Bargeflüster – ein Minidrama

Wer hat sich nicht schon einmal im Leben die Fragen gestellt: Was ist der Sinn im Leben? Werde ich die wahre Liebe (noch) finden? Für welche Seite meines «ICHs» entscheide ich mich je nach Situation im Leben? Die gute oder die weniger gute?

Wenn du Lust hast, dich zu amüsieren und über dein Leben zu philosophieren, dann schau dir unbedingt den witzig-ironisch-tiefgründigen Oneshot an.

Der spezielle Kurzfilm entstand aus einem selbst geschriebenen Minidrama und verkörpert im Ganzen die Frage, die man sich in gewissen Lebensabschnitten als Mensch immer wieder stellt: Was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Die Liebe? Die Gesundheit? Die Familie? Die Freundschaft?

Geniesst die etwas andere Art der Verfilmung eines Minidramas, taucht in das Bargeflüster von Giovanni und seinem Pietro ein, das in einer lebendigen Bar mitten in Rom spielt.

Hier geht es zu dem einzigartigen Minidrama:

(sba)

Kritik
von Angelina Sigrist und Lynn Rissi

PREPRODUCTION

Idee & Inspiration

Die Idee für dieses Projekt kam von Angelina, die im zweiten Semester das Minidrama für das Modul “Schreiben & Sprechen II“ als Leistungsnachweis geschrieben hatte. Gemeinsam haben wir Ideen für das Projekt gesammelt und sind auf den Entschluss gekommen, einen Oneshot - Film zu produzieren. Das heisst, wir möchten den Film in einem Durchgang filmen und anschliessend in der Postproduction nichts am Bewegtbild schneiden. Eine weitere Besonderheit überlegten wir uns im Bereich "Audio". Da wir einige Tage vor dem Ideensammeln eine Vorlesung über das "Sounddesign in Filmen" hatten, wollten wir jegliche Sounds, die im Endprodukt zu hören sind, selber nachproduzieren und manuell in Premiere Pro einfügen.

Planung

Als erstes überlegten wir uns, wo, wann und wie der Dreh über die Bühne gehen sollte. Dann notierten wir Sounds, die wir am Drehtag vor Ort manuell aufnehmen mussten. Angelina kümmerte sich um die Location und um die Suche nach einem Hauptdarsteller, Lynn reservierte das Equipment.

Drehort

Die Geschichte des Minidramas spielt in einer kleinen italienischen Bar inmitten von Rom. Angelina war wichtig, dass dies im Bild und über die Sounds erkennbar ist. So suchte sie eine Location, die als Hintergrund dieser italienischen Bar dienen kann. Sie fand eine, der wir am Drehtag den italienischen Touch verleiht hatten.

Equipment

Für den Dreh in der düsteren Bar mit farbigen Scheinwerfern benutzten wir folgendes Equipment:

  • Sony a6500 Set
  • Videostativ Sachtler System Ace L MS
  • Zoom H5 Audiorekorder
  • SmallHD Focus Monitor
  • Mikrofon Neumann KM 185
  • Litepanels Sola Lichtkoffer
  • Audio Kabel: XLR m - XLR f

Zuerst dachten wir, wir müssen vor Ort mit Lichtscheinwerfern nachhelfen, da es ein eher düsterer Raum war. Doch schnell bemerkten wir, dass es auch fast ohne Lightpannels geht, denn das Düstere verlieh dem Bild genau den richtigen "Bar-Touch". Lediglich einen Lichtpannel nutzten wir, um dem Protagonisten und der Barkante von links mehr Kontur zu geben.

Das Rauchige und der wahrhaftige Gain im Bild ist somit von uns gewollt inszeniert worden, da wir dem Zuschauer die Nähe zum diesem “Minidrama-Stück“ bringen wollen. Die Zuschauer sollen, genauso wie der Protagonist auch Teilnehmer des Stücks sein und sich in eine lebendige Bar in Rom hineinversetzen.

Für die Aufnahme der Sounds haben wir das "Neumann KM 185" Mikrofon benutzt, mit welchem man gezielte Sound Aufnahmen machen kann. Im Endeffekt müssen wir sagen, dass dies die beste Wahl war, denn damit konnten wir jeglichen Sound klar & genau aufnehmen.

PRODUCTION

Umsetzung & Dreh

Am Drehtag waren wir ziemlich gespannt, ob wir alles so hinbekommen würden, wie wir es geplant hatten. Angelina hat gemeinsam mit dem Hauptdarsteller, ihrem Freund und Hauptdarsteller Ursin, die Dekoration, Gläser und den Alkohol für die Bar organisiert und diese anschliessend damit geschmückt. Wir entschieden uns für eine Kameraeinstellung und besprachen kurz den Ablauf für jeden einzelnen, der im Raum war. Der Protagonist Giovanni sass mit dem Rücken seitlich zur Kamera und sprach mit seinem Pietro rechts neben ihm. Dessen Alter Ego (Pietro) sah man erst nach dem Kameraschwenk (oder eben auch nicht). Angelina spielte die Barfrau und führte Regie mit Unterstützung von Lynn, die zu Beginn hinter der Kamera stand und gegen Ende, an einem abgesprochenen Punkt, einen leichten Kameraschwenk machen musste. Zuletzt war sie selbst in der Rolle der Fremde als Statistin zu sehen. Kurz bevor wir das Set wieder abgebaut hatten, nahmen wir jegliche Geräusche mit dem Mikrofon auf, die im Oneshot zu hören sind. Zum Glück hatten wir uns dafür anfänglich eine Liste erstellt, so vergassen wir keines. Dieser Part und das Schauspielern bereitete uns allen sehr grosse Freude, auch wenn es sehr aufwändig war, alles gekonnt zu koordinieren, ohne anschliessend Probleme in der Postproduction zu bekommen.

POSTPRODUCTION

Die Postproduction war definitiv schwieriger, als erwartet: Es war eine Herausforderung das bewusst im Nachhinein aufgenommene Audio mit dem Bewegtbild zu synchronisieren. Dies war definitiv eine Sisyphusarbeit: Es brauchte viel Geduld, viele manuelle Schnitte, rhythmisches und zeitliches Gefühl, viele Anpassungen, um den Text so zu gestalten, dass man den Oneshot bildlich behalten konnte. Daher war es umso befriedigender das fertige hart erarbeitete Resultat zu sehen.

Von Roh- bis Feinschnitt, befasste sich Angelina mit der Harmonisierung zwischen Bild und Ton. Dies beinhaltete vor allem eine akkurate Verfeinerung des Tons mit Keyframes, Pegeln, Equalizen, Stimmenoptimierungen, uvm. Im Color Grading achtete sie darauf im Bewegtbild diesen rauchigen, körnigen und “dunkle Bar“ Look, wie von uns vorgesehen, beizubehalten. Sie arbeitete bewusst mit viel schwarz und dunkel: am Anfang, zwischendurch und am Ende.

Die Stimmen die als Audiospuren aufgenommen wurden, sind:

  • Giovanni's Stimme und Pietro's Stimme → Gesprochen von dem Protagonisten Ursin: einmal mit einer normalen Stimmtonlage, also mit seiner natürlichen Stimme gesprochen (Giovanni) und einmal mit einer leicht tieferen Stimmtonlage (Pietro).
  • Die Moderation, der Kommentartext und die Stimme der Kellnerin → Gesprochen von Angelina: Moderation und Kommentartext wurden in der gleichen Stimmtonlage und die Stimme der Kellnerin mit einer höheren Tonlage gesprochen.
  • Die Stimme der Fremde → Gesprochen von Lynn: mit ihrer natürlichen Stimme.

Beitragsbild:

Dieses Bild sollte an eine Überschrift von einer Cocktailbar erinnern: Es sollte eine grelle Schrift enthalten mit einem leichten 3D Effekt, in einer passenden Neonfarbe und alles auf einem dunklen Hintergrund. Da der Titel des Minidramas "Bargeflüster" ist, sollte der Zuschauer, wenn er das Beitragsbild sieht, durch die Gestaltung mit Farben und Typografie das Gefühl haben, dass der Titel im leise zugeflüstert wird.

Herausforderungen

  • Es war extrem kalt in der Bar, da diese eigentlich noch eine geschlossene Bar ist, da sie in Renovierungsphase ist. Dies verlangte von uns ein gutes Durchhaltevermögen.
  • Es war herausfordernd, den Ablauf korrekt zu machen, sodass wir das Minidrama als Oneshot darstellen konnten, ohne in der Postproduction grössere Probleme zu bekommen.
  • Die richtigen Positionen für die Kamera und Lichter zu finden, war sehr aufwändig, da wir noch nie einen Oneshot inszeniert und gedreht haben.
  • Schwierig war es, das ganze Stück durchzuspielen, ohne Fehler zu machen und es in einem gewissen Tempo zu spielen, sodass man die Audios gut darunter synchronisieren kann, ohne zeitliche Abweichungen zwischen Bewegtbild und Audio zu haben.

FAZIT

  • Lynn: Mir hat es Spass gemacht, gemeinsam mit Angelina und ihrem Freund dieses Projekt umzusetzen. Der Audio Teil bereitete mir besonders viel Spass und ich habe auch gemerkt, dass ich dies gerne erneut und genauer anschauen und lernen möchte. Zum Glück habe ich ja das passende Minor “Make it sound“ für das nächste Semester gewählt.
  • Angelina: Ein rundum lehrreiches Erlebnis war das für mich. Es war so interessant, sich mal an einen Oneshot zu wagen, den ganzen Ablauf hautnah kennenzulernen und den Aufwand für diese Film-Art von A bis Z selbst mal durchzuarbeiten. Es hat mir riesigen Spass gemacht, meine Kenntnisse in Kamera und Audio zu vertiefen und gleichzeitig noch selbst im Stück mitzuwirken. Die Krönung war: vor und hinter der Kamera haben der Protagonist, Lynn und ich harmoniert, pragmatisch zusammengearbeitet und eine super Leistung hingelegt.

Viel Freude beim Zuschauen und ein grosses Lob und Dankeschön an den Protagonisten Ursin!

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar