Brain-Storm

Der innere Konflikt.

Wir geben den fiesen miesen inneren Streitigkeiten im Alltag eine Stimme. 

Das Leben wäre einfach. Wäre – wenn es nicht das Gehirn gäbe. Das Gehirn, das in manchen Situationen einfach gegen uns spielt. Mira Müller kennt es auch. Leider nur zu gut. Wir begleiten sie durch ihren Alltag und hören mal genau hin, wie sie die inneren Konflikte in ihren Gedanken austrägt


Der ständige Kampf vor dem Einschlafen

Was?! Schon 12 Uhr?? Höchste Zeit um einzuschlafen. Scheint so, als würde Mira nichts mehr im Weg stehen. Doch wer meldet sich da im Hinterstübchen? Die Gedanken machen sich bereit.
Wäre nicht da das rastlose Gehirn voller Gedanken.


Herzflattern

Laute Musik, gute Drinks. Mira geniesst ausgelassen den Ausgang. Plötzlich erblickt sie ihren Schwarm. Und dieser schlendert lässig direkt auf sie zu. Ihr Herz bebt, die Gefühle überschlagen sich. Was jetzt hilft, ist ein kühler Kopf bewahren.


Abnehmen – nicht mit mir

Endlich Sommer, Sonne, Bikini und die Bikinifigur. An letzterem hapert es noch. Schliesslich war der Winter lange und kalt. Fettpölsterchen halfen diesen zu überstehen. Bewegung und Motivation wünscht sich Mira schnellstens um wieder in Schwung zu kommen. Ungünstigerweise meldet sich das essfreudige und träge «zweite Ich».


Das tägliche Rennen auf den Zug

Noch 4.. 3.. 2.. Minuten bis der Zug wegfährt. Letzter Drücker, Luft holen und rennen. Einfacher gesagt als getan. Mira will es auf den Zug schaffen. Mira will, Gehirn und Kondition eher nicht.


Schönheit muss leiden

Schönheit – einer der wichtigsten Begriffe in unserem Alltag. Mira macht sich bereit für ihren Filmdreh. Schnell will sie sich auf Vordermann bringen. Der Blick im Spiegel sagt aber doch einiges an Arbeit an. Mit wenigen Handgriffen versucht sie sich gestresst unter Zeitdruck, aufzubessern. Aber nichts läuft so, wie sie es sich wünscht.


Prüfungsangst

Der Tag aller Tage. Der Prüfungstag. Mira hat gelernt. Das redet sie sich zumindest ein. Nervosität ist das Letzte, was sie jetzt brauchen kann. Tapfer versucht sie sich selbst zu beruhigen. Doch was sind das für Fragen? Da hilft nur noch das Kurzzeitgedächtnis.


(spu)

 

Kritik
von Gertrud Eggenberger und Rayyan Waldburger

Wir wollten ein Hörspiel machen.

Für uns war von Anfang klar, wir wollten ein Hörspiel als Digezz-Projekt machen. Selber sind wir zwei grosse Fans von Hörspielen und waren beide in der Vergangenheit in Theatern tätig. Nach der Absegnung von Thomas Weibel über unser Projekt ging es an die Ideen und Themen-Sammlung.
Das Thema “Innere Konflikte” entstand. Die Nervosität bei einer Prüfung, das Kämpfen vor dem Einschlafen, oder die Trägheit des Gehirns, wenn es um den Spurt auf den Zug geht, alles Situationen die jeder irgendwann mal im Leben durchlebt. In diesen Momenten stehen wir uns selbst im Weg. Wir wollen diesen inneren Konflikten eine Stimme geben.

Wir und Manuskripte schreiben 

Was gesprochen werden muss, muss zuerst getextet werden. Der innere Dialog unterscheidet sich zwischen dem rationalen Gehirn und der emotionalen Persönlichkeit. Das Gehirn reagiert mit unerwünschten Funktionen. Grund dafür sind oft Überlastungen, Stress und Nervosität. Mira Müller die Protagonistin, ist die Trägerin des Gehirns. Sie handelt eher emotional. In den ausgewählten Situationen werden bewusst Reibungen dargestellt. Die Hörer*innen können sich schnell mit den allgemeinen, bekannten Situationen identifizieren. Wir haben uns erlaubt das Gehirn etwas künstlerisch auszufeilen. Es ist das fiese und dadurch lustige Element der Geschichte. Mira hingegen, versucht sich so gut wie möglich durch diese Situationen durchzukämpfen.

Nach der Manuskripterstellung holten wir uns bei mehreren Dozenten sehr wertvolle Kritik ein. Eine Kritik stach besonders heraus. Eine klarere Trennung, bzw. bessere Ausarbeitung der zwei Figuren war gewünscht. Die Manuskripte liessen wir auch von Mitstudent*innen durchlesen. Schliesslich sind diese unser Zielpublikum. Wir erhielten ihrerseits ziemlich positive Rückmeldungen.

 

Wir und die Audioaufnahmen 

Nach der Überarbeitung der Manuskripte nahmen wir wieder Kontakt mit unserem Dozent für Konvergentes Produzieren Thomas Weibel auf. Er gab uns Inputs, worauf wir beim Sprechen des Hörspiels besonders achten sollten. Corona liess auch uns mit der Sperrung der Technikausleihe umdenken. Wir organisierten bei einem Bekannten einen Zoom H5, und zwei Richtmikrofone für die Aufnahme. Der Raum sollte möglichst rauschfrei sein. Kurzerhand räumten wir die Abstellkammer bei Gertruds Zuhause aus. Wir lasen uns in die Geschichten rein. Vom Theater bereits bekannt, gestikulierten wir, um unsere Stimme zu betonen, damit das Hörspiel lebendiger wird. Was sich als Schwierigkeit herausstellte, war die Stimmlage des Gehirns beizubehalten. Das Gehirn soll etwas comicartiges haben. Wir hatten diese als krächzige hohe Stimme vorgestellt und auch festgelegt. Nach dem zweiten Tag der Aufnahme hatte Rayyan eine etwas heisere Stimme. Teilweise war die Stimmlage nicht mehr ganz schön durchzogen. Sie fiel bei gewissen Passagen etwas tiefer aus. Während dem Sprechen der Texte fiel uns auf, dass gewisse Passagen geändert werden mussten. Texte zu schreiben ist das eine, sie aber zu sprechen ist das andere. Der Schluss und somit der Plot der Geschichte “Prüfungsangst” brachten wir leider nicht ganz gut hin.
Die Aufnahmen liefen am Anfang nicht wie geplant. Wir platzierten die Mikrofone in der Mitte, dass je ein Mikrofon (Zoom oder Richtmikrofon) auf eine Person ausgerichtet war. Nach der ersten Aufnahme bemerkten wir aber, dass die Richtmikrofone nicht mehr in einem guten Zustand sind. Das Audio war mit einem sehr starken Rauschen hinterlegt. Zum Glück hatten wir gelernt, alles anfänglich stehts nachzukontrollieren. Also blieb uns nur noch die Möglichkeit mit dem Zoom stereo aufzunehmen.

Wir und die Geräuschaufnahme

Da es sich um einen inneren Konflikt handelt, sind die Geräusche nur sehr spärlich eingesetzt. Das einsetzten der Schlüsselgeräusche wurden bereits im Manuskript festgelegt. Die Aufnahme dieser Geräusche stellte sich als Herausforderung dar. Das Zoom war sehr suboptimal, da es das Ambi vom Raum aufnahm oder zu wenig detailliert die Frequenzen wahrnahm. Ein gutes Richtmikrofon wäre bestimmt besser gewesen. Geräusche wie Bettrascheln oder Knopf der Kleider aufmachen, sind nicht gut zu erkennen. Auch das Gepolter einer Person, die in Ohnmacht fällt war nicht gerade einfach und ist uns nur teilweise gelungen.

Wir und Schnitt- Postproduction

Das Rohmaterial haben wir mit dem Adobe Programm Audition bearbeitet. Dadurch erlernten wir ein neues Programm. Nach einigen Tutorials wagten wir uns an den Schnitt. Leider war Audition nicht gut auf uns zu sprechen. Mehrmals stürzte das Programm ab und die bereits geschnittenen Clips gingen verloren. Unsere Geduld auch beinahe. Also starteten wir ein weiteres Mal. Wir investierten sicher mehr Zeit in den Schnitt als ursprünglich gedacht. Es war ein Ausprobieren und Einfühlen in das neue Programm, und viele Tools fanden wir erst nach dem zweiten Blick. Trotz all den Problemen hat uns das Programm mit seinen vielen Möglichkeiten gut gefallen. Wir teilten das Schneiden auf. Je drei Clips pro Person wurden bearbeitet. Pro Story hatten wir zwei bis drei Aufnahmen, somit konnten wir einzelne Versprecher herausschneiden und ersetzten. Die Schwierigkeit hier war, den Schnitt unhörbar zu machen. Um die jeweiligen Geschichten einzurahmen, fügten wir am Anfang sowie am Ende eine Geräuschkulisse. So ist es für den Zuhörer*innen klarer, wann die Geschichte anfängt und aufhört. Nachdem die Aufnahmen so weit geschnitten waren, trafen wir uns zu einem Feedback und verpassten den Audios noch den Feinschliff.

Fazit

Es war sehr interessant einen kleinen Einblick zu erhalten und die Erfahrung machen, wie ein Hörspiel ansatzweise funktioniert. Ein Hörspiel ist nur auf das Auditive beschränkt und dadurch logischerweise sehr stark darauf gewichtet. Diese Erfahrung hat uns nochmals eine ganz andere Welt geöffnet. Die ganze Produktion ist doch aufwendiger als vorerst gedacht. Die Stimme so rüberbringen wie gewünscht, bedarf viel Übung. Die Postproduktion benötigt Fingerspitzengefühl in den Ohren und beim Schneiden. Wir harmonierten gut im Team und würden wieder ein Hörspiel machen. Nächstes Mal jedoch mit besserem Gear und komplexeren Manuskript. 

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