunstwerk werden sollte, sondern primär ein Informationsvideo für Menschen, welche sich für die Ausbildung als Naturheilpraktiker interessieren. Also Info vor Kreativität und Schönheit.
- Ich habe im laufe der Arbeit noch die Funktion der Kamerafahrt am Rande kennengelernt. Dies wäre sicherlich ein Tool, mit dem ich nächstes Mal ausführlicher und mehr arbeiten würde. Ich habe es aber hier nur begrenzt eingebaut, da ich hierfür die ganze Vorbereitung im Illustrator und auch bereits getane Arbeitsschritte im After Effects komplett hätte ändern müssen – und dies bei unglaublich vielen Elementen und Ebenen. Doch ohne dieses Projekt würde ich diese Kamerafahrt immer noch nicht kennen!
- Die Zusammenarbeit mit Patrick war sehr gut. Ich finde (und auch der Kunde findet das), dass er eine sehr angenehme und gute Stimme hat. Die Aufnahmen haben souverän geklappt und die Vorbereitung für diese hat Patrick auch sehr ausführlich gemacht.
- Wir sind stolz darauf ein Projekt gemacht zu haben, das wirklich benötigt wird und nicht nur für die Theorie entstanden ist. Wir arbeiten beide viel lieber so, als „für den Papierkorb“. Das Video ist auf der Hompage nhk.ch aufgeschaltet und die Schulleitung hat viel Freude daran und ist vom Zweck und Nutzen überzeugt, dies freut uns natürlich sehr.
- Für dieses Projekt hatte ich insgesamt über 80 Stunden Aufwand. Ich habe aber extrem viel gelernt und wäre bei einem zweiten Projekt sicher schneller. Vor allem weiss ich nun viel genauer, wie einfache Animationen funktionieren, wie Bewegungen wirken und wie man vorgehen sollte. Zudem bin ich im Programm Adobe After Efects nun viel gewandter und kenne mich schon einigermassen gut aus. Ein klarer Vorteil für weitere Projekte, die sicherlich folgen werden. Deshalb hat der Aufwand meiner Meinung nach gelohnt.

4. Kritik

Der grösster Kritikpunkt ist sicher, dass der Film viel zu lange ist. Natürlich muss man beachten, dass nicht ein „normales“ Internetsurfpublikum“ das Zielpublikum ist. Personen, die sich für diese Ausbildung interessieren, nehmen sich auch die Zeit um das ganze Video zu sehen. Ich habe vorgeschlagen, die einzelnen inhaltlichen Teile als einzelne Videos zu machen, dies wollte der Kunde aber nicht – er war von der länge in dieser Funktion überzeugt.

Was mir auch nicht so gut gefällt, ist der Switch mit dem Internetsurfen und der Animation selber. Vielleich hätte man das anders umsetzen können. Für ein nächstes Mal würde ich mir das sicherlich genauer überlegen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist meiner Meinung nach, dass sich die Objekte manchmal etwas langsam oder eher unspektakulären bewegen.

Wir sind grundsätzlich aber mit dem Endprodukt zufrieden. Man muss bedenken, dass dies unser erstes Projekt solcher Art war und für das, ist es ganz gut geworden.

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