Countdown zu Pyeongchang 2018

Könnt Ihr Euch noch an den jungen Toggenburger Simon Ammann erinnern, der im silbernen Mantel, mit Brille und Strubelfrisur eine Goldmedaille entgegennimmt? Oder an Dominique Gisin, die im Zielraum ihre Grossmutter anruft und dabei in Tränen ausbricht? Auf diese und weitere schönen Momente von olympischen Winterspielen wird in den folgenden fünf Radiobeiträgen zurückgeschaut.

Nagano 1998

Gian Simmen heisst der erste Snowboarder, der an Olympischen Winterspielen eine Goldmedaille in der Halfpipe gewinnt. Dabei war Simmens Ziel lediglich, dass er nicht letzter werden wollte. Was der Bündner Snowboarder zu seinem Erfolg sagt, könnt Ihr hier nachhören:

Salt Lake City 2002

Bei den Olympischen Winterspielen von Salt Lake City startete der Toggenburger Simon Ammann so richtig durch. Auf der Normalschanze und der Grossschanze sicherte sich der damals erst 20-Jährige Gold. Dies bescherte ihm unter anderem einen Kuss von Shakira.

Turin 2006

Den Olympischen Winterspielen von Turin drückten die Schoch-Brüder ihren Stempel auf. Im Parallel-Riesenslalom gewann Snowboarder Philipp Schoch die Goldmedaille, sein Bruder Simon verdiente sich die silberne. Auch Tanja Frieden holte sich im Boardercross eine Goldmedaille, was ihr Karrierehighlight bedeutete.

Vancouver 2010

Nachdem Simon Ammann bei den Olympischen Winterspielen von Turin leer ausging, doppelte er in Vancouver nach, und wie: Erneut gewann er zwei Goldmedaillen, wieder auf der Normalschanze und auf der Grossschanze. Auch die beiden Skirennfahrer Didier Defago und Carlo Janka kamen mit goldenem Edelmetall zurück in die Schweiz.

Sotschi 2014

Endlich! Das dachte die Schweizer Skination, als die vom Verletzungspech verfolgte Dominique Gisin bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi Abfahrtsschnellste war. Legendär war zudem der Yolo-Flip von Iouri Podladtchikov in der Halfpipe, mit dem er sich die Goldmedaille sicherte.

(twb)

Kritik
von Manuel Ramirez Ponce

Ziel

Ziel dieses Projekts war es, in fünf Radiobeiträgen auf die Schweizer Leistungen an vergangenen Olympischen Winterspielen zurückzublicken. Dabei sollte der Fokus nicht auf Zahlen und Fakten liegen, sondern auf aussergewöhnlichen Geschichten und emotionalen Momenten. Um möglichst packende und spannende Beiträge zu realisieren, wollte ich mit möglichst vielen Quotes der Sportlerinnen und Sportler sowie Musik und Atmo arbeiten.

Ich konzentrierte mich auf die Winterspiele zwischen 1998 und 2004. Pro Beitrag fasste ich eine Austragung zusammen.

Vorgehensweise

Der wichtigste und beinahe aufwendigste Teil des Projekts war die Recherche. Sie war die Grundlage für die Beiträge. Auf verschiedenen Webseiten, vor allem auf Wikipedia, informierte ich mich über die Leistungen und Erfolge der Schweizer Olympia-Delegationen. Ich stellte fest, dass es auf Wikipedia enorm viele Einträge zu Olympischen Spielen gibt. Es gibt nicht zur Artikel zu den Austragungen selber, sondern auch jeweils zu jedem Land, das teilgenommen hat mit einer Übersicht der durch die Landesvertreter gewonnenen Medaillen.

Als ich zusammengetragen hatte, welche Sportler an welchen Winterspielen wie erfolgreich waren, ging es an die Selektion der Themen. Ich wollte, dass die Länge der Radiobeiträge nicht drei Minuten überschreitet. Deshalb musste ich Schwerpunkte setzen und gewisse Geschichten, Erfolge, Misserfolge und Leistungen weglassen. Wie im vorherigen Kapitel "Ziele" beschrieben, fokussierte ich mich auf aussergewöhnliche und emotionale Geschichten und Momente. Das sind zwangsläufig jene Geschichten und Augenblicke, die am meisten Aufsehen erregt und für am meisten Gesprächsstoff gesorgt haben.

Aufgrund dieser Auswahlkriterien legte ich pro Beitrag ein, zwei oder drei Hauptthemen fest. Beim Beitrag über die Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City konzentrierte ich mich beispielsweise auf den Toggenburger Skispringer Simon Ammann, der mit seinen zwei Goldmedaillen und seinem jugendhaften Auftreten weltweit bekannt wurde.

Nachdem die Themen für jeden Beitrag feststanden, begann ich mit der Suche nach O-Tönen beziehungsweise Stellungnahmen und Aussagen der Sportlerinnen und Sportler, sowie passender Musik und Atmo. Für die Winterspiele von 2014 und 2010 war dies kein Problem, da es im SRF Archiv und auf Youtube genügend Material zu diesen Austragungen gibt. An dieser Stelle möchte ich festhalten, dass ich, rechtlich gesehen, Tonmaterial von Youtube und SRF für Radio Munot verwenden durfte.

Ich brauchte aber viel Geduld, bis ich die gewünschten Quotes und weiteres Tonmaterial von den anderen drei Winterspielen gefunden habe. Grund dafür ist vermutlich, dass das Internet zu dieser Zeit noch nicht so rege genutzt wurde wie heute und die Plattformen Youtube und SRF Archiv noch in den Kinderschuhen steckten beziehungsweise noch nicht lanciert worden waren, weshalb dort deutlich weniger Video- und Tonmaterial zu den Winterspielen vor 2006 zu finden ist. Hinzukommt, dass viele Rückblicke auf Winterspiele mit Musik unterlegt waren, weshalb Ausschnitte davon für meine Radiobeiträge nicht in Frage kamen.

Trotz langer Suche fand ich zu den Winterspielen 1998 kaum Aussagen der Sportler. Ich nahm deshalb Ausschnitte aus aktuelleren Interviews mit dem Snowboarder Gian Simmen, in denen er auf diese Winterspiele zurückblickt. Dasselbe machte ich bei den Winterspielen von Turin 2006 und Tanja Frieden. Bei dieser Austragung gewannen die Brüder Philipp und Simon Schoch Gold und Silber im Parallelriesenslalom im Snowboard. Darauf wollte ich den Fokus legen, fand aber keine Aussagen oder Stellungnahmen von ihnen. Ich arbeitete deshalb mit Atmo vom Finallauf und mit Musik.

Als ich das Tonmaterial zusammengetragen hatte, ging es an das Texten der fünf Beiträge. Dabei musste ich mir überlegen, was ich den Hörern genau mitteilen will und wie ich die einzelnen Geschichte und Momente im Beitrag miteinander verbinden will. Da die Beiträge auf Mundart ausgestrahlt werden sollten, textete ich auch auf Schweizerdeutsch.

Zu guter Letzt musste ich die aufgenommen Texte, die Aussagen der Sportlerinnen und Sportler, die Musik und Atmo zu den Beiträgen zusammenschneiden. Dies tat ich mit dem Programm "Studer DigiMedia", mit dem ich seit Jahren arbeite, weshalb ich das Programm gut kenne. Beim Zusammenschneiden achtete ich darauf, dass die Lautstärke meiner Stimme beim Lesen der Texte gleich laut ist, wie jene der Sportlerinnen und Sportler. Ausserdem sollte die Musik und Atmo nur so laut sein, dass man das Gesprochene noch gut versteht.

Am Schluss habe ich einen Jingle vorbereitet, der jeweils vor den Beiträgen gespielt werden sollte. Dieser sollte packend sein und erklären, was die Hörer in den kommenden Minuten erwartet. Deshalb habe ich drei Olympia-Momente genommen, die vielen Schweizerinnen und Schweizern in Erinnerung geblieben sind: Skispringen-Kommentator Michael Stäuble, der Simon Amman mit den Worten "Flieg, Simi, flieg!" anfeuert, Abfahrerin Dominique Gisin, die mit neuer Bestzeit über die Ziellinie fährt und Iouri Podladtchikov, der den YOLO-Flip steht und sich damit die Goldmedaille sichert. Die Musik unter den Aussagen und dem gesprochenen Text ist die Olympiahymne. Den Jingle produziert und zusammengeschnitten hat ein erfahrener Mitarbeiter der sich mit dem Produzieren von Jingles sehr gut auskennt.

Schwierigkeiten

Bei der Produktion der Beiträge war ich mit zwei Schwierigkeiten konfrontiert. Zum einen musste ich entscheiden, auf welche Geschichten und Momente ich mich in den Beiträgen konzentrieren will. Oft gewann die Schweizer Delegation über zehn Medaillen. Da die Schweiz jeweils auch mit unzähligen (in Sotschi waren es 163) Athletinnen und Athleten antrat, gab es mehr als genügend potentielle Schwerpunkte pro Beitrag. Wie ich mich für die Geschichten und Momente entschied, die ich in den Beiträgen erwähnte, erklärte ich im Kapitel "Vorgehensweise".

Die zweite Schwierigkeit war die Suche nach geeigneten Aussagen und Stellungnahmen der Sportlerinnen und Sportler. Auf Youtube und im SRF Archiv gab es kaum Interviews zu den Winterspielen 1998, 2002 sowie 2006. Wie im vorherigen Kapitel bereits erwähnt, arbeitete ich deshalb vermehrt mit Musik, Atmo sowie Aussagen der Sportlerinnen und Sportler, die sie einige Jahre später rückblickend gemacht haben.

Fazit

Mir sind meiner Meinung nach fünf Beiträge gelungen, die emotional sind und sowie schöne Olympigeschichten und -momente nochmals aufleben lassen. Dies ist mir gelungen, weil ich so wenig Fakten und Zahlen wie möglich in die Beiträge einbauen wollte, sondern mich eben auf Geschichte und Momente konzentriert habe. Schön wäre gewesen, wenn ich mehr Aussagen von Sportlerinnen und Sportler gefunden hätte, die ich in die Beiträge hätte einbinden können. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit den Beiträgen.

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