Das Bild Afrikas. Wie Geschichte, Medien und Sozialisierung beeinflussen und prägen.

Mein Lehrprojekt führte mich und meine Mitstudentin nach Uganda. Vor unserer Reise wurde ich immer wieder mit Fragen und emotionalen Reaktionen aus meinem Umfeld konfrontiert, wie: „Was, ihr geht nach Uganda? Ist es dort nicht gefährlich für zwei junge Frauen?“. Unser Vorhaben wurde nicht einfach so gutgeheissen. Wenn ich meine Mitmenschen in der Schweiz fragte, woher sie denn wüssten, wie es in Afrika bzw. Uganda so ist, dann folgten Antworten wie: „Ja, es ist halt so, wie man darüber liest und hört in den Medien. Jeder weiss, dass Afrika und insbesondere Uganda korrupt und somit niemals so sicher ist wie die Schweiz.“ Ich habe viel über solche Pauschalurteile nachgedacht. Auch über meine eigenen Vorstellungen gegenüber dem, was mich in Uganda erwarten könnte. Vielleicht sind diese Vorurteile gar nicht so unberechtigt, oder etwa doch? Unter Umständen werfen wir Schweizer aus reiner Bequemlichkeit oder Unwissenheit alle afrikanischen Länder in den gleichen Topf/in die gleiche Schublade und behaupten: Afrikaner sind korrupt, kriminell und gefährlich. Woher kommt dieses Afrika-Bild?

Afrika wird aus westlicher Perspektive in den Medien eher einseitig bzw. mit negativ assoziierten Themen wie Korruption, Krankheit, Krieg, Krisen und Katastrophen in Verbindung gebracht. In meiner Bachelorthesis habe ich das Bild, welches die Schweizer*innen von Afrikaner*innen haben (Fremdbild), sowie die Afrikaner*innen über sich selbst (Selbstbild) untersucht. Die Untersuchung umfasste eine Analyse möglicher Einflussfaktoren, welche für die Entstehung des westlichen Afrika-Bildes ausschlaggebend sind. Für die theoretische Analyse wurden die oft konsumierte Kinderbücher „Globi“ und „Kasperli“ sowie die Vermittlung Afrikas in Schulbüchern und in der allgemeinen Berichtserstattung untersucht. Auch die Vermittlung Afrikas durch Entwicklungshilfen wurde näher beleuchtet sowie die Erläuterung des Zusammenhangs der Geschichte des Kolonialismus und dem daraus resultierenden Rassismus. Mit qualitativen Interviews und quantitativen Umfragen in der Schweiz und Uganda werden Einblicke in das jeweilige Afrika-Bild gewonnen und miteinander verglichen.

Für das Lehrprojekt bin ich zusammen mit meiner Mitstudentin Nadine Schulthess nach Uganda gereist, um das Hilfswerk TEP und dessen Partner Together multimedial zu unterstützen. TEP ist ein Hilfswerk in Uganda, welches von den dort lebenden Menschen selbst geführt wird und sich für den Bau von Schulen einsetzt. Together ist ein schweizerischer Verein, welcher seit 2005 das Hilfswerk TEP in Uganda mental und finanziell unterstützt. Zusammen mit Mitgliedern des Vereins Together und einigen Helfern des Hilfswerks TEP reisten wir in den Norden Ugandas, an die sudanesische Grenze ins Flüchtlingslager Palabek, um ihre Arbeit filmisch und fotografisch festzuhalten. Das Ziel des Lehrprojektes war ein optimierter Webauftritt, um den Bekanntheitsgrad zu steigern und mögliche Spender zu akquirieren. Dazu wurden nebst einem Redesign der Webseite sowie des Logos, verschiedene Videos produziert, um die Zusammenarbeit von TEP und Together in Uganda näher zu beleuchten. Die Inhalte sind so gestaltet, dass die Eigenständigkeit des Hilfswerks TEP zur Geltung kommt. Anders als in der medialen Berichterstattung oder der Kommunikation von Entwicklungshilfen, liegt der Schwerpunkt des Webauftritts auf der Vermittlung von positiven Aspekten.

Die Webseite ist unter folgendem Link einzusehen: www.together-tep.com