Cross Sections

Lebensmittel und deren Querschnitte sind ein beliebtes Motiv in der Studio-Fotografie. Doch was steckt eigentlich dahinter? Welches Equipment wird benötigt? Wie sorgt man für optimale Lichtverhältnisse? Um diesen und weiteren Fragen auf den Grund zu gehen, schauten wir ganz genau hin.

Täglich schauen wir sie an, essen oder verabscheuen sie. Früchte und Gemüse gehören zu unserem Alltag. Meist landen sie in den dunklen Katakomben unseres Körpers. Selten werden sie vor dem Verspeisen genau angeschaut. Doch eigentlich gäbe es da viel zu entdecken, denn Früchte und Gemüse können sehr fotogen sein.

Schneidet man Früchte und Gemüse, kommen oft sehr interessante Strukturen und Muster zum Vorschein. Inspiriert von Gemälden, kamen wir auf die Idee, mit Früchten und Gemüsen, die wir entzwei geschnitten haben, Kunst zu produzieren. Mit einer speziellen Aufnahmetechnik sind aussergewöhnliche Fotos entstanden.

Cross Sections ist eine kleine Kunstausstellung im Web. Überzeuge dich selbst.

Making-Of Video

(lhu)

Kritik
von Nicola Fischer und Eric Zankl

Idee
Da der MMP-Studiengang nur wenig aus dem Bereich der Fotografie vermittelt, wollten wir ein Fotoprojekt umsetzen, dessen Ergebnis wir multimedial präsentieren würden. Die Ideenfindung war nicht ganz einfach, da einem die Fotografie in der Umsetzung keine Grenzen setzt. Um die unendliche Vielfalt der Möglichkeiten ein wenig einzugrenzen, fokussierten wir uns auf die Studiofotografie. Hier waren dann vor allem Themen wie Rauch, Wasser, Spiegelungen und nicht zuletzt die Querschnitte von Lebensmitteln sehr spannend. Nachdem wir uns noch eine Weile darüber ausgetauscht hatten, entschieden wir uns als Thema für die Querschnitte von Früchten und Gemüse. Doch wie setzt man ein solches Projekt überhaupt um?

Planung
«Wer beim Planen versagt, der plant sein Versagen.» Um diesem Grundsatz gerecht zu werden, überlegten wir uns bereits beim Brainstorming, wie das Projekt umzusetzen wäre. Ergänzend suchten wir im Netz nach Inspirationen und Tipps, welche uns bei der Realisation des Projekts helfen würden. Was die Präsentation der Querschnitte anbelangt, entschieden wir uns für einen weissen und neutralen Untergrund. Eine beschichtete Spanplatte vom OBI sollte dafür eingesetzt werden. Früchte und Gemüse würden wir uns am Morgen des Projekttages kaufen. Des Weiteren mussten wir das Equipment definieren:

– Canon 5D
– Makro-Objektiv
– Fotostativ
– Blitzsystem
– Lichtstativ
– 2x Fernauslöser (f. Blitzsystem und Kamera)

Zusätzlich zum Equipment reservierten wir das TV-Studio im Produktionsraum für zwei Tage. So hatten wir gleich alles vor Ort. Mit Spannung und Vorfreude bereiteten wir uns auf den ersten Tag des Shootings vor, an dem jedoch alles anders kommen sollte.

Umsetzung
Am Morgen des ersten Tages bauten wir unser Studio auf. Die weisse Spanplatte funktionierte als Untergrund und das Blitzsystem war installiert. Die Kamera platzierten wir auf dem Stativ, welches wir so drehten, dass die Kamera senkrecht nach unten zeigte. Nach den ersten Fotos wurde uns klar, dass wir einen kleinen Überlegungsfehler gemacht haben. Die Blitzanlage bzw. die Früchte haben einen Schatten geworfen. Der Look unserer Fotos sollte sauber und präsentationsfähig sein, ein Schattenwurf passte da nicht ins Konzept. Wir versuchten den ersten Schattenwurf mit einem zweiten gegenüberliegenden Blitzsystem zu neutralisieren. Nach einigem Hin und Her mussten wir feststellen, dass wir so nicht ans Ziel kommen. Wir mussten das Konzept hinter der Konstruktion überdenken und uns überlegen, welche Alternativen wir zur Verfügung hatten. Die wohl Beste Lösung wäre ein Leuchttisch gewesen, allerdings sind die Dinger sehr teuer.

Unsere improvisierte Lösung auf das Problem war zwar primitiv, aber sehr effektiv. Wir stellten zwei Tische nebeneinander und überspannten die Lücke dazwischen mit einem weissen Blatt Papier. Das Blitzsystem platzierten wir senkrecht unterhalb des Blattes auf dem Boden. Nun mussten wir lediglich noch die Stärke des Lichts regulieren, um optimale Ergebnisse erzielen zu können. Während des Shootings regulierten wir Blitzstärke sowie Blende, ISO und Belichtungszeit. So konnten wir sicherstellen, dass wir von jedem Motiv möglichst verschiedene Aufnahmen kriegen konnten. Anspruchsvoll daran war vor allem die Schärfe, welche nach jeder noch so kleinen Verschiebung des Motivs neu eingestellt werden musste. Bereits Millimeter entschieden über Schärfe oder Unschärfe des Motivs. Die Arbeitsteilung während der Umsetzung war sehr ausgeglichen: Wir wechselten uns zwischen dem Schneiden von Früchten und Gemüse und dem Fotografieren der Querschnitte ab, sodass wir beide unsere eigenen Vorstellungen mit einbringen konnte.

Nachbearbeitung
Dank unserer spontanen Arbeitskonstruktion hatten wir eine super Ausgangslage mit dem Bildmaterial. Der Hintergrund der Objekte war bereits sehr weiss, sodass nur vereinzelt aufgehellt oder partiell korrigiert werden musste. Die Schwierigkeit während der Nachbearbeitung war vor allem die Selektion des Bildmaterials. Man kann sich darin sehr schnell verlieren und wertvolle Zeit verstreichen lassen, in der man bereits viele Fotos hätte bearbeitet haben können. Auch das Definieren von Ausschnitten der Objekte war nicht einfach. Oft erschienen die Objekte spannender, wenn man sie nicht ganzheitlich, sondern nur einen Ausschnitt davon sehen konnte.

Veröffentlichung
Für uns stand von Anfang an fest, dass wir die Fotos nicht einfach nur in eine Galerie auf Digezz packen möchten, sondern sie ästhetisch präsentieren möchten. Dazu haben wir eine Webseite programmiert, auf welcher die Bilder in einer Galerie im sogenannten Masonry-Grid dargestellt werden. Die Reihenfolge wurde sorgfältig ausgewählt. Links oben auf der Webseite haben wir noch einen Lichtschalter reinprogrammiert, mit dem man zwischen zwei Designs der Webseite auswählen kann => hell oder dunkel. Um die einzelnen Bilder grösser anzuschauen, kann man einfach auf sie klicken und es öffnet sich eine Lightbox, welche wir ebenfalls noch integriert haben.

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