Cork Bible

Was zur Hölle ist ein «Switch Unnatural Double Cork 1260° Stalefish?»…oder ein «Left Lip 2 Front Swap Pretz 2?» Das sind Fragen, die allerspätestens nach einem Schweizer Medaillengewinn an der Winter Olympiade in Peking auftreten werden und welche wir mit unserer Webseite klären wollen.

Obwohl Freeskiing immer beliebter wird und immer mehr Wettkämpfe auch am Fernsehen gezeigt werden, haben viele Leute Mühe, die Tricks zu verstehen. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, Tricks zu kombinieren, dass es viel Zeit braucht, diese zu erkennen und zu unterscheiden. Hier wollen wir mit unserer Webseite nachhelfen.

Unsere Seite besteht aus zwei Hauptkomponenten. Im «Dictionary» werden die ganzen Tricks und Slang-Begriffe erklärt und, wo nötig, mit Videos illustriert. Wir beginnen mit der Definition von Anzahl Rotationen, Saltos, usw. und erklären dann die komplizierteren Begriffe, wie Cork, Lipslide oder K-Fed.

Das Herzstück der Webseite ist allerdings die «Library». Diese beinhaltet über 100 Videos und soll so viele Trick-Kombinationen zeigen, wie möglich. Mit einem Filter kann man verschiedene Kriterien kombinieren und erhält dann ein Video mit dem gewünschten Trick.

Wenn der Kommentator bei der nächsten Freeskiing-WM also wiedermal vom Double Cork 1080° spricht, schau doch mal auf Cork Bible nach was das genau ist!

(lhu)

Kritik
von Oliver Julier und Lukas Spichtig

Idee

Die Idee zu unserem Digezz-Projekt kam, als wir während der Lernphase zusammen mit Freunden die X-Games geschaut haben. Schnell kamen Fragen auf wie: Was ist denn überhaupt Cork? Könnt ihr nicht Karteikarten über die Tricks machen, damit wir sie lernen können? Nun, da Karteikarten nicht mehr ganz Zeitgemäss sind, haben wir uns für eine Webseite entschieden.

Uns ist bereits vor einiger Zeit aufgefallen, dass die Sportart Freestyle Skiing im Allgemeinen über zu wenige Informationen im Web verfügt. Wir wollten das Geschehen also selber in die Hand nehmen und mit den zwei Sektionen planten wir eine benutzerfreundliche Webseite. Unsere Überlegungen mussten wir im Voraus ganz auf den Freeski-Laien fokussieren. Entweder möchte sich ein User etwas erklären lassen oder er möchte mit seinem vorhandenen Wissen ein Beispiel eines Tricks ansehen. Das erste führte zur Erstellung eines Dictionary, in welchem von Grundwissen bis Details alles erklärt werden soll und das zweite zu einer Library, wo der Benutzer mit Hilfe von Filterkombinationen gewünschte Tricks anzeigen lassen kann.

Umsetzung

Für das Dictionary mussten wir als erstes die Tricks mit Wörtern beschreiben. Das ist kein leichtes Unterfangen, gerade bei verschiedenen Drehachsen, die sich oft nur sehr leicht voneinander unterscheiden. Wir haben dabei versucht uns an den FIS-Richtlinien für Freestyle-Skiing zu orientieren, jedoch sind diese bei weitem nicht so vollständig und ausführlich, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben also unsere eigenen Beschreibungen verfasst und diese von einem offiziellen Judge der Swiss Freeski Tour überprüfen lassen. Zu unserem Glück war er weitgehend zufrieden damit.

Die nächste Entscheidung, die wir treffen mussten, war wie wir die vielen verschiedenen Trickkombinationen visualisieren werden. Nach vielen Diskussionen zu zweit und mit Thomas Weibel haben wir uns für bestehende YouTube Videos entschieden. Die Visualisierung mit eigenen Mitteln, sprich selber gefilmt/animiert, wäre schlicht unmöglich gewesen und hätte unser Ziel verfehlt. Vor allem unsere Library ist also gefüllt mit eingebetteten YouTube Videos, die sich mit den Buttons individuell filtern lassen. Was ohnehin schon einen grossen Zeitaufwand bedeutete, hätte mit einer anderen Variante gefühlt Jahre gedauert, um auf die gleichen Mengen an Material zu kommen.

Wir haben uns also dazu entschieden die Videos von SLVSH, einer Freeski Platform, die regelmässig neue Videos veröffentlicht, zu verwenden. Da wir davon überzeugt waren, dass die Verantwortlichen von SLVSH von unserer Idee begeistert sein werden, haben wir versucht Kontakt mit ihnen aufzunehmen, jedoch ohne Erfolg. Unsere E-Mails, Insta-DM's und Kommentare wurden einfach ignoriert. Wir mussten also einen anderen Weg finden, die Videos verwenden zu können. Nach mehreren Gesprächen mit unseren beiden Rechtsdozenten Martin Köhler und Fabian Niggemeier, haben wir uns dazu entschieden die YouTube Videos einzubinden. So sind wir, auch ohne aktive Zustimmung der Urheber, auf der rechtlich sicheren Seite.

Beim Programmieren der Webseite haben wir uns ziemlich schnell für das Framework W3.CSS entschieden. Es vereinfachte die Programmierung der Webseite und erlaubte uns eine ansprechende und nutzerfreundliche Oberfläche zu kreieren. Mit Abstand am kompliziertesten bei der Erstellung der Webseite waren die Filter auf der Library Subpage. Mit Hilfe von diversen externen Seiten und unserem Dozenten Marc Fehr sind wir nach langem Basteln auf eine ansprechende Lösung gekommen.

Learnings

Ein grosses Learning ist sicher, dass vieles anfangs einfacher erscheint, als es ist. Wir dachten wir schreiben den Verantwortlichen von SLVSH bezüglich den Videos und kriegen dann innerhalb von ein paar Tagen Antwort. Nach unzähligen Versuchen Kontakt aufzunehmen, haben wir nicht nur Zeit, sondern auch etwas Motivation verloren. Zum Glück konnten wir nun eine Lösung finden, ohne deren Einverständnis zu holen.

Die Lösung mit den YouTube-Videos hat weitere Learnings mit sich gebracht. Zwar bietet YouTube viele Möglichkeiten ein eingebettetes Video anzupassen, jedoch sind diese nur beschränkt miteinander kombinierbar. So konnten wir bei unseren Videos zwar Start- und Endpunkt setzen, jedoch keinen Loop hinzufügen. Das Anpassen jedes einzelnen Videos hat auch zu deutlichem Mehraufwand geführt, mit dem wir Anfangs nicht gerechnet haben. Ausserdem haben die über hundert eingebetteten Videos zu einer erheblich längeren Ladezeit geführt, mit der wir noch nicht ganz zufrieden sind.

Eine weiteres Learning ist, dass es schwierig ist unsere Webseite zielgruppengerecht zu gestalten. Sie soll einerseits Laien dazu dienen sich einen Überblick über die Tricks zu verschaffen, andererseits aber auch als Nachschlagewerk für Szene-Kenner dienen. Das führt zwangsläufig zu einer Gratwanderung zwischen möglichst einfacher Sprache und Slang-Begriffen, die wir aber so gut wie möglich gemeistert haben.

Letztes Learning ist, dass eine Website erst fertig ist, wenn sie live auf der gewünschten Domain funktioniert. Nur weil sie auf einem Testserver funktionier, muss das nicht heissen, dass sie auch auf dem richtigen Server funktioniert. Das kann dann schonmal dazu führen, dass man am Wochenende vor der Digezz-Abgabe noch eine Nachtschicht einlegen muss.

Fazit

Alles in allem könnten wir eigentlich zufrieden sein mit unserem Projekt. Das Dictionary ist beinahe vollständig, die Library umfangreich und die Webseite funktioniert wie gewünscht. Wir sind aber noch nicht zufrieden. Wir wollen mehr! Die Liste der möglichen Kombinationen von Tricks ist endlos, die lange Ladezeit der YouTube Videos lässt uns keine Ruhe und die Grabs möchten wir auch noch in der Webseite integrieren. Aus diesen Gründen haben wir uns dafür entschieden, die Webseite noch nicht auf einer eigenen Domain zu veröffentlichen. Die Seite hat Potenzial sich in der Szene durchzusetzen und es wäre schade jetzt mit dieser Version online zu gehen. Wir werden in nächster Zeit weiter daran arbeiten, die Seite optimieren und einen Markenauftritt dazu entwerfen. Erst wenn sie unseren eigenen Ansprüchen gerecht wird, werden wir sie im grösseren Stil veröffentlichen.

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