Vom 5. bis 7. Mai 2016 stand Chur ganz im Zeichen von neuer Esskultur. Streetfood-Künstler und Köche aus der ganzen Schweiz präsentierten ihr Können. Mit dabei waren auch diverse Churer Gastronomen.
So machten wir uns mit Kamera, Stift, Block und ganz vielen Fragen bepackt auf den Weg, um uns von Mini-Cordon Bleus bis zu veganen Crêpes durch zu schmausen. Wir haben neben köstlichem Food auch interessante Persönlichkeiten entdeckt, die uns erzählt haben wer sie sind, was sie machen und warum sie hier sind.
«Love, Peace & Cordon Bleus am Spiess»
An Tobias’ und Simons Lovemobil konnte man nicht vorbeigehen, ohne einen der diversen, vorzüglichen Mini-Cordon Bleus am Spiess zu verköstigen. Entschieden haben wir uns für eine Füllung mit getrockneten Tomaten und Käse. Wenn die beiden nicht gerade mit ihrem Lovemobil auf Reisen sind, lassen sie ihren kreativen Foodherzen im Gasthaus Gansplatz an der Oberen Gasse in Chur freien Lauf, und bieten dort neben diversen traditionellen Bündner Spezialitäten eine Cordon Bleu-Karte an, die keine Wünsche offen lässt.
Desserts neu inspiriert
«Pan de Miel» ist eigentlich ein Honigbrot, welches Nüsse, Gewürze und natürlich Honig enthält. Gleichzeitig ist es er Name von Corina Davatz’ Catering, welches die neue Dessert-Generation repräsentiert.
Dass hier viel Herzblut im Spiel ist, sieht man dem kleinen Dessert-Stand schon von weitem an. Vom rot-weiss gestreiften Dach, den filigran verzierten Holztafeln, über die mit Namen bestickte Kleidung bis zum Dessert – alles zuckersüss. Corina Davatz kommt ursprünglich aus Chur und wollte sich deshalb das allererste Streetfoodfestival in der Heimat nicht entgehen lassen. Sie lässt sich immer wieder von Neuem inspirieren. Für Honigmäuler lohnt sich der Besuch auf ihrer Website sicher.
«Poushe Strudel» hat unsere Herzen erobert
Mit offenen Mündern standen wir vor der ewig langen Schlange, die sich vor dem Stand der sympathischen Bulgarin gebildet hat. Wir trauten uns gar nicht, sie mit unseren Fragen zu belästigen. Doch sie hat uns ganz locker von ihr und ihrem Strudelhaus erzählt, während dem sie gleichzeitig und alleine die ganze Menschenmenge mit ihrem wunderbaren Strudel versorgte. Einen richtigen Familienbetrieb führen ihre Mutter, ihre zwei Schwestern und sie in Zürich. Zusammen führen sie das «Strudelhaus», was inzwischen zu einem richtigen Imperium herangewachsen ist. Die Geschichte begann schon bei den Urgrosseltern, die eine Mühle in Bulgarien besassen und Zuckerbäcker waren. Später auch die Grosseltern, die mit hausgemachtem Essen und Strudel in süssen und salzigen Variationen je nach Saison aufgewachsen sind. Aus den alten Familienrezepten, etwas Kreativität und Innovation der neuen Generation entstand dann der «Poushe Strudel». Die Strudel könnt ihr an Foodfestivals in ganz Europa geniessen.
«Coxinha» – ein bisschen Brasilien in Chur
Im Winter sind sie auf der Quaderwiese und im Sommer in der «Sand-Badi» in Chur vertreten. Die zwei brasilianischen Freundinnen sind bekannt für ihre «Coxinhas» und ihre Hotdogs, welche mit Pouletsalat und Chipsstreuseln gefüllt sind. Angefangen haben sie hobbymässig, mittlerweile sind sie jedoch sehr gut ausgelastet. Wir lieben ihre brasilianischen Hotdogs, soviel können wir euch verraten.
Vegane Crêpes gibt es im wunderbaren «Truckli», in dem ganz viel Liebe steckt.
Auf die Frage, wieso sie gerade vegane Crêpes verkaufen, bekamen wir eine simple Antwort: «Vegane Crêpes sind dem französischen Original am ähnlichsten. Früher hatten die Menschen einfach kein Geld für Milch und Eier». Heute ist die Nachfrage nach veganem Food sehr gross, doch sie seien flexibel und bereiten auf Wunsch auch nicht-vegane Crêpes zu. Die zwei Nachbarinnen sind gleichzeitig Mamis und haben die Tochter direkt ins Team eingespannt. Vegane Crêpes haben wir übrigens danach Zuhause ausprobiert und können diese Variante jedem Studenten mit kleinem Budget wärmstens empfehlen. Einen geschmacklichen Unterschied konnten wir nämlich nicht feststellen.
(mm)