Berlin Teufelsberg – eine Porträtserie

Der Teufelsberg ist Berlins höchster Berg. Er wurde nach dem 2. Weltkrieg mit den Trümmern aufgeschüttet. Darunter liegt Hitlers Bauprojekt zur Welthauptstadt Germania begraben. In der Nachkriegszeit errichtete die amerikanische Besatzungsmacht eine Abhörstation.

Die, in den 50er Jahren errichtete Abhörstation diente den Alliierten dazu, den sowjetischen Armeefunk abzuhören. Dies war zur Zeit des Kalten Krieges eine sehr wichtige Aufgabe. Der Historiker und Teufelsbergführer gibt uns einen historischen Exkurs zur neuzeitlichen Geschichte.

Die Überwachungsanlage verlor ihren Zweck nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Nach einem geplatzten Versuch einer Investorengruppe, Luxuswohnungen zu bauen, bietet der Teufelsberg heute jede Menge Platz für Kunst und Kultur.

Streetart ist in Berlin immer ein wichtiges Thema gewesen. Der Teufelsberg bietet die Plattform, um legal sich künstlerisch auszudrücken. Diese Plattform wird von vielen lokal ansässigen Künstler für die Präsentation ihrer Werke genutzt.

Doch nicht nur Künstler und Historiker befinden sich auf dem Teufelsberg. Der Berg hat viele Gesichter, wie im dritten Porträt gezeigt wird) Neben den zwei gezeigten Porträts, haben wir noch ein drittes. Monica Heller arbeitete über die Sommermonate in einer Werkstatt. In dieser werden alternative Technologien konstruiert. Nebst anderen witzigen und bestaunenswerten Projekten steht da zum Beispiel ein Velo für zehn Personen, welches von einem Elektro / Solarmotor unterstützt wird. Aber es gibt auch ganz viele weitere witzige Projekte zu begutachten.

Kritik
von Luca Steiner, Mirjam Ramseier und N. N.

Ziel | Idee

Ziel des Beitrages ist es, die verschiedenen Facetten, eines alternativen Lebensraumes zu präsentieren. Der Teufelsberg ist nicht nur ein historisch sehr interessanter Ort, sondern bietet Heute viele weitere Aspekte.

Die Idee und Faszination für den Ort entstand aus dem Film „Berlin Minus Anna“.

Workflow

Planung

An den Berlinfilmpräsentationen des MMP 12er Jahrgang ist uns ein Film speziell aufgefallen und wir fragten bei den Urhebern nach der gesuchten Location. Teufelsberg - hatten sie uns gesagt. Wir waren fasziniert von der alten NSA Abhöranlage und versuchten einen Kontakt zu finden. Weder nach mehrmaligem Anschreiben per Mail, noch telefonisch erhielten wir eine Antwort. Die Idee konkretisierte sich langsam, doch Rückmeldung hatten wir noch keine. Wir beschlossen trotzdem nach Berlin zu reisen und direkt Vorort anzufragen.

Ein grosses, mit einer dicken Kette verschlossenes, eisernes Tor liess unsere Zuversicht auf einen Schlag verpuffen. Alles abgesperrt, weit und breit niemand zusehen. Nach einer guten halben Stunde erschien dann ein bärtiger Mann mittleren Alters hinter dem Tor und fragte uns, was wir hier tun. Ich antwortete ihm und versuchte ihn gleich für unsere Idee zu gewinnen. Der eher skeptische Typ öffnete dann das Tor, begleitete uns jedoch auf Schritt und Tritt.

Dreh

Als wir dann tatsächlich am Teufelsberg ankamen, begeisterte uns die mystische Atmosphäre dieses Ortes. Mann konnte spüren, dass hier Geschichte geschrieben wurde. Doch die Drehtage auf dem Teufelsberg waren sehr anspruchsvoll, da die dort wirkenden Menschen sehr skeptisch gegenüber Medien bzw. Kameras sind und es bevorzugen, keine Statements zu geben. So gestaltete sich auch die Suche nach geeigneten Persönlichkeiten schwer. Obwohl wir viele interessante Menschen trafen, waren nur wenige bereit ein Interview zu geben und noch weniger wollten dabei gefilmt werden. Zudem erschwerte sich die Arbeit durch den hohen Mitbestimmungswunsch der Protagonisten. Doch durch unsere Hartnäckigkeit konnten wir innert zwei Drehtagen sechs Interviews Filmen und waren damit sehr zufrieden.

Postproduction

Zurück in der Schweiz haben wir uns die Interviews aufgeteilt und merkten rasch, dass von den sechs gedrehten nur drei Interviews wirklich verwendbar sind. Stark verwackelte aufnahmen, unsinnige Aussagen oder eben Protagonisten, die uns nicht das filmen lassen wollten, was wir gebraucht hätten, waren dafür die Hauptgründe. So gestaltete sich dafür die Aufteilung der Interviews sehr einfach.

Technik

Aus purer Lust am Ausprobieren, entschieden wir uns dafür, die Porträtserie mit einer Black Magic Pocket Cinema Kamera und weil sie es kann, in RAW zu drehen. Dies war eine verehrende und ziemlich dumme Entscheidung. Mit Datenüberflutung am Set, langen Übertragungszeiten und zuwenig Speicherkarten machten wir uns so das Leben einiges schwerer als es mit einer klassischen DSLR Kamera gewesen wäre. Wir mussten sogar zusätzliche externe HD’s kaufen und trugen schlussendlich rund 1TB Daten vom Teufelsberg mit nach Hause. Auch die Postproduktion war so natürlich einiges aufwendiger. Die RAW-Daten haben einen massiv höheren Dynamikumfang. Sie sind deshalb pro Frame ca. 3MB gross. Dadurch mussten diese zuerst in brauchbare Clips konvertiert werden und konnten erst dann weiterverarbeitet werden. Kurz, hätten wir mit einer DSRL gefilmt, wäre die Post wohl nur halbsolange ausgefallen. Doch hat es uns spass gemacht, erste RAW Erfahrungen zu sammeln und wir haben für unser nächstes Projekt gelernt, was es heisst, mit einer solchen Datenmenge zu arbeiten.

Medienwahl

Geschriebene Porträts, werden von der Medien affinen Zielgruppe der Plattform, nicht so wahrgenommen. Daher finden wir, die Medienwahl des Bewegtbildes richtig.

Selbstreflexion | Fazit

Abschliessend kann man sagen, dass uns folgende Sachen nicht wie gewünscht gelungen sind:

  1. Am ersten Drehtag hatten wir ein defektes Ansteckmikrofon genutzt. Durch dieses wurde die Tonqualität erheblich beeinträchtigt.
  2. In der Postproduction merkten wir, dass uns gewisse Ambi Shots fehlten, um dem Betrachter ein Gefühl von der ganzen Umgebung zu geben.
  3. RAW Datenmenge

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