«Cheerleader – sind das nicht diese Püppchen, die tanzend Sportler umschwärmen?».
So ist das Image der Cheerleader jedenfalls bei vielen verankert.

Doch Cheerleading bietet viel mehr als nur das reine Anfeuern von Football- und Eishockeyspielern – es ist eine anerkannte Sportart. Das wissen jedoch die wenigsten. Cheerleader sind akrobatische TurnerInnen, die sich auch durchaus an anspruchsvolle Stunts und Figuren wagen. Cheerleading verbindet Kraft und Ausdauer mit kunstvollen Turnelementen. Mit riskanten Würfen von jungen und leichten Cheerleaderinnen beweisen sie, dass diese Sportart auch viel Mut voraussetzt.

Gruppen von bis zu 20 Mitgliedern zwischen 5 und 21 Jahren bilden Türme, werfen sich gegenseitig in die Luft und schlagen mehrfache Saltos. Die Mädchen, Jungs, Frauen und Männer sind kräftig und athletisch gebaut. Die meisten von ihnen haben ihre Wurzeln im Bodenturnen geschlagen, das sie schon seit jüngsten Jahren leidenschaftlich ausführen.

Obwohl das Cheerleading vor allem aus den USA bekannt ist, gibt es mittlerweile in vielen Ländern der Welt Cheerleader-Teams – auch in der Schweiz. Und wer hätte gedacht, dass es Cheerleader selbst im Kanton Graubünden gibt? Wie es zu und her geht, wenn die Broncos Cheerleader trainieren, tanzen und sich auf Auftritte vorbereiten, zeigt das folgende Video:

Lust auf mehr? Zur offiziellen Facebook-Seite der Broncos Cheerleader geht es hier.

(le/mm)

Kritik
von Ann Ziegler, Allan Bachmann, Sina Lou Ravasio, Bianca Meyer, Aurelia Burlet, Kevin Wildhaber und Maja Gobeli

Kritik Calanda Broncos
Auf die Anfrage hin, einen Imagefilm über die „Broncos“ Cheerleadinggruppe aus Chur zu realisieren, hat sich aus den Klassen C1 und C2 ein siebenköpfiges Team gebildet. Alle waren motiviert, für den Auftraggeber ein hochwertiges Video zu produzieren und dieses umfangreichere Vorhaben in Angriff zu nehmen.

Pitch
Von Anfang an kam die Idee auf, für die Cheerleader zwei Konzepte zu erstellen und einen Pitch zu veranstalten. Dies sollte ihnen die Möglichkeit bieten, Ideen aus den beiden Teams einzubringen, zu kombinieren und schliesslich ein solches Video zu bekommen, welches ihnen am meisten entspricht. Uns gab dies den Vorteil, das Potenzial unserer Kreativität voll ausschöpfen zu können.
Die Teams wurden auf die zwei Klassen C1 und C2 aufgeteilt. Beide Gruppen hatten eine Woche Zeit, das Konzept zu erarbeiten. Eine Woche später präsentierten wir den Cheerleadern das Produkt, wobei sie sich mehrheitlich für das Konzept der Klasse C2 entschieden, mit Elementen aus dem Konzept des Teams C1. Wie vereinbart, war mit dem Sieg die Leitung des Projekts verbunden und wir konnten beginnen, die Aufgaben zu verteilen.

Team
Eine Gruppe mit sieben Mitgliedern bot uns verschiedene Möglichkeiten, aber auch Risiken, die wir zu beachten hatten. Einerseits sollten wir durch ein grösseres Team die Möglichkeit haben, einen aufwändigeren Dreh zu planen. Anderseits waren wir uns bewusst, dass jeder sich auf seine Aufgabe zu fokussieren hatte, weil ansonsten ein Chaos entstehen würde. Würden alle gegenseitig versuchen, reinzureden, kämen wir nirgends hin.

Aufteilung
Wir teilten die Aufgaben also wie folgt auf: Sina Lou war von Anfang an bei den Besprechungen dabei, darum übernahm sie die Organisation mit den Cheerleadern und der Ausleihe. Allan war für die Regie zuständig, wobei ihm Bianca assistierte. Gemeinsam erarbeiteten sie das Konzept der Drehtage. Sie erarbeiteten auch ein Lichtkonzept, um eine optimale Belichtung garantieren zu können.
Ann und Kevin waren für die Kameraführung zuständig. Gemeinsam besprachen sie, welche Shots in welcher Reihenfolge gedreht werden sollen, sowie welche Einstellungen und Objektive wir brauchen würden. Aurelia war für die Audioaufnahmen verantwortlich, und entschied, welche Tonaufnahmen für die Postproduktion gebraucht werden würden. Zudem war sie vor Ort mit für die Lichtsetzung verantwortlich.

Meetings, Drehtage & Reko
Bei mehreren Treffen konnten wir die Cheerleader kennenlernen und persönlich mit ihnen besprechen, was ihren Vorstellungen entsprechen würde. Sie gaben uns Beispielvideos, Ideen und Inspirationen weiter.
Für den Dreh organisierten sie zwei Räume. An einem Tag sollten wir in einer Sporthalle in Rüti (ZH) drehen, da sie dort die Möglichkeit hatten, die riskanten Stunts auszuüben. Der zweite Drehtag sollte in einer alten Säulenhalle der „Flumserei“ in Flums stattfinden, wo die Ästhetik im Zentrum stehen würde. Wir verabredeten einen Termin, um die Säulenhalle voraus besichtigen zu können. Dadurch sollten Störfaktoren frühzeitig erkannt und eingeplant werden können. Auch konnten wir so entscheiden, welcher Raum sich am besten eignen würde.

Konzept
Für die Konzipierung waren Alan und Bianca verantwortlich. Stundenlanges Brainstormen und Umschreiben der Filmidee vergingen, bis eine funktionierende Geschichte entstand.
Da die Cheerleader Gruppe zum einen neue Mitglieder gewinnen und zum anderen einen Imagefilm, den Sie an Veranstalter oder Wettkampforganisatoren senden können, wollten, mussten zwei verschiedene Konzepte entstehen. In Absprache entwickelten wir die Idee von zwei Teilvideos, die durch einen roten Faden und einen einheitlichen Übergang gut zusammengeführt werden können. Das finale Konzept enthielt schlussendlich zwei Videoplanungen, wie im Dokument anbei ersichtlich ist.

Planung
Mit dem fertigen Konzept konnten Ann und Kevin anfangen, die Kameraführung zu planen. Auch Aurelia machte sich daran, die Audioaufnahmen zu planen. Sina Lou und Alan kümmerten sich um das Material aus der Ausleihe, das Licht, das wir extern dazu mieteten, sowie den Transportwagen, den wir für den Drehtag brauchten. Die Cheerleader konnten nur ein sehr knappes Budget für Equipment zur Verfügung stellen, was es bei sämtlicher Planung zu berücksichtigen galt.

Umsetzung
1. Drehtag:
Am ersten Drehtag erreichten wir die Sporthalle in Rüti pünktlich. Als wir das Material ausluden und aufstellten, wurde uns bewusst, das wir ein essentielles Element vermissten: Das Stativ. In der Aufregung des Vortags hatten wir vergessen, die Materialliste zu kontrollieren. Dadurch war uns entfallen, das das Stativ fehlte. Wir lösten diese Problematik kurzerhand, indem Sina Lou und Kevin nach Zürich fuhren, um Sina Lou’s Stativ zu holen. Eine Stunde später waren sie zurück und konnten mit knappen zeitlichen Rückständen weitermachen. Zwei Turner der Cheerleader mussten kurzerhand ersetzt werden. Jedoch konnten diese nicht lange bleiben. Mit dem fehlenden Stativ war es uns leider nicht mehr möglich die Turner aufzunehmen. Den Rest des Drehs verlief einwandfrei. Das Team freute sich, wie gut sie zusammen funktionierten. Jeder erfüllte seine Aufgabe optimal und so kamen wir sehr gut voran. Am Ende des ersten Drehtages sassen wir zusammen für ein „Debriefing“. Wir besprachen, was gut gelaufen ist und was wir für den nächsten Tag zu verbessern hätten. Mit konstruktiver Kritik, aber auch ein paar Lobs, konnten wir uns optimal auf den nächsten Tag vorbereiten.

2. Drehtag:
Der zweite Drehtag begann mit Diskussionen zum Stock den wir als Drehort wählen sollten. Da die „Flumserei“ mehrere Säulenhallen bot und jede davon unterschiedlich aussah, wussten wir zuerst nicht welche wir nehmen sollten. Zwar hatten wir diesen Raum in der Konzeption bereits vorgesehen, jedoch meinte Jessy, die Leiterin der Cheerleader, das die Halle zu niedrig wäre für
die Stunts.
Umsonst hatten wir das ganze Material im 3. Stock aufgestellt. Wir mussten alles wieder zusammenräumen und in den 2. Stock verlagern. Dies raubte uns einiges an Zeit, was sehr ungelegen kam, denn an diesem Tag mussten die Cheerleader um 17 Uhr gehen.
Zusätzlich entwickelten sich Stromschwierigkeiten in der „Flumserei“. Da wir zwei grosse Headlights und weitere LED Lampen sowie eine Soundanlage hatten, saugte dieses Equipment ordentlich Strom. Dies wurde zu wenig berücksichtigt. Das alte Gebäude hatte schwache Sicherungen, wodurch der Strom einige Male ausstieg. Dieses Problem wurde schlussendlich mit einer anderen Kabelinstallation behoben. Bei dem Videoshooting war die Rauchanlage essentiell. Der Look der beiden Videos sollte im Hintergrund immer einen leichten, rauchigen Touch haben. Wir hatten zwar organisiert, dass die Rauchanlage auf unserem Stockwerk ausgestellt würde, jedoch hatten wir nicht berücksichtigt, dass der Rauch auch in die oberen Stockwerke eindringen kann und den dortigen Alarm auslösen könnte. Eine zeitlang mussten wir den Rauch also gänzlich einstellen. Erst nach stundelangem Einreden auf den Hauswart, erklärte er sich bereit, für die letzte Szene 10 Minuten lang sämtliche Stockwerke auszuschalten. So kann man also sagen, dass dieser Drehtag nicht ganz so reibungslos wie geplant über die Bühne lief. Trotzdem hatten wir um 17 Uhr alle Aufnahmen im Kasten und konnten das Material Maja übergeben, welche dann die Postproduktion übernahm.

Postproduktion
Bei der Postproduktion war von Anfang an klar, dass Maja den Videoschnitt übernehmen würde. Dies hat in unserer Gruppe gut funktioniert. Jedes Mitglied hatte Feedbacks zu dem Rohschnitt abgeliefert und so entstand ein wunschgerechter Schnitt, welcher von mehreren Personen beurteilt, aber nur von einer Person umgesetzt wurde. Die Schnitte wurden auch immer mit der Leiterin der Cheerleader Gruppe abgesprochen und sie konnte ihre Inputs dazugeben. Dies handhabten wir mittels der Plattform filestage.io.
Erst in dieser Phase der Produktion fiel uns auf, dass bei der Einstellung der Kameras ein Fehler unterlaufen war. Es war mit zwei unterschiedlichen Kameramodellen gedreht worden, die nicht über identische Farbprofile verfügten. So waren die Aufnahmen der einen Kamera allesamt im normalen Profil, jene der zweiten in „flat“. Diesen Unterschied galt es, in der Color Correction so gut wie möglich auszugleichen. Dies wurde in Davinci Resolve Light umgesetzt.
Zudem musste für die beiden Videos passende Musik gesucht werden. Dies erforderte Einiges an Hin und Her mit dem Kunden, da diese sich zuerst Musik wünschten, die bei SUISA und Produzenten kostenpflichtig gewesen wären. Diese Musikrechte zu bezahlen, waren die Cheerleader aber nicht bereit. So verwiesen wir sie auf alternative Plattformen, von denen sie einige Wünsche auflisteten.
Der definitive Entscheid für die Trackauswahl fiel aber auf die Postproduktion zurück. Die Titel, für die wir uns schliesslich entschieden, stammen von Audiojungle.

Resultat, Fazit, Selbstkritik:
Positiv
Nachdem der Dreh vorüber und der Rohschnitt fertig war, haben wir als Team die Arbeit nochmals analysiert. Im Grossen und Ganzen fanden wir die Planung dieses Grossprojektes ziemlich gut und auch die Aufgabenteilung war klar geregelt. Es waren viele Leute am Set aber, jeder schien mit der zugeteilten Aufgabe zufrieden zu sein. Die Kommunikation mit den Cheerleadern und den Organisatoren funktionierte, dank aktiver Teilnahme aller Personen, mehrheitlich gut. Was auch nicht zu vergessen ist, war die Hilfsbereitschaft aller Teammitglieder.
Wenn etwas schief gelaufen ist oder nicht nach Plan verlief, haben wir einander ausgeholfen und nach einer Lösung gesucht und meistens auch gefunden. Zudem waren die Cheerleader sehr geduldig und haben ihre Motivation nie verloren. Nach dem ersten Drehtag haben wir teamintern eine Debriefing gemacht. Diese Kritik und Feedbackgebung untereinander half uns für ein besseres Zusammenspiel am Folgetag. Der Dreh erschien uns allen sowohl als eine produktive wie auch eine konstruktive Arbeit. Auch die Zusammenarbeit mit Kunden stellte uns vor neue Herausforderungen. Für allesamt eine super Erfahrung und ein sehr lehrreiches Projekt!

Negativ
Nichts desto trotz sind uns auch einige Fehler unterlaufen, welche künftig optimiert werden müssen. Zum einen war dies der Materialcheck, welcher inmitten der ganzen Hektik unterging und darin endete, dass wir das Stativ vergassen. Wenn irgendwie möglich, werden wir ein nächstes Mal versuchen, mit gleichen Kameras zu drehen. Bei diesem Dreh konnten wir leider keine zwei gleichen Modelle auftreiben. Dies hatten wir auch bei diesem Dreh versucht, konnten sie aber leider nicht auftreiben. In Bezug auf die Videoaufnahmen werden wir ein nächstes Mal gerne versuchen, mehr Variation in die Aufnahmen zu bringen. Beim Schnitt zeigte sich, dass viele der Einstellungen sehr ähnlich waren und es vor allem an Detailaufnahmen mangelte.
Des Weiteren hätten wir eine Alternativlösung bereit haben sollen für die Umstände mit dem Rauchalarm und der Stromnetzüberlastung am zweiten Tag, denn in der „Flumserei“ verzögerte sich der Dreh aufgrund Stromnetzproblemen ebenfalls um ca. 2 Stunden. Trotz vorgängiger guter Organisation herrschte zu Beginn auf dem Set eine ziemliche Hektik und Stress.
Ein Projekt mit Auftraggeber gleichzeitig als Schulprojekt zu handeln, brachte uns zeitweise ziemlich an unsere Grenzen. Einerseits waren Personen von zwei verschiedenen Klassen beteiligt, die sich untereinander noch nicht so gut kannten. Andererseits stellte die ständige Absprache mit dem Kunden eine verzögernde zeitliche Komponente dar. Die Organisation eines so grossen Teams zu Bewerkstelligen führte nicht selten zu einer Überflutung mit Chat-Nachrichten.

Material/Equipement
Ausleihe Chur:
• 8x Akku Canon LP-E6
• 1x Audio Kabel: XLR m – KLAR 1
• 1x Audiorecorder Zoom H6
• 1x Canon EOS 5D Mk3 Set
• 1x Dolly
• 1y Filmklappe
• 2x LED Headlight Cineroid
• 1x LED Panel LedGo
• 2x Lichtstativ 3-Bein
• 1x Lumix G MFT-Objektiv 35-100mm, f/2.8, d=55mm
• 1x Mikrofon Neumann KM 185
• 1x Mikrofon Rode VideoMic
• 1x Mikrofonständer K&M 210/9
• 2x Rank Lighting
• 1x Strom Kabelrolle
• 1x Strom Steckleiste
• 1x Tonangel
• Nikon D 750
• Nikon Objektiv: 16-35mmf4, 60mm f1.4
• Mietauto für das ganze Material

Externe mehrtägige und Dauer-Mieten:
• Scheinwerfer Komplettanlagen
• Scheinwerfer
• Moving-Lights
• Dimmer
• Lichtsteuergeräte, Licht und Discoeffekte
• Nebel Dunst, Seidenblasen, Schnee
• Verfolger
• Zubehör

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