Bring Farbe in dein Leben

Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, welche Bedeutung Farben in deinem Leben haben? Die prächtigsten Farben sind in der Natur anzutreffen. Für uns ist das selbstverständlich. Aber was wäre, wenn unser Leben nur schwarz-weiss aussähe?

Farben sind etwas Faszinierendes. Bereits bei kleinen Kindern ist zu erkennen, dass farbige Objekte die Aufmerksamkeit viel stärker auf sich ziehen, als langweilige graue Gegenstände. Nebst dem Fakt, dass Farben die Aufmerksamkeit lenken, sind sie Bedeutungsträger. Welche Bedeutung eine Farbe hat, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der menschliche Urinstinkt, kulturelle Aspekte und individuelle Erfahrungen steuern die persönliche Wahrnehmung von Farbe.

Rot ist zum Beispiel die Farbe von Blut und wird seit jeher mit Gefahr in Verbindung gebracht. Wird Rot jedoch in einem kulturellen Zusammenhang betrachtet, steht die Farbe im Westen für die Liebe. In gewissen afrikanischen Ländern ist rot die Farbe der Trauer. In China hingegen, ist es die Farbe des Glücks.

Die Wahrnehmung und Bedeutung von Farben können aber auch sehr individuell sein. Je nach Erinnerung, die mit einer Farbe in Verbindung gebracht wird, ändert sich das individuelle Befinden gegenüber der Farbe. Für mich ist die Farbe Rot beispielsweise nicht nur die Farbe der Liebe, sondern weckt auch negative Gefühle. Oder woran denkst du, wenn ich dich an den Rotstift deiner Lehrerin/deines Lehrers erinnere?

In unserem Fotoprojekt haben wir uns mit dem Thema Farbe auseinandergesetzt. Wir sind der Frage nachgegangen, welche Bedeutung Farbe für unterschiedliche Menschen hat und wie die Personen Farbe in ihren Alltag bringen. Beim Fotografieren haben wir den Aspekt der Farbe um die Dimension der Dynamik erweitert.

Können wir dich auch für das Phänomen der Farben begeistern?
Schau dir die Bilder auf unsere Webseite an. Daneben lassen die Interviews mit den Models zusätzlich interessante Aspekte erkennen.

Viel Spass beim Entdecken!

(sba)

Kritik
von Seline Freiburghaus, Sariana Berchtold und Laura Calchini

Idee

Während unserer Ausbildung haben wir uns noch wenig mit Fotografie beschäftigt. Mit diesem Projekt wollten wir unser Wissen in diesem Bereich erweitern. Beim Sammeln von Ideen für ein Fotoshooting stiessen wir auf Fotos mit Holipulver. Die farbigen Bilder haben uns alle sofort angesprochen, also beschlossen wir dies selber auszuprobieren.

Planung

Shooten wir nur mit farbigem Pulver oder auch mit Materialien wie flüssiger Farbe, Glitzer oder Konfetti? Fotografieren wir draussen oder drinnen? Wie viele Models brauchen wir? Welche Farben verwenden wir? Stellen wir das Pulver selbst her oder bestellen wir es online? Welche Vorschriften müssen beim Einsatz von Holipulver berücksichtigt werden? Welche Kamera ist für unser Projekt sinnvoll? Welche Räumlichkeiten eignen sich? Welche Fähigkeiten müssen die Models mitbringen? In welchem Rahmen präsentieren wir die Fotos? All diese Fragen und noch mehr beschäftigten uns während der Planungsphase und mussten beantwortet werden.

Nach mehreren Sitzungen waren wir soweit, dass das Setting sowie die Präsentation der Fotos bestimmt waren: Geshootet wird in einem Fotostudio mit schwarzem Hintergrund. Die Models müssen gute Tanzfähigkeiten mitbringen. Die Bilder werden dann auf einer Webseite veröffentlicht. Zusätzlich zu den Fotos erzählen die drei Models, wie sie Farbe in ihrem Alltag begleitet.

Im Internet fanden wir einige Berichte zu ähnlichen Shootings, die uns bei der Planung und der Wahl des Materials behilflich waren.

Bei der Wahl der Kamera achteten wir darauf, dass die Kamera lichtstark ist, da wir in dunkler Umgebung fotografieren und eine sehr kurze Verschlusszeit benötigen. Das Gerät sollte also eine möglichst grosse Blendenöffnung haben. Weiter muss die Kamera fähig sein, Serienaufnahmen zu schiessen. Mit einer Spiegelreflexkamera ist dies möglich aber durch die Bewegung des Spiegels sind nicht unendlich viele Fotos hintereinander möglich. Deshalb entschieden wir uns für eine Systemkamera. So konnten wir die Bewegung des Models und des Pulvers gekonnt einfangen.

Test-Shooting

Wir waren unsicher, ob alles so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Aus diesem Grund haben wir im Vorfeld ein Test-Shooting organisiert. Dafür haben wir in einer Garage ein Fotostudio aufgebaut. In der Technikausleihe war leider nur noch die Canon 70D verfügbar. Sie entsprach nicht ganz unseren Vorstellungen aber für den Test haben wir trotzdem diese Kamera verwendet.

Wir testeten die Kameraeinstellungen, die Lichteinstellungen und verschiedene Pulver (Professionelles Holipulver, Mehl, selbst hergestelltes farbiges Pulver aus Maizena). Während des Probeshootings merkten wir, dass für das perfekte Bild nicht nur Pulver, Kamera und Licht entscheidend sind, sondern auch die Wurftechnik einen erheblichen Teil zum Gelingen beiträgt.

Fazit des Tests – wir benötigen

  1. viel Licht
  2. eine lichtstarke Kamera mit einer hohen Auflösung
  3. eine Kamera mit der Möglichkeit von unendlich vielen Serienbildern hintereinander
  4. ein grosser hoher Raum
  5. professionelles Holipulver
  6. ein Behälter, mit welchem wir genügend Pulver auf einmal werfen können
  7. Gutes Putzequipment

Die wichtigste Regel: Werfe dem Model kein Pulver ins Gesicht ?

Durchführung

Für das richtige Fotoshooting organisierten wir eine Sony a7r III Systemkamera mit einem 24 – 70mm Objektiv. Diese Kamera erfüllt alle unsere Kriterien. Bei der HKB reservierten wir die Blackbox (Fotostudio) für fünf Tage. Der Raum überzeugt mit einer Raumhöhe von ca. sieben Metern, einer schwarzen Wand, einem schwarzen Boden sowie den unzähligen Möglichkeiten den Raum individuell nach unseren Bedürfnissen auszuleuchten.

Im Internet bestellten wir Holipulver in gelb, grün und pink. Wir entschieden uns für Farben, welche im Ton nicht zu nahe an der Hautfarbe liegen. So konnten wir Schwierigkeiten bei der Nachbearbeitung aus dem Weg gehen.

Am 9.5.19 war es dann soweit. Nachdem wir am Tag zuvor die Blackbox eingerichtet hatten und den ganzen Morgen Testfotos gemacht hatten, kam um 14.00 Uhr das erste Model. Wir fotografierten bis spät in den Abend hinein.

Am nächsten Tag trafen wir uns zum Putzen. Das Pulver verursachte eine ordentliche Sauerei, die sich, wie sich herausstellte, nur mit einem grossen Arbeitsaufwand wieder entfernen liess.

Nachbearbeitung

Wir waren schon sehr zufrieden mit dem Rohmaterial, dadurch gestaltete sich die Nachbearbeitung nicht besonders komplex. Oft reichte es aus, die Sättigung der Farben etwas zu verstärken und dem Bild etwas mehr Struktur zu verleihen. Die Bearbeitung erfolgte in Lightroom und Photoshop.

Website

Qualität vor Quantität – nach diesem Motto gestalteten wir unsere Webseite. Die Bilder sollen viel Platz erhalten, damit sie ihre Wirkung entfalten können. Der Text wird kurzgehalten. Wir veröffentlichen nur eine kleine Auswahl der besten Fotos. Um der Website eine persönliche Note zu verleihen, reicherten wir sie mit Interviews der Models an. Sie erzählen, wie sie zum Thema Farbe stehen.

Programmiert wurde die Webseite mit HTML 5, CSS und Bootstrap.

Fazit

Organisation von Raum und Models
Der organisatorische Aufwand war grösser als zu Beginn vermutet. Die Suche nach dem passenden Raum und den passenden Models waren zeitintensiv. Wir hatten mit einigen Hindernissen wie kurzfristigen Absagen von Models zu kämpfen. Die Lichtinstallation in der Blackbox ist sehr komplex zu bedienen, dies haben wir unterschätzt. Nach einer technischen Einführung war es aber praktisch damit zu arbeiten. Es erlaubte uns eine sehr detaillierte und professionelle Ausleuchtung der Bilder.

Putzen
Was wir ebenfalls massiv unterschätzt haben, war das Putzen des Studios. Zum Glück hatten wir die Blackbox lange genug reserviert. Das Pulver stellte sich als ausgesprochen hartnäckig heraus. Nachdem wir es am Freitag nicht geschafft hatten alles zu putzen, organisierten wir am Samstag ein professionelles Reinigungsgerät, um den Boden komplett vom Pulver zu befreien.

Gut, dass wir getestet haben
Auch wenn das Probeshooting nicht im richtigen Raum und nicht mit der richtigen Kamera erfolgte, waren wir froh, dass wir uns die Zeit genommen hatten. Wir konnten für das Shooting viele Erkenntnisse gewinnen und es gab uns das nötige Selbstvertrauen für das Gelingen des richtigen Shootings.

Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Models haben gut verstanden, unsere Vorstellungen und Ideen umzusetzen. Es hat sich gelohnt Tänzer/innen zu organisieren, da diese Körperspannung, Kreativität und viele Sprünge und Drehungen mitbrachten. Die Farben kommen auf den Fotos sehr gut zu Geltung. Die Kombination von verschiedenen Farben hat aus unserer Sicht einen grossen Mehrwert gebracht, es verstärkt die Wirkung der Bilder. Die Website erfüllt alle ästhetischen und funktionalen Vorstellungen und gibt den Bildern einen schönen Rahmen. Die Interviews werten das Ergebnis zusätzlich auf.

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