IDEE:
Als Chen nachfragte, was mein Reisepartner und ich in der Schweiz als Beruf ausüben, erklärten wir ihm es mit folgendem Satz: „ Fabian kann dein Tuk-Tuk für einen hohen Preis verkaufen und ich kann dafür Sorgen, dass du mehr Kunden und Vertrauen bekommst.“ Dies war auch der startende Funke zur Idee um einen Marketing-Plan auf die Beine zu stellen.
Nur vereinzelt gibt es in Kambodscha Tuk-Tuk Fahrer die ein aktives Online-Marketing und ein Corporate Image / Corporate Design besitzen. Der Grund dafür ist mangelndes Wissen, finanzielle Möglichkeiten und beschränkter Zugang zum Internet.
Für Chen war die Idee erst einwenig verwirrend und nicht ganz einfach zu verstehen. Was soll ihm das bringen und wie soll er aktiv Marketing betreiben. Viele seiner Fragen klärten sich als er zum ersten Mal seinen neuen Blog Online sah.
Blog:
Die auf einem Theme basierte Seite ist einfach zu bearbeiten und eine kostenlose Variante von Wordpress.com. Klar hätte man auch eine Webseite bauen können, der Entscheid einen leicht bedienbaren Blog zu Nehmen wurde aber bewusst gewählt. Zu einem entstehen keine Kosten und der zweite wichtigere Grund war, dass Chen selbst die Möglichkeit hat seinen Blog mit News und Fotos zu füllen. Zurzeit wird dies noch von mir übernommen.
Auf dem Blog findet der Besucher Infos und Kontaktdaten von Chen, Preislisten in Englisch und Deutsch seiner Touren (auch als PDF-Download möglich), Fotos und ein Werbespot sowie regelmässige News über die Arbeit von Chen und seinem Marketing Team. Auch Danksagungen an einen Teil seiner Gäste finden sich in der News-Sparte.
Jeden Monat versuche ich drei oder mehr Beiträge online zuschalten. Was nicht immer einfach ist.
Zurzeit läuft der Blog noch unter der URL https://tuktukchen.wordpress.com/. Mit rund 30.00 Franken könnte man sich den URL tuktukchen.com kaufen. Klar braucht es nur eine kleine Summe, aber da dieses Geschäftsmodell keinerlei Kapital besitzt, wird ein Sponsor gesucht. Die Suche hat bereits begonnen. Erste Kontakte mit einem Tuk-Tuk Service aus der Schweiz sind gestartet.
Um mehr Besucherzahlen zu generieren wird auch Facebook miteinbezogen. Kommentare und Antworten auf Fragen werden auf Facebook von Chen unterhalten. Hier ergänze ich nur mit Beiträgen und Freundschaftsanfragen diverser Kambodschanischer Unternehmen aus der Tourismusbranche. Die Likes steigen stetig.
Corporate Language:
Auch wenn in Kambodscha die Amtssprache Khmer ist und in grossen Teilen des Landes noch Französisch aus der Kolonialzeit gesprochen wird, habe ich mich für Englisch entschieden. Die Gründe dafür liegen in Nahe. Einerseits gibt es in Kambodscha viele Englischsprachige Touristen und der Grossteil der Einwohner spricht, teils gebrochenes aber auch fliessendes Englisch. Das zum Teil nicht perfekte Englisch passte aber am besten. Da es ehrlich und charmant rüberkommt. Auch ist es an dem Level von Chen angepasst. Sein Leitsatz „always natural“ unterstreicht sein so gut wie möglich umweltfreundliches Verhalten und soll auch die Gäste einwenig sensibilisieren.
Corporate Logo:
Chens Logo soll freundlich und wiedererkennbar sein. Man soll auf den ersten Blick sehen, dass es sich um ein Tuk-Tuk-Service handelt. Auch wollte ich mit der Sonne ein Gefühl von Wärme und Ruhe ausstrahlen. Fehlen durfte auch sein Name nicht. Wichtig war es, das Logo nicht zu modern zu gestalten und doch der Zeit anzupassen. Erstellt wurde es in Adobe Illustrator.
Das Logo wird an vielen Stellen eingesetzt. Auf Fotos und in Videos, dem Blog Visitenkarte, Arbeits-Shirts und für den Facebook-Auftritt.
Für den Werbespot habe ich das Logo zusätzlich animiert und mit eigenem Sound ausgestattet.
Werbespot:
Den Spot findet man auf dem Blog, seiner Facebookseite sowie auf YouTube. Das Filmmaterial stammt von der mit Chen verbrachten Zeit. Geschnitten und Aufbereitet mit Adobe Premier, das Logo mit Adobe After Effects animiert. Der Logo-Sound wurde mit Hilfe von kostenlosen Tönen von der iMovie Datenbank in Adobe Audition zusammen gestellt. Die begleitende Musik ist ein kostenloser Free Sound von der Seite http://www.musicfox.com/
Die Klicks des Video müssen sich jedoch noch um ein vieles steigern.
Visitenkarte und Arbeitskleidung:
Die Visitenkarten habe ich in Absprache mit Chen erstellt. In einem Meeting über Whatsapp und Facebook sind wir zu einem gemeinsamen Ziel gekommen. Kreiert mit Adobe Illustrator und gedruckt in Kambodscha zu einem Top Preis.
Die Shirts waren eine Überraschung und wurden von einem guten Freund im Dezember direkt an Chen überreicht. Gedruckt habe ich die Shirts bei mir in der Küche. Mit Inkjet bedruckbarem Papier und einem Bügeleisen. Im Packet befanden sich auch zwei Kinder-Shirts für seinen Sohn Soka.
Probleme:
Die grössten Probleme entstehen sicher durch die Distanz von der Schweiz zu Kambodscha. Die technischen Möglichkeiten in Kambodscha und die Kommunikation zwischen Chen und mir ist teilweise sehr Kompliziert.
Hauptsächlich findet unsere Kommunikation via Whatsapp statt. So erhalte ich auch die Fotos von Chen für den Blog. Leider ist bei dieser Variante jedes Foto stark komprimiert und meist auch in schlechter Qualität. Allerdings braucht es oft mehrere Anstubser, dass ich neues Material erhalte. Auch die Zeitverschiebung macht es nicht leicht, die Unterhaltungen am Laufen zu halten. Warum die Fotos nicht per Mail versendet werden liegt daran, dass Chen nur begrenzten Zugang zu einem Computer hat und er die Funktionen von seinem „Smartphone“ zuwenig kennt.
Was wurde getan:
Webblog im CD erstellt, Visitenkarten, Logo und Shirts kreiert, Fotos aufbereitet und mit Logo versehen, Werbespot mit animiertem Logo, Tourlisten erstellt, Facebook Auftritt an CD angepasst
Was muss stetig getan werden:
3 – 8 News-Einträge im Monat, Updates auf Facebook, stetige Kommunikation mit Chen, Statistiken prüfen, Blog Design anpassen
Was ist geplant:
Sponsorensuche für URL Finanzierung, Beschriftung für Chens Tuk-Tuk, Steigerung der Online Besucherzahlen und Gäste für Chen
Schluss-Fazit
Auch ohne finanzielle Mittel kann ein Multimedia-Student oder Multimedia-Interessierte anderen Menschen helfen. Nach Chens und meiner Meinung, lohnt sich die ganze Arbeit. Sicher ist er einer der wenigen, die ein solches Marketing besitzen, aber warum nicht die gegeben Möglichkeiten nutzen. Auch wenn Chen selbst nicht viel Ahnung von Marketing hat, bemerkte er rasch, dass er mit den richtigen Worten und einem seriösen Online-Auftritt einige Kunden dazu gewann. Auch spricht er die Kunden weniger aufdringlich an, als andere Fahrer und oft ist er der erste, der mit einem voll bepackten Tuk-Tuk davon braust.