Blue Surf Film Nacht Teaser

Seit mehr als sechs Jahren setzt sich der Verein Flusswelle Bern für den Bau einer stehenden Flusswelle in der Aare ein. In den letzten Jahren ist der «Surf-Hype» definitiv in der Schweiz angekommen. Projekte wie die «Swisscom Gigawave» etablierten sich rasant zu Publikumsmagneten für alle Altersklassen.

Nun steht der Verein kurz vor einem historischen Durchbruch. Die Flusswelle Bern wurde im März 2016 als Teilprojekt in dem Gesamtuferumbaukonzept Aareschlaufe Ittigen/Worblaufen fest verankert. Im Juli nächsten Jahres stimmt das Stimmvolk der Gemeinde Ittigen über das Gesamtuferumbaukonzept der Aareschlaufe ab.

Der Verein Flusswelle Bern setzt sich nebst der Öffentlichkeitsarbeit stark für die Surf Community im Raum Bern ein. Jährlich organisieren sie mehrere Events für ihre Mitglieder wie beispielsweise dem Flusswellen-Lotto-Abend. Daneben helfen sie bei der Vermarktung von Surfevents wie der «Blue Surf Film Nacht». Vierteljährlich werden bei diesem Event im Kino Bubenberg in Bern neue und ältere Surffilme präsentiert. Für diesen Anlass wurde ich angefragt, einen kurzen Teaser für den Verein zu gestalten, welcher vor den eigentlichen Filmen präsentiert wird. Er soll Leuten, welche den Verein bisher noch nicht kennen gelernt haben, das Projekt etwas näherbringen und einen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit im Kontext der kommenden Abstimmung über das Gesamtuferumbaukonzept leisten.

Hier gehts zum Teaser (gute Kopfhörer oder Soundausgabesystem empfohlen):

(le)

Kritik
von Luca Toneatti

Motivation:
Im letzten November habe ich mich mit Daniel Schmutz, Projektleiter des Vereins Flusswelle Bern, getroffen, um kommunikative Massnahmen in Anbetracht der kommenden Abstimmung zu besprechen. Wir wurden uns schnell einig wie wichtig es ist, noch einmal einen starken Fokus auf die Öffentlichkeitsarbeit in den letzten Monaten vor der Abstimmung zu legen. Eine Massnahme welche wir zusammen beschlossen haben, ist einen kurzen Teaser für die "Blue Surf Film Nacht" in Bern zu realisieren. Der Verein hilft bei diesem Anlass beim Ticketverkauf und erhält dafür die Möglichkeit kurze Videosequenzen vor der Vorführung der Surf Filme zu schalten. Als angefressener Surfer und Mitglied des Vereins war ich mir sofort über die Wichtigkeit der Öffentlichkeitsmeinung zum Flusswellenprojekt in Worblaufen bewusst.

Vorgehensweise:
Im Gespräch wurde uns schnell bewusst, dass wir dem Publikum die Emotionen der Surfbegeisterten näherbringen müssen. Der Teaser soll kurz und knackig sein, den Zuschauer berühren und aufzeigen, dass der Surfsport für alle Altersklassen zugänglich ist. Dabei stiessen wir auf das erste Problem. Wie realisiert man einen Film über eine Flusswelle, welche bis anhin noch gar nicht besteht? Daneben laufen die meisten bestehenden Flusswellen in der Schweiz nur während des Frühlings und den damit verbunden Hochwasser. Somit mussten wir mit bestehendem Filmmaterial vorlieb nehmen. Bald kam mir das Bungeesurf-Projekt "Lebensader", welche eine Gruppe MMP Studierender aus Bern mit Manuel Gerster (ebenfalls Flusswellen Mitglied und ein guter Freund von Daniel und mir) realisiert haben in den Sinn. Ich habe sie darauf angefragt, ob ich einige Shots aus ihrem Film für den Teaser verwenden dürfe. Glücklicherweise haben sie mir schnell zugestimmt und mir eine kleine Auswahl an Aufnahmen zukommen lassen.
Ich wollte die Story des Surfers, der durch Bern läuft, auf der Suche nach einer Welle ausdrücken. Der Surfer findet leider keine Welle und verliert sich danach in den Gedanken der bisherigen Surf-Sessions.
Glücklicherweise habe ich für meine Tätigkeit für die mittlerweile selbstständige Eventagentur "The Wavefactory" einige Tage auf der "Swisscom Gigawelle" gefilmt. Von diesen Aufnahmen habe ich einige ausgelesen, welche den Surfspirit und die damit verbundenen Emotionen ausdrücken ausgewählt. Da der Teaser auf einer Kinoleinwand präsentiert wird habe ich mich für ein 1920:817 Filmformat entschieden. Auch das Sounddesign spielt bei Kinovorführungen eine entscheidende Rolle. Dafür habe ich das gesamte Sounddesign selbstständig produziert, was eine ganz neue Erfahrung für mich war. Mit einem einfachen Sounddesign eine möglichst hohe Konzentration an Emotionen vermitteln. Dafür verwendete ich einerseits den wiederkehrenden Herzschlag, verbunden mit einfachen, aber melodisch abgestimmten Pianoklängen und gewissen O-Ton Sequenzen aus den Aufnahmen der "Swisscom Gigawelle".

Schwierigkeiten:
Neue Kamera:
Während den ersten Filmtagen auf der „Gigawelle“ an der Bea Expo in Bern habe ich meine neue Sony A7 zum ersten Mal verwendet. Anfangs war es eine ziemliche Umstellung, da ich bisher ausschliesslich mit Canon und Nikon Kameras tätig war. So hatte ich anfangs etwas Mühe die gewünschten Funktionen auf der Kamera zu finden.

Glidecam Schwebestativ vs. Gimbal
An der Bea Expo in Bern habe ich auf der Welle einen Tag lang fast ausschliesslich mit dem Glidecam Schwebestativ gefilmt. Dabei war es für mich enorm zeitaufwendig das Schwebestativ balancegerecht zu justieren. Trotzdem ist es nach einer gewissen Zeit immer wieder aus der Achse ausgebrochen. Der Luftwiderstand wurde mir immer wieder bei schnelleren Bewegungen zum Verhängnis. Am Standort in Zürich habe ich danach das neue Gimbal System der Schule getestet. Die grösste Schwierigkeit dabei stellte der eigentliche Transport des Ganzen dar. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist dieser etwas umständlich, jedoch machbar. Die Bedienung des Gimbals stellte sich dank guter Vorbereitung als einfach und effektiv dar.

Shots der „Swisscom Gigawelle“ für eine Filmsequenz zum Bau einer natürlichen Flusswelle:
Mir war bereits von Anfang an bewusst, dass wenn ich Aufnahmen von der „Gigawelle“ verwenden würde, dass dies eventuell den Eindruck über das Flusswellen Bern Projekt verfälschen könnte. Jedoch hatte ich diesbezüglich nicht wirklich eine Wahl, da für neue Aufnahmen bis zum Kinoabend nicht die benötigten Bedingungen auf den Schweizer Flüssen bestand. Also musste ich einen Mittelweg finden. Ich habe vor allem Aufnahmen der „Gigawelle“ verwendet, welche den Eindruck nicht zu fest verfälschen, die jedoch starke Emotionen beinhalten und aufzeigen, dass Surfen für klein bis gross ein enormes Vergnügen darstellt.

O-Ton:
Natürlich herrscht auf der „Gigawelle“ ein stetiger Lärmpegel, einerseits durch den Betrieb der Welle und andererseits durch den lauten Sound der während der Events auf der Plattform läuft. Dies versuchte ich zu umgehen, indem ich ausserhalb der Betriebszeiten auf der Plattform einige O-Ton aufnahmen aufgezeichnet habe.

Fazit:
Mit dem Endprodukt bin ich grundsätzlich sehr zufrieden. Der Banner am Schluss verstärkt zusätzlich noch einmal die Botschaft des Vereins Flusswelle Bern. Leider bewirkt das Sounddesign auf Laptop- oder Handylautsprechern nicht die gewünschte Wirkung (haben halt nicht dieselbe Klangdynamik wie ein gutes Lautsprechersystem), jedoch wird der Teaser voraussichtlich ausschliesslich für den Kinoabend verwendet und nicht zusätzlich für Social-Mediakanäle geteilt was diesen Umstand glücklicherweise etwas realtiviert.

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