Chur und die Welt – 24 Stunden

Wie sieht ein Tag aus? Wortwörtlich gemeint. Das habe ich mich auch gefragt. Also versuche ich das Ganze bildlich zu machen.

Chur, den 12.03.2020 – Heute ist das Wetter gut. Das ist auch die einzige Begründung, weshalb ich diesen Tag wähle. Schliesslich will man sich in einem Video nicht nur eine graue Wand ansehen. Nun rede ich aber nicht mehr lange um den heissen Brei herum, du willst dir sowieso nur das Video anschauen. Hier 24 Stunden Chur, bestückt mit den 50 auffälligsten Schlagzeilen:

(bae)

Kritik
von David Indumi

Die erste Hürde die im Weg stand, war die Timelapse-Aufnahme. Mir schwebte vor, dass sie aus so viel Bildern wie möglich besteht. Natürlich in RAW. Zur Verfügung hatte ich eine 256GB Speicherkarte. Ich versuchte einfach mal das Maximal an Bildern zu machen - dies entspricht 9'000 Bildern à 25MB im Intervall von 10 Sekunden. Somit bleiben rund 30GB Puffer. Gutgläubig putzte ich die Scheibe im Wohnzimmer und richtete ich die Kamera ein. Gegen die Spiegelung sollte ein grosses, schwarzes Tuch helfen. Einen Moment später startete ich die Aufnahme. 24 Stunden später (und gefühlt den halben Tag auf den Onlineportalen von Zeitschriften) war der Spuk dann auch wieder vorbei. Dachte ich. Um 16:30 stoppte meine Kamera die Aufnahme. Warum? Weiss ich bis heute nicht. Speicherplatz war noch genug da, Fehlermeldungen waren auch keine vorhanden. Also sah ich mir den Wetterbericht an und war froh, dass am nächsten Tag erneut optimales Zeitraffer-Wetter war (Sonne mit Wolken - finde ich am spannendsten). Also formatierte ich die Karte und begann von neuem. Am nächsten Tag erreichte mich ein Horror-WhatsApp. Ca. um 22:00 Uhr schrieb mir meine Mitbewohnerin, dass das schwarze Tuch heruntergefallen ist. Herrje. Aber immerhin nahm die Kamera dieses mal alle Bilder auf. ich hatte die Anzahl und den Intervall reduziert und hatte so am Ende noch 5'000 Bilder.

Diese galt es dann auch zu bearbeiten. Für mich einfacher als für meinen Computer. Das hatte ich unterschätzt. Rund 3 Stunden renderte mein PC, um aus den RAW-Bildern eine H2.64 Sequenz zu machen. Ich nutzte diese zeit, um die wichtigsten 70 Schlagzeilen zu selektieren. Oder die "einfacheren" wichtigsten. Zur Vervollständigung erhielt ich ein SDA-Auszug dieses Tages. In der Post Production kaschierte ich dann auch das heruntergefallene Tuch und die dadurch entstandene Spiegelung des Kirchturms mit einem langsamen zoom-in.

Zum Schluss animierte ich die Schlagzeilen. Bewusst habe ich mich für eine höhere Anzahl Schlagzeilen entschieden, da sonst nicht die ganze Bandbreite an Themen Platz gehabt hätte. Innerlich stritt ich aber mit mir, diese ganz weg zu lassen, da sie von der Aufnahme ablenken. Jedoch wäre es dann nicht mehr die Visualisierung eines Tages gewesen. Das ganze ist also ein Kompromiss. Weil 70 Schlagzeilen zu viel waren, reduzierte ich das ganze auf 50. Rendern, Artikelbild erstellen - fertig.

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