Bewerben – mal anders

Unternehmen im Business des Auffallens, auch bekannt als Werbeagenturen. Eine bunte, abgefahrene und nicht zuletzt auch ziemlich skurrile Branche. Wie findet man als frischgebackener MMP-Student Zugang zu dieser Welt? Ein Versuch.

Für einen weiteren MMP-Jahrgang neigt sich das Studium langsam seinem Ende entgegen. Drei Jahre lang hat man im Elfenbeinturm geübt, nun aber steht unausweichlich die Realität einer kompetierenden Arbeitswelt bevor. Aus der ganzen Palette an möglichen Richtungen und Arbeitsfeldern gilt es, eine Selektion zu treffen. Wohin will ich? Was sind meine Stärken? Und vor allem: Was will ich einmal machen?

Meine Antworten auf diese Fragen kristallisierten sich in den letzten Monaten immer mehr heraus. Konzeption und Planung von konkreten Kommunikationsmassnahmen entdeckte ich ebenso als meine Stärke wie das Verstehen von verwobenen und komplizierten Zusammenhängen – beides wichtige Bestandteile in der Welt der Werbeagenturen. So machte ich mich auf die Suche nach einem Praktikum, und wurde auch ziemlich schnell fündig: Bei Enigma Schweiz.

Hier zwei Zitate aus der Ausschreibung:

«Our Geneva and Bern teams desperately need new Interns to prepare coffee and make photocopies. Oh, and to learn about the job, of course.»

«Are you the hero this page is talking about all around? Don’t wait and send your profile now!»

Der ironische und nicht allzu ernste Unterton der Ausschreibung inspirierte mich derart, dass ich mich noch am gleichen Tag an die Konzeption des geforderten Videos machte. Ob das Resultat so wirklich funktioniert? Das wird sich erst noch zeigen. Von Enigma habe ich jedenfalls noch nichts gehört. Bei der Produktion hatte ich aber derart Spass, dass es sich schon nur deswegen gelohnt hat. Ich hoffe, es gefällt euch auch:

(lhu)

Kritik
von Nathan Beer

Konzeption

Wie bereits erwähnt, liess ich mich bei der Konzeption des Videos stark von der Praktikumsausschreibung Enigmas inspirieren. Viele der eingebauten Gags beziehen sich auf sie, vor allem der Verweis auf den Kaffee und den Superhelden. Auch das mit dem illustrierten Fernseher und den verwendeten Gifs vermittelte “gify-” Gefühl verweist auf die lockere Sprache der Ausschreibung. Andere Anspielungen beziehen sich mehr auf die Jobanforderungen. So sollen die “Versprecher” zu Beginn des Videos meine Sprachkenntnisse unter Beweis stellen.

 

Aufnahme

Bei der Produktion des kurzen Videos war ich bezüglich des verwendeten Materials sehr unprofessionell unterwegs. Als Kamera verwendete ich mein Smartphone (ein Oneplus 5) sowie ein Handystativ eines Freundes. Meine Schwester half mir beim Filmen und stellte sich als “Stimme aus dem Off” zur Verfügung. Die grösste Herausforderung war dabei das freie Sprechen des aufgesetzten Textes sowie das glaubwürdige Schauspielern der nicht so ernst gemeinten Passagen.

 

Postproduktion

In der Postproduktion versuchte ich die aufgenommenen Gags durch Effekte, Schnitte und Sekundärmaterial anzureichern. Dazu gehörten Soundeffects, Farbkorrektur, Gifs, Glitches und mehr. Das Rohmaterial war, wie zu erwarten, nicht von besonders guter Qualität. Allerding fiel dies durch den “Frame in Frame” Effekt des illustrierten Fernsehers nicht zu sehr ins Gewicht. Dessen Produktion waren ebenso Teil der Arbeit wie die Frame by Frame animierte Explosion am Ende des Videos. Schon das Filmen hatte Spass gemacht. Der Prozess der Postproduction war aber noch viel besser. Mit jedem hinzugefügten Element wurde das Video einheitlicher, pointierter und letztendlich witziger.

 

Fazit

Einmal mehr musste ich bei der Produktion dieses Videos feststellen, dass bei der Qualität eines Projektes der Spassfaktor nicht genug betont werden kann. Projekte, die Spass machen, gelingen. Meistens jedenfalls. Dies gilt auch für das vorliegende Video. Ich hatte einen riesen Spass bei der Produktion und bin mit dem Resultat sehr zufrieden. Das war allerdings nicht alles: ich lernte auch sehr viel. Zum Beispiel, dass meine lustigen Ideen auch bei Anderen gut ankommen. Oder dass eine relativ einfache 2D Animation auch funktioniert, wenn nicht 24 Frames pro Sekunde vorhanden sind.

Egal ob ich das Praktikum bei Enigma antreten kann oder nicht - das Projekt hat sich auf jeden Fall gelohnt. Und der Ausgang der Geschichte wird mir zeigen, was ich mir in Zukunft erlauben kann und was nicht…

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