Cameleon

Während uns Virtual-Reality-Brillen in andere Dimensionen versetzen und künstliche 3D Bilder vermitteln können, gerät die zweidimensionale Welt manchmal in Vergessenheit. Denn wer entscheidet sich schon für einen Ausflug ins Kunstmuseum, um Picasso anzusehen, wenn er im nächsten Megastore das Vergnügen hat, neue und unbekannte Technologien zu testen?

In einer Umgebung voller Körper, Figuren, Ecken und Kanten errichteten wir ein Atelier zur Umwandlung dieser Dimensionen: aus 3D wird 2D. Zehn Tage lang tauschten wir irgendwo im Nirgendwo das Smartphone gegen Pinsel und Farbe ein. Acht Personen liessen sich vor unseren selbst bemalten Leinwänden porträtierten; darunter ein Paar, ein Kind sowie beste Freundinnen und junge Erwachsene, die sich zum ersten Mal mal sahen und gemeinsam vor die Linsen standen.

Den spannenden Mix mit wirkungsvollen Portraits findet ihr hier.

(fms)

Kritik
von Martina Mäder, Martina Petrig, Fabian Arnold und Tobie Wittmann

Grundsätzlich dürfen wir vorwegnehmen, dass wir mit unserem Endprodukt sehr zufrieden sind. Dank der detaillierten Planung im Voraus, konnten wir Unannehmlichkeiten weitgehend vermieden werden.
Das Wetter jedoch machte uns in den ersten Tagen einen Strich durch die Rechnung. Als wir die Hintergründe malten, regnete es hauptsächlich und die Temperaturen fielen auf unter 15 Grad. Somit mussten wir uns in der Situation umstrukturieren. Wir hatten viel zu wenig Platz um die Farbe auf dem Papier trocknen zu lassen. Wir organisierten uns mit einem zusätzlichen Partyzelt, um Platz zu schaffen, aber auch dies nützte nichts. Der Regen war stärker als unsere Zeltplachen.
Zudem haben wir teilweise die Arbeit unterschätzt. Zwar hatten wir genug Zeit eingeplant, trotzdem waren wir zwei Projektleiterinnen (Martina M. und P.) um jegliche Unterstützung froh. Die Hintergründe gaben definitiv mehr zu tun, als zu Beginn angenommen.
Die Farbe, die wir verwendeten, waren Schultemperas für Kinder. Wir arbeiteten mit den drei Grundfarben Yellow, Magenta und Cyan, sowie mit Schwarz und Weiss. Erstaunlicherweise brauchten wir viel weniger Farben wie zu Beginn angenommen.
Leider begann sich Farbe beim Eintrocknen von der Haut zu bröckeln, was schlussendlich auf den Bildern zu sehen war.
Zu Beginn war es unsere Idee, gemeinsam mit einer Kunstfachhochschule zusammenzuarbeiten. Wir fragten verschiedenste Schulen an. Obwohl sich auch einige zur Verfügung stellten, bekamen wir nie eine definitive Zusage oder verlangten eine Summe Geld, die wir nicht aufwerfen konnten. So entschieden wir uns, die Hintergründe selbst zu gestalten.
Leute für ein solches Experiment zu finden, stellte sich als schwieriger heraus, als angenommen.
Für unser Shooting, welches wir ebenfalls draussen geplant haben, mussten wir uns auch nochmals umstrukturieren. Erstens war es viel zu kalt und somit eine Zumutung unsere Shooter draussen anzumalen, und zweitens war der Boden nass. Das Anmalen verlegten wir ins Haus und bezüglich dem Boden experimentierten wir mit Paletten und langen Holzbrettern, um zu vermeiden, dass unser Papier direkt auf den Boden gelegt werden muss.
Allem in Allem hat uns das Projekt riesigen Spass gemacht. Einerseits lernten wir, in der Situation unsere Vorgehensweise wieder neu zu überdenken und andererseits genossen wir das Projekt von Grund auf, selbst aufgezogen zu haben. Zudem wussten wir, dass wir die Zeit, die wir eingeplant haben, zur Verfügung haben und anschliessend das ganze wieder abbrechen müssen. Mit der Location, dem Ferienhaus von Martina, konnten wir nebst ein paar Schaulustigen ungestört voran arbeiten, konnten dort übernachten ohne jegliche Zeit zu verlieren. Die Konsequenzen der Kalten Temperaturen trugen auch wir davon. Beide Martina holten sich während diesen Tagen sich eine Erkältung, aber eine Pause lag nicht drin. Ein weiterer Zwischenfall stoppte unser Shooting vom Dienstag, als Martina P. die Holzleiter auf den Kopf fiel. Zum Glück blieb es bei einer Platzwunde und mit schweren Herzens setzte sie für eine Stunde aus.

Wir beschränkten uns auf sechs bis neun Bilder, da wir eine optimale Übersicht von unserem Projekt generieren wollten. Wir mussten nach dem "Kill your Darling" Prinzip arbeiten und es fiel uns schwer uns für die best gelungenen Bilder zu entscheiden.

Unsere Homepage wurde von Grund auf selbst hergestellt, wobei nochmals viel Zeit investiert wurde. Zu unserem Projektnamen wollten wir unbedingt ein Logo erstellen, welches wir auch für unser Wasserzeichen verwenden wollten. Uns lag es am Herzen, dass unsere Bilder nicht einfach so vom Netz geholt werden konnten. Darum entschieden wir uns zuerst auf die Bilder ein Wasserzeichen zu legen. Da dies aber schlussendlich unser ganzes Resultat des Fotos verfälschte entschieden wir uns, den Rechtsklick zu sperren um den einfachsten Weg, die Fotos zu klauen, abzuklemmen. Ein weiterer Diskussionspunkt der anstand waren die Bezeichnungen der vier verschiedenen Hintergründe. Wir entschieden uns für die zwei Farben die am Meisten im Bild vorhanden sind, als Namen. Während es eine Struktur in drei verschiedenen Titel gibt, weicht der Vierte davon ab, um beim Besucher der Website Neugier zu wecken.

Unser Projektname führt zu Verwirrungen, weil beim Namen "Cameleon" kein "h" vorhanden ist. Dies haben wir aber absichtlich so gewählt, um dem Projekt noch mehr pepp zu geben.

Zu Beginn unserer Idee befanden wir uns auf einer Blindenfahrt. Wir hatten zwar einen Plan, aber ob das ganze Projekt auch klappen würde, an das konnten wir dazumal nur hoffen. Wir beiden Martinas sind daher sehr zufrieden, was wir schlussendlich erreichten und wir können voll und ganz dahinter stehen. Nebst tollen Arbeitsstunden intensivierte es unsere Freundschaft! :-D

 

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