Corona und wir

Wir erleben momentan eine aussergewöhnliche Situation. Und Menschen am anderen Ende der Welt ergeht es gleich. Während uns nichts anderes bleibt, als zuhause zu bleiben, erzählen 27 Menschen von ihren Sorgen, Ängsten und Hoffnungen.

Wir können es wahrscheinlich alle schon fast nicht mehr sehen und hören: Corona. Das Virus hält die Welt zurzeit in Atem: Über 25’000 Fälle, knapp 1’000 Todesfälle alleine in der Schweiz (Stand Mitte April 2020). Personen aus allen Bereichen leisten unglaubliches, besonders das Pflegepersonal kommt an seine Grenzen. Doch was auch nicht einfach ist: Der temporäre Lockdown verpflichtet die Bevölkerung schon seit mehreren Wochen dazu, zuhause zu bleiben. Wie geht es den betroffenen Menschen dabei, was plagen sie für Sorgen und worauf freuen sie sich nach dieser Zeit? 27 Menschen haben geantwortet.

Die Antworten darauf findest du im untenstehenden Video (deutsche Untertitel verfügbar):

(hil)

Kritik
von Aline Staeger

Idee
Wie viele andere MMP-Studierende war ich gezwungen, meine Ideen erst einmal über Bord zu werfen, weil mir die Corona-Krise einen Strich durch die Rechnung machte. Kein Material, das ich ausleihen konnte, keine anderen Menschen, mit denen das ursprüngliche Video hätte gedreht werden sollen, usw. So war mir relativ schnell klar, dass ich etwas über das Coronavirus/COVID-19 machen wollte. Es war ein aktuelles Thema, welches uns alle betrifft und teilweise auch enorm einschränkt und beschäftigt. Jeden Tag las man nur «Corona, Corona, Corona». Auch wenn mich das Ausmass dieser Pandemie sehr faszinierte – ich hatte langsam genug. Immer drehte sich alles nur um die wirtschaftlichen Aspekte, Leben und Tod, aber nur selten ging es um die Menschen, die sich an die Vorschriften hielten, um das Ausmass dieser Krise endlich zu stoppen. Wir alle gehören zu ihnen. Und wir alle tragen einen Beitrag zu dieser Pandemie.

Produktion
Ich wusste, dass mein Projekt ein Video beinhalten sollte. Doch wo bekommt man solche Aussagen her? Ich begann einen kurzen Text zu verfassen, in welchem ich meine Idee zum Video schilderte und fragte, ob jemand bereit wäre, mir eine kurze Sprachnachricht per Whatsapp zu schicken. Ich musste einige Vorgaben festlegen, damit sich auch jede Aussage schön schneiden liess. Und siehe da – zwei Dutzend Personen schickten mir ihre Sprachnachrichten in unzähligen Versionen. Ich begann zu planen, suchte mir die besten Teile raus und erstellte die erste Reihenfolge. Die passende Musik musste her – lizenzfrei und trotzdem professionell. Ich entschied mich für eine melancholische Klaviermelodie. Dann fehlte nur noch das Videomaterial.

Am Gründonnerstag war es dann soweit – bei herrlichem Wetter und mit ausgeliehenem Equipment (Spiegelreflexkamera und Stativ) in der Hand, begab ich mich nach Zürich. Dort angekommen, hielt ich mich natürlich an die BAG-Vorschriften. Stundenlang marschierte ich durch Zürich, alle 20 Minuten die Hände desinfizierend. Leider waren aufgrund der Feiertage und des schönen Wetters doch einige Menschen unterwegs. So war es eine Kunst, die «leeren» Plätze festzuhalten, ohne zu viele Menschen darauf abzubilden.

Postproduction
Die Postproduktion erfolgte in drei Schritten: 1. Tonaufnahmen ordnen, 2. Video-Szenen darüberlegen und 3. Color-grading und Feinschliff. Beim Schnitt fiel mir auf, dass ich bei 2-3 Szenen einzelne Personen zu stark im Fokus hatte, was medienrechtlich gesehen eher heikel ist – vor allem wenn es ohne deren Einverständnis auf Youtube veröffentlicht wird. Deshalb habe ich bei diesen Szenen sicherheitshalber das Bild reingezoomt, also den Kopf abgeschnitten oder sogar einmal das Gesicht verpixelt. Leider hat dann auch die Qualität ein bisschen darunter gelitten. Damit dieses Video nicht nur für Deutschschweizer verständlich ist, habe ich auf Youtube zusätzlich noch die Untertitel eingefügt.

Fazit
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Endprodukt und bin vor allem auch dankbar, dass so viele meiner Freunde und Verwandten mir ihre Stimme «ausgeliehen» haben, damit dieses Projekt überhaupt finalisiert werden konnte. Ich habe bewusst keine Personen ausgelassen und wollte alle miteinbeziehen – dadurch haben sich teilweise wenige Aussagen inhaltlich ein wenig überschnitten und es war eine Herausforderung, für jede dieser Aussagen ein passendes Schnittbild zu finden. Die geplanten Shots konnten aber alle umgesetzt werden. Leider kenne ich mich mit color-grading nicht sehr gut aus, ich hätte gerne noch ein bisschen mehr Stimmung in die Bilder reingebracht (zuerst wollte ich alles im schwarz-weiss-Ton haben, habe mich dann aber dagegen entschieden, weil es zu düster gewirkt hätte). Ich bin sehr überrascht, wie gut die Qualität der Sprachaufnahmen teilweise ist. Dank dieser Unterstützung hoffe ich natürlich, dass sich mein erstes Digezz-Projekt sehen lassen kann, in welches ich sehr viel Herzblut, Geduld und Nerven gesteckt habe.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar