Creamy

2011 setzte Red Bull mit dem Snowboard-Film «The Art of Flight» von Curt Morgan und Travis Rice neue Massstäbe. Mit dem Prinzip «höher, schneller, weiter» und unglaublich faszinierenden Videoaufnahmen wurden auch Laien für den Film begeistert. Auch wenn keine Budgetzahlen kommuniziert wurden: In der Szene ist die Rede von 10 Millionen Dollar. Dass auch ohne Helikopter und viel Geld eine ansprechende Filmproduktion möglich ist, beweist die Schweizer Film-Crew «Mindset PRDCTNS».

Am 22. Oktober feierte ihr neuer Streifen «Creamy» in Zürich Premiere. Der Film überzeugt mit einer ausgewogenen Mischung von Street- und Backcountry-Snowboarden. Wie jedes Jahr reiste die Crew auch für diesen Film nach Finnland, um optimale Bedingungen für das Snowboarden in einer Stadt vorzufinden. Selbst die Nordlichter durften die Jungs bestaunen und diese verleihen auch dem Film eine spezielle Note. Die Szenen im Backcountry wurden alle in der Schweiz gedreht. Gelungen ist auch die Mischung zwischen experimentellen Aufnahmen mit Mini-DV-Kameras und solchen mit konventionellen Filmkameras.

«Mindset PRDCTNS» ist eine der letzten noch aktiven Snowboard-Film-Crews in der Schweiz. Mit ihren Low-Budget-Produktionen wird vor allem jungen und aufstrebenden Fahrern eine Möglichkeit geboten, sich in der Szene einen Namen zu machen.

«Creamy» ist gratis auf Vimeo zu geniessen. Also Füsse hoch, Bier öffnen und Play klicken.

Präsentiert von Blue Tomato. Unterstützt von Laax, Doodah, G-Shock, Barmettler & Whiteout Mag.

Mit Dario Burch, Flavio Pfister, Jeron Lohner, Adrian Oesch, Leandro Eigensatz, Flo Arnold, David Djite, Lou Staub, Joel Staub, Max Wettstein, Arda Serce, Blume, Hitsch Haller, Andy Walker, Cédric Gisler, Gregor Betschon, Thomas Land & Friends.

Ein Film von Mathias Wittwer. Produziert von Mindset Prdctns.

(le)

Kritik
von Fabio Follador

Motivation
Im letzten Winter wurde ich angefragt, bei einer Snowboardfilm-Produktion als Filmer mitzuhelfen. Als passionierter Snowboarder zögerte ich keine Sekunde und sagte zu. Ich habe schon öfters Freunde beim Snowboarden mit der Kamera eingefangen. Doch die Mitarbeit an einem richtigen Snowboardfilm war für mich eine neue Herausforderung. Ich hatte Glück und konnte fast zwei Wochen über die Semsterferien die Sony FS5 ausleihen. Wie sich zeigen sollte, eine ideale Kamera um Actionsport festzuhalten.

Arbeit
Zuerst musste ich mich mit all den verschiedenen Funktionen der Kamera vertraut machen. Da ich bis anhin immer mit einer Fotokamera filmte, war es für mich das erste Mal, dass ich mit einer richtigen Filmkamera unterwegs war. Mit einigen Tutorials tastete ich mich langsam an die Funktionen und Einstellungen heran. Die Grundeinstellungen wie ISO, Shutter Speed oder die White Balance waren grundsätzlich indentisch. Im Gegensatz zu einer filmenden Spiegelreflexkamera kann man aber auf der Sony FS5 unzählige weitere Einstellungen tätigen.

Der erste Tag beim Filmen war für mich sehr wichtig. Mathias Wittwer, der Director des Films, konnte mir wertvolle Tipps und Tricks im Umgang mit der neuen Kamera geben, welche mir enorm weitergeholfen haben.

Neben dem Filmen gab es aber auch noch andere Arbeiten zu erledigen. Denn die Absprünge im Tiefschnee wurden allesamt ausschliesslich mit Muskelkraft gebaut. So waren wir zum Teil ganze Tage mit der Fertigstellung eines Jumps beschäftigt, um dann am nächsten Tag mit dem Dreh zu beginnen.

Teamwork war enorm wichtig. Als Filmer muss man immer wissen, welcher Trick der Fahrer machen wird und welche Linie er fahren wird. Da die Action bei einem Sprung innert wenigen Sekunden vorbei ist, muss dem Filmer bewusst sein, wann der Fahrer wo ist, um ihn immer im Frame zu halten. Da wir dieselben Tricks oft aus zwei verschiedenen Perspektiven filmten, war auch die Kommunikation mit anderen Filmern sehr wichtig. So kann garantiert werden, dass die beiden Winkel im Film auch kombiniert werden können.

Fazit
Folgende Punkte werde ich mir für ein nächstes Mal merken. Sie können auch als Tipps für andere wintersportbegeisterte Filmer dienen:

  • Feine Handschuhe tragen, damit die Kamera bedient werden kann, ohne sich die Finger abzufrieren
  • Möglichst viele Kameraeinstellungen bereits zuhause einstellen
  • Genügend volle Akkus mitnehmen, bei kalten Temperaturen entladen sich die Batterien schneller
  • So viel wie möglich mit anderen Filmern sprechen, um neue Sachen zu lernen und Feedbacks zu bekommen
  • Immer einen guten Draht zu den Sportlern haben, um genau zu Wissen was sie tun und um sie gegebenfalls zu motivieren

Für mich war das Projekt eine tolle Erfahrung und eine lehrreiche Zeit. Learning by doing und die Zusammenarbeit mit anderen Filmern und Snowboardern hat mir sehr viel Spass gemacht und mich im Umgang mit der Filmkamera Sony FS5 weitergebracht.

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