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Mit einer Tanzaufführung das Publikum zu begeistern, ist etwas Einzigartiges. Meistens finden diese Aufführungen aber in geschlossenen Räumen statt und werden von Leuten besucht, die sich bewusst dafür entschieden haben, die Tänzer auf dieser Bühne zu sehen. Was aber, wenn der Tanz auf der Strasse aufgeführt wird?

Diese Frage habe ich mir gestellt. Den Tanz einer breiten Öffentlichkeit präsentieren, die somit keine andere Wahl hat als zuzuschauen, wenn auch nur kurz. Ich habe mir das Ziel gesetzt, die Leute in der Churer Innenstadt mit einer kurzen Tanzeinlage von fünf Laientänzerinnen zu begeistern und dem Publikum den Tanz etwas näherzubringen.

Tanz ist nicht nur ein Sport. Tanz ist eine Leidenschaft und eine Möglichkeit, seine Gefühle zu zeigen und Geschichten zu erzählen. Ausserdem ist es eine tolle Gelegenheit, Menschen zusammenzubringen, indem sie gemeinsam tanzen.

Ich konnte mit diesem Projekt nicht nur meine Liebe zum Tanz an das Publikum weitergeben, sondern hatte auch die Chance, mit 5 jungen Tänzerinnen zu arbeiten und ein tolles Video aus den Auftritten in der Churer Innenstadt zu kreieren.

(sba)

Kritik
von Madlaina Tinner

Idee
Entstanden ist das Projekt in meinem Kopf schon lange, doch erst im Sommer/Herbst 2019 hatte ich die Möglichkeit, es endlich umzusetzen. Ich habe mich mit den ersten Choreografieideen befasst und mich nach Musik umgehört.

Musik
Es war wahnsinnig schwierig einen Song zu finden, der zu meiner groben Idee der Choreografie passte und für den ich die Rechte bekommen konnte. Ich habe lange in Bibliotheken für lizenzfreie Musik gesucht, bin dort aber nicht wirklich fündig geworden. Bis mir einfiel, dass Lewis Felder als Digezz-Projekt einen Song produziert hatte. Deshalb habe ich mich dann an ihn gewendet und ihn gefragt, ob ich seinen Song für meine Tanzeinlage verwenden darf. So ist es dann gekommen, dass ich eine Choreografie für den Song "No appreciation" von Luca&Lewis geschrieben habe.

Choreografie
In den Sommerferien habe ich so einige Stunden im Tanzstudio verbracht, bis ich die Choreografie, wie sie dann aufgeführt wurde, zusammen hatte. Es war die erste Choreografie, die ich je selbst gemacht habe. Umso glücklicher war ich, dass ich Sereina Bürkli während des Choreografie-Prozesses an meiner Seite hatte. Sie hat viele gute Ideen eingebracht und mir geholfen, die Choreografie etwas vor Augen zu haben.

Tänzerinnen finden
Nachdem die Choreografie stand, habe ich direkt nach den Sommerferien eine Ausschreibung für interessierte Tänzerinnen in der Tanzschule Balleo aufgehängt. Darauf haben sich fünf Mädels im Alter zwischen 13 und 15 Jahren gemeldet: Malena Kamber, Lia Bischoff, Lara Herrmann, Corina Walker und Nadine Müller gemeldet. Mit diesen fünf Laientänzerinnen konnte ich dann mein Projekt realisieren und mit dem Einstudieren der Choreografie starten.
In vielen Proben innerhalb eines Monats konnte ich meine Vorstellungen optimal umsetzen, sodass der geplanten Aufführung am 9. November 2019 in der Churer Innenstadt nichts mehr im Wege stand.

Bewilligungen
Um überhaupt eine Tanzeinlage auf den Churer Strassen durchführen zu dürfen, musste ich eine Bewilligung bei der Stadt Chur einholen für die Benützung von öffentlichem Grund.
Ausserdem habe ich von allen Tänzerinnen das Einverständnis der Eltern eingeholt, dass ihre Töchter in einem Video erscheinen, welches im Internet veröffentlicht wird.

9. November
Am Tag der Aufführung haben mich Nicola Spescha und Ysabelle Moser beim Filmen unterstützt. Damit sie wussten, was auf sie zukommt, waren sie bei der Hauptprobe vor Ort und konnten sich auf die Choreografie einstellen. Die Choreografie wurde an drei verschiedenen Plätzen in Chur aufgeführt: Postplatz, Martinsplatz und zweimal am Alexanderplatz. Alle vier Shows konnten wir jeweils mit drei Kameras aufnehmen. Wir hatten eine feste Einstellung und eine zweite Einstellung mit Stativ, die leicht mit den Tänzerinnen mit schwenkte. Die dritte Kamera haben wir für Detailaufnahmen eingesetzt.

Postproduction
Nach dem Dreh, habe ich das ganze Material gesichtet. So konnte ich mir bereits gut ein Bild in meinem Kopf machen, wie das Endergebnis in etwa aussehen sollte. Allerdings sind meine Schnitt-Skills nicht ganz so gross gewesen, deshalb musste ich mich erst ein bisschen zurechtfinden. Ich habe viele Dinge während des Schnittprozesses ausprobiert, bis ich zu diesem Ergebnis gekommen bin. Mit diesem bin ich nun aber sehr zufrieden und es entspricht meinen Vorstellungen.

Fazit
Ich würde solch eine Aufführung auf jeden Fall auch noch ein zweites und ein drittes Mal machen. Die Tänzerinnen waren grossartig, es hat alles gut geklappt und das Video ist gut geworden. Wenn ich in Zukunft aber noch einmal eine überraschende Tanzeinlage in der Innenstadt planen sollte, dann nicht wieder in Chur. Das Publikum hat sich als eher schwierig dargestellt und ist nicht wirklich stehen geblieben. Ausserdem würde ich die Aufführung eher im Frühling oder Sommer machen. Zum einen, weil es einfach wärmer ist und zum anderen, weil dann auch mehr Leute auf den Strassen unterwegs sind. Trotzdem bin ich aber sehr zufrieden mit dem Tag der Aufführung und auch mit dem Video, das daraus entstanden ist.

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