Besondere Verknüpfungen

Welche Farbe hat der Montag? Wie laut kann ein Bahnhof sein? Wie fühlt es sich an, wenn der Körper wie eine leere Batterie ist?
Das sind nur einzelne Fragen, die versuchen, drei unterschiedliche Phänomene aufzuzeigen.

Im menschlichen Gehirn werden unzählige Verknüpfungen gebildet. Dabei gibt es Menschen, die besondere Verbindungen aufweisen. Hochsensible Menschen nehmen Reize verstärkt wahr, Synästhetiker verbinden zwei Sinnesorgane miteinander und Autisten haben gewisse Verknüpfungen anders gekoppelt. Wenn du wissen willst, wie es sich anfühlt, mit so einem Phänomen zu leben und wie die psychologische Sicht darauf ist, dann höre einfach in die unten aufgeführten Audiobeiträge rein.

Claudia, eine angehende Psychologin erklärt hier, wie die drei Phänomene im Gehirn stattfinden.

Als Hochsensible kann Naomi genau berichten, wie es sich anfühlt, von Reizen überflutet zu werden.

Synästhesie betrifft nur knapp 2% der Weltbevölkerung. Umso spannender ist es, Lukas, einem Synästhetiker, bei seinen Erlebnissen mit dem Phänomen zuzuhören.

Wie genau das Leben mit dem Autismusspektrum aussieht und welche Klischees stimmen, erzählt dir hier Ladina.

(hil)

Kritik
von Viktoria Clausnitzer

Idee

Schon seit einigen Jahren interessiere ich mich für Psychologie und wie das Gehirn funktioniert. Das hat mich dazu gebracht, viel auf diesem Gebiet zu recherchieren. Dabei bin ich auf besondere Phänomene gestossen und habe mich im Bereich der Synästhesie selbst wiedergefunden. Doch auch die anderen Phänomene neben der Synästhesie haben mein Interesse geweckt. So kam ich auf die Idee, auch diese eher unbekannten Phänomene zu thematisieren. Als ersten Schritt trug ich alle bereits bekannten Informationen zusammen und entschied mich für das Format eines Audiobeitrags, da ich in diesem Bereich noch wenig Erfahrung hatte und es gerne ausprobieren wollte. Danach suchte ich geeignete Interviewpartner, die in meinem näheren Umfeld zu finden waren. Daraus entstand dann auch die Idee gleich vier Audiobeiträge zu gestalten. Als Einstieg diente die Sicht einer angehenden Psychologin und darauffolgend die einzelnen Phänomene.

Interviews

Bei den Interviews musste ich mich der aktuellen Ausnahmesituation während der Corona-Pandemie anpassen und diese über das Telefon führen. Was einerseits eine gute Erfahrung war, andererseits aber auch eine besondere Vorbereitung benötigte als wenn ich die Interviews vor Ort gemacht hätte. Die Interviewpartner und ich mussten über eine qualitativ gute Telefonverbindung verfügen und laut genug in das Telefon sprechen. Ausserdem musste ich noch penibler darauf achten, nicht dazwischen zu reden, denn am Telefon hat man den Drang dem Telefonpartner häufig eine Rückmeldung zu geben, ob man ihn verstanden hat. Wenn man sich gegenübersitzt, reicht oft ein Nicken oder ein Blick aus. Diese Situation habe ich vor jedem Interview erklärt, um nicht unhöflich zu wirken. Trotzdem konnte ich teilweise dem Drang zu sprechen nicht widerstehen und musste dies im späteren Ton-Schnitt dann ausbessern.

Die Fragen an meine Interviewpartner habe ich im Vorhinein vorbereitet und mir viel Gedanken darüber gemacht, was ich fragen werde. Dabei wäre es besser gewesen noch konkretere Fragen zu stellen und mir den schlussendlichen Audiobeitrag bereits an diesem Punkt vorzustellen. Einzelnen Interviewpartnern habe ich gewisse Fragen im Vorhinein schon zukommen lassen, da es um sehr persönliche Themen ging. Ausserdem konnte jeder selbst entscheiden, ob er auf die jeweilige Frage antworten möchte oder nicht. Während jedes Interviews stellten sich mir aber auch neue Fragen, die ich so nicht geplant hatte, aber eine spontane Atmosphäre schafften.

Technik

Die Interviews wurden ausschliesslich über das Handy geführt und mit einem weiteren mobilen Gerät aufgenommen. Dies funktionierte nach einigen Tests sehr gut und ergab den Umständen entsprechend die bestmögliche Qualität. Abhängig von der Stimme des jeweiligen Interviewpartners, musste der Abstand der beiden Geräte angepasst werden, damit nicht zu laut bzw. zu leise aufgenommen wurde.

Meinen Begleittext habe ich ebenfalls mit dem Handy aufgenommen, der einheitlichen Tonqualität in der aktuellen Situation geschuldet. Auch hier habe ich Tests gemacht, in welche Position ich das Gerät bringen muss, um optimal meine Stimme aufnehmen zu können. Ausserdem habe ich eine ruhige Umgebung gebraucht, um Nebengeräusche zu vermeiden. Der eigene Hauskeller bot sich dabei als bester Aufnahmeraum an.

Audiobearbeitung

Nach den Interviews, die teilweise bis zu einer Stunde dauerten, musste ich mich auf ein einheitliches Zeitformat festlegen. Ich entschied mich, Beiträge von einer Länge zwischen 10-15 Minuten zu gestalten. Die einzelnen Interviews habe ich mit dem Adobe-Programm „Audition“ bearbeitet. Es war für mich eine Premiere mit diesem Programm zu arbeiten, weshalb ich mir zuerst ein paar Tutorials dazu angeschaut habe, um die Bedienung des Programms zu verstehen. Mit der Bearbeitung der Interviews habe ich viel dazu gelernt, was den Umgang mit dem Programm angeht. Trotzdem kenne ich auch danach noch lang nicht alle Tools oder Effekte. Da neben den Interviews auch noch ein Begleittext und Musik zum Audiobeitrag dazu gehören, habe ich einen sog. Multitrack bei „Audition“ erstellt, um mehrere Spuren übereinander laufen lassen zu können. Bei jeder Spur wurde die Lautstärke geregelt und die einzelnen Clips zugeschnitten. Am meisten Arbeit hatte ich mit dem „Pegeln“ der Audiospuren, da ich dies bisher nur mit dem Videoschnitt-Programm gemacht hatte.

Selbstreflexion

Aus meiner Sicht punkten die Audiobeiträge durch ihren Inhalt und der vermittelten Botschaft. Auf das habe ich am meisten Wert gelegt. Bei der verwendeten Technik sehe ich noch Luft nach oben, da einiges Neuland für mich war. Einerseits wäre es besser gewesen die Interviews kürzer zu halten, andererseits hatte ich dadurch eine grössere Auswahl an Aussagen.

Alles in allem war es ein sehr lehrreiches Projekt, was mir unglaublich viel Spass gemacht hat.

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