Color Water

Wenn man Farben mit Wasser mischt, gibt das gewöhnliche Wasserfarbe. Unser Video ist aber alles andere als gewöhnlich. Das ist Color Water. Eine magische Symbiose aus Farbe und Wasser.

Bei Color Water haben wir mit Musik, Wasser und Tinte eine magische Welt erschaffen. Die Grenzen der Realität verfliessen wie der Tintenschweif in unserem Aquarium. Tanzend hüpfen die farbigen Schwälle in Harmonie mit den elektronischen Klängen, schwebend, ja schwerelos verträumt sind sie.

Taucht mit uns in eine Unterwasserwelt abseits vom Alltag ein. Lasst euch von den Klängen und Farben begeistern!

(nsc)

Kritik
von Reto Jost und Max Eschler

Die Idee
Schon seit dem 2. Semester wollten wir ein Digezz-Projekt zusammen entwickeln. Leider hat es sich nie ergeben, doch zum Glück haben wir es doch noch geschafft. Die Idee zum jetzigen Thema entwickelte sich ein ganzes Jahr. Wir haben immer wieder darüber gesprochen, was wir tun könnten. Gestartet haben wir mit dem Wunsch, Visuals zu selbstproduzierter Musik zu gestalten. Die Semester verstrichen und wir passten unsere Idee immer wieder an, bis wir dazu gekommen sind, Farbe in ein Wasserbecken zu spritzen. Der Wunsch war, die Farbe zu selbstproduzierter Musik tanzen zu lassen. Inspiriert haben uns auch unzählige Youtube-Videos, welche ebenfalls mit Farbe und Wasser arbeiten. Wir waren von der mysteriösen Leichtigkeit fasziniert, mit der die Farbe durch das Wasserbecken schwebt. Was uns auch motiviert hat, dieses Projekt zu realisieren, waren die Bildkompositionen, die immer verdammt gut aussehen. Es scheint, als hätten die Farben einen eigenen Willen, wie sie sich im Wasser fortbewegen. Ob zufällig oder gewollt, die Kombination aus Tinte und Wasser hat uns gleich in den Bann gezogen.
Wir wollten also Farbe mit Spritzen in ein Wasserbecken spritzen, die dann zu selbstproduzierter Musik tanzt und alles filmisch festhalten.

Vorbereitung
Wie schon erwähnt haben wir viele Youtube-Videos geschaut, um die Thematik zu verstehen und auch gut vorbereitet zu sein. Wir hatten keine Zeit einen Test zu machen, deshalb musste am Drehtag die Vorgehensweise und Umsetzung klar sein. Wir starteten mit der Einkaufsliste, wir hatten nämlich kaum einen Gegenstand zu Hause rumliegen, den wir für das Projekt brauchen konnten. Wir teilten uns auf und machten die Besorgungen: Ein Aquarium, verschieden grosse Spritzen mit Nadeln, Kalligrafietinte und ein grosses LED-Panel. Dazu wollten wir die Musik vor dem Dreh produziert haben, damit wir die Stimmung im Film und die Dynamik beim Schnitt zur Musik erarbeiten konnten. Dies haben wir dann auch getan. Etwas wollten wir jedoch doch testen, nämlich ob wir mit Hilfe von Schallwellen im Wasser, die Farbe tanzen lassen könnten. Wir haben wasserfeste Boxen in ein mit wassergefüllten Massbecher getan und unseren Song gespielt. Es funktionierte nicht so gut wie wir angenommen haben, das Wasser vibrierte uns nicht grossflächig genug und ein weiterer Punkt der uns gestört hat war, dass die Vibration an der Oberfläche stark war, aber die Kraft des Basses unter der Wasseroberfläche fast nicht zu sehen war.
Wir entschlossen jedoch die Boxen doch am Drehtag auszuprobieren, wenn es ebenfalls nicht gut funktioniert müssten wir die Farben im Schnitt, dynamisch tanzen lassen.

Musik
Da es unser Werk sein sollte, haben wir die Musik selbst produziert. Der Mood sollte etwas verträumt, schwebend, aber auch dynamisch und „pumpend“ sein. Mit Ableton Live 10 entstand dann der Track, der 111 bpm schnell ist. Er besteht aus Elementen von House und Electronica. Er soll die spezielle Stimmung unterstreichen, die wir mit unserer „Unterwasserwelt“ erzeugen wollten.

Equipment

  • Panasonic GH4
  • Sigma 18-35mm f1.8
  • Blackmagic Video Assist 4K
  • 2 Rotolight AEOS
  • LED-Panel von Hornbach
  • Aquarium
  • Kalligrafietinte
  • 5ml Spritzen

Umsetzung
Perfekt vorbereitet und hochmotiviert, haben wir uns für den Drehtag bei Reto im Keller eingerichtet. Wir haben das Set so aufgestellt, dass wir zufrieden waren, jedoch mit dem Hintergedanken, kleine Anpassungen machen zu können, falls notwendig. Hinter dem Aquarium diente eine weisse Spanplatte als Hintergrund. Das LED-Panel leuchtete von unten, die beiden Rotolights von der Seite.
Nun mussten wir das Aquariumbecken mit Wasser füllen. Das mussten wir aber nicht nur einmal machen, sondern etwa 15mal. Jedes Mal, wenn ein paar Spritzer Tinte im Becken waren, musste man es wieder leeren. Das war der einzige Punkt am Dreh, der uns ein wenig nervte, eine andere Möglichkeit hatten wir aber leider nicht. Als wir die erste Spritze in unserem Becken entladen haben, ertönte ein begeisterndes «Oh krass». Wir haben ja schon viele Youtube-Videos gesehen, doch dass es so verdammt gut aussehen wird, konnten wir uns nicht ausmalen. Es war einfach perfekt, die Tinte schwebte regelrecht schwerelos im Becken, die kleinsten Veränderungen der Tinte konnten wir mit der Kamera auffangen. So verlief eigentlich auch der ganze Dreh, Becken ausleeren wieder auffüllen und dann experimentell Tinte hineinspritzen oder auch nur kleine Tropfen ins Becken fallen lassen. Es sah alles einfach fantastisch aus. Wir experimentierten zum Schluss auch noch mit den LED Lichtern, um eine andere Stimmung zu generieren, sowie mit verschiedenen Kameraeinstellungen. Dann hatten wir leider keine Farbe mehr, doch waren zuversichtlich, dass wir genug Content eingefangen haben.

Postproduction
Um eine ausreichende Farbtiefe zu haben, zeichneten wir zum ersten Mal mit dem externen Blackmagic Video Assist Recorder auf. Die Panasonic GH4 kann nämlich ein 4:2:2 10 Bit Signal ausgeben, aber nicht intern aufzeichnen. Die Farben wurden prächtig und detailliert, die Files aber auch riesig: eine Minute ergaben etwa 5 GB.
Wie auch für den Dreh, haben wir für den Schnitt 1 Tag berechnet. Wieder haben wir uns bei Reto zuhause eingerichtet und auch wenn es ein wundervoller Frühlingstag war, waren wir motiviert und konzentriert an unserem Schnitt. Wir konnten unglaublich viel rausholen, wieder experimentierten wir mit Masken, Farben und Keyframes. Das wichtigste war, auf den selbstproduzierten Sound von Reto zu schneiden. Es war ein dynamisches Arbeiten, wir tauschten uns immer wieder aus, überdachten einzelne Bilder und so wurden wir auch fast fertig mit dem Schnitt und dem Grading.

Fazit
Wie schon ein wenig angedeutet, hatten wir keine Ahnung, dass es so rauskommt. Wir sind unglaublich begeistert und auch stolz auf unser Produkt. Endlich haben wir ein Digezz-Projekt zusammen produziert, auch eines, dass uns richtig gepackt hat. Wir glauben, wenn wir es im 2. Semester mit diesem Projekt probiert hätten, wäre es niemals so gut gekommen. Unser Wissen, dass wir im 4. Semester haben, hat uns sehr geholfen.

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