Das finale Kapitel von «Millennials in Paradise»

Schon seit dem ersten «Digezz-Semester» begleitet uns das Projekt «Millennials in Paradise» durch das MMP-Studium. Zwei Beiträge sind bereits auf dieser Plattform zu finden, nun spricht das Kernteam aber Klartext: In drei Video-Podcast Folgen erzählen wir von den einzelnen Etappen der Projektrealisation. Wir schwelgen in Erinnerungen, regen uns nochmals so richtig auf und spillen exklusiven Tea über alles, was nicht gezeigt wurde. Der dritte und finale Beitrag zu einer Webserie, die so einiges abverlangte.

Der Trailer von «Millennials in Paradise» löst bei uns Gänsehaut, Stolz und zugegebenermassen etwas PTSD aus. Das Herzensprojekt scheint, als wäre es eine Ewigkeit her. Fast schon surreal ist der Gedanke daran, dass wir tatsächlich eine Schnapsidee in die Realität umgesetzt haben. Um ehrlich zu sein, hatten wir keine Ahnung, auf was wir uns da einlassen. Bei den meisten in unserem Umfeld lösten wir zu Beginn ein leichtes Kopfschütteln aus. Unsere Motivation und die rosarote Millennial-Brille hat die Skepsis erfolgreich ausgeblendet.

An den meisten von euch ist die Webserie vermutlich nicht spurlos vorbeigezogen. Wir haben auch ordentlich dafür gesorgt, dass zugespamt wird. #sorrrynotsorry. Den einen hängt es bestimmt aus den Ohren raus (nicht, dass wir euch das verübeln). Andere denken vielleicht ans «Piu Piu Piu» im Titelsong. Viele haben reingeschaut. Einige haben vielleicht einen wütenden Call mitgehört, oder uns zwischendurch jubeln oder weinen sehen. Das engste Umfeld kennt die ganze Story hinter der Webserie. Andere kennen Schnipsel daraus.

Nach erfolgreicher Distanzierung des ganzen Rummels, schauen wir als Kernteam zurück auf das abgeschlossene Projekt. In einem dreiteiligen Video-Podcast nehmen wir kein Blatt vor den Mund. Wir präsentieren euch kein fix fertiges, Blick-reifes Produkt, sondern eine authentische Antwort auf alles, was abseits der Kamera geschah.

Episode 1 «Von der Schnapsidee zum Medienpartner»

In der ersten Episode sprechen wir über die Jagd nach einem Medienpartner, weshalb wir ein Fake-Casting vorgaukeln mussten, um uns abzusichern und wie wir kurz vor Abflug wegen fehlender Dokumente eine Kandidatin ersetzen mussten.

Episode 2 «Hausdrachen und Improvisation auf Mallorca»

Harmonie statt Drama im Paradies – zumindest unter den Kandidaten. Während ein Hausdrachen dem Produktionsteam das Leben schwer machte, mussten wir unser Improvisationstalent unter Beweis stellen. Wie wir Spionage über Lavaliers betrieben, Fights in der Karaoke-Bar handelten und auf dem Klo heulten.

Episode 3 «Was danach geschah: Post-Stress und Securitas»

Zurück in der Schweiz bereiteten 1 Terabyte Rohmaterial im Gepäck der Post-Production drei schlaflose Wochen bis zur Erstveröffentlichung. Wie wir Vorlesungen verpassten für Musikrecht-Streits, ohne Budget einen Kickoff-Event organisierten, an der Reunion Securitas brauchten und weshalb das Ganze einen so bitteren Nachgeschmack hatte, dass wir bis heute noch nicht auf unser Baby angestossen haben.

Trotz Ups and Downs würden wir die Erfahrung für nichts auf der Welt hergeben und möchten jeden motivieren, der eine ausgefallene Idee verfolgen will. Für noch mehr Details oder Fragen dürft ihr uns gerne nachhaken! Mit diesem Beitrag schliessen wir das Kapitel nun definitiv ab und lassen hoffentlich bald die Korken knallen!

(spu)

 

Kritik
von Michel Kessler, Lorena Wahrenberger, Demian Spescha und Nicola Spescha

Idee

Nachdem das Projekt «Millennials in Paradise» abgeschlossen war, mussten wir uns nach der stressigen Phase erst einmal etwas davon distanzieren. Die Produktion geschah in einer Medienpartnerschaft mit der Blick-Gruppe. Obwohl die Webserie im Rahmen eines Digezz-Projekts gestartet hat, ist der Beitrag vergangenes Semesters trotz der «riese Kischte» etwas roh ausgefallen. Die Energie einer grossen Aufbereitung fehlte zugegebenermassen. Dieses Semester wollten wir uns etwas mehr an der Struktur für Digezz orientieren. Ein Rückblick auf das Projekt sollte noch einmal aufrollen, was alles dahinter steckte. Der Plan wäre gewesen, ein Setup in Form eines Confessional-Interviews herzurichten und die involvierten Mitstudenten und vor allem das Kernteam über die Erfahrung sprechen zu lassen. Durch den Lockdown musste eine Alternative her. Wir haben uns dafür entschieden, einen Rückblick anhand eines Video-Podcasts, der über Zoom-Meetings läuft, zu produzieren. 

Umsetzung

Zuerst musste die Planung für das gewünschte Produkt stimmen. Anfangs Semester sah diese zwar noch etwas anders aus, doch mit etwas Improvisation (was wir während dem Projekt sowieso schon zu genüge unter Beweis stellen mussten) klappte es schlussendlich doch.
Allem voran musste Material gesammelt werden, welches wir in die Video-Podcasts einbauen wollten. Dies gab uns auch die Struktur des Inhaltes vor: Umso mehr Material wir zur Bebilderung des Erzählten hatten, umso mehr Gewichtung gaben wir diesem Thema. So erstellten wir eine Übersicht, was wir zu welcher Etappe dieses Projekts erzählen wollten.

Zuerst nahmen wir einen Skype-Call auf, bei dem wir alle drei “Kapitel” erzählten. Die Dauer dieser Aufnahme betrug 3 Stunden. Als wir also die Aufnahme des calls nochmals angeschaut haben, merkten wir, dass es wohl nicht die beste Lösung ist, alles in einem Lauf zu erzählen. Schliesslich gab es ja so viele Anhaltspunkte, und wenn man zu lange am Stück darüber redet, merkte man, dass irgendwann die Luft raus ist. So entschieden wir uns, die Kapitel des Projekts auf drei Tage einzuplanen und somit drei verschiedene Skype-Sessions zu planen.

Learnings

Vorab muss man sagen, dass wir die Learnings nur auf die Umsetzung unseres Video-Podcast Formats beziehen. Die Liste der Learnings wäre natürlich viel länger, wenn man diese auf das ganze Projekt beziehen würde, allerdings haben wir jene schon in unserem letzten Digezz Beitrag, welchen ihr hier finden könnt, eingebunden und erläutert.


Beim anschauen der Video-Podcasts merkt man, dass es halt doch noch ein kleines Durcheinander ist. Dies, obwohl wir nach unserem ersten Versuch probiert haben, das Projekt auf drei SItzungen runterzubrechen. Das Ziel davon war, dass wir mehr Struktur schaffen würden. Dies klappte zwar im Bezug auf den ersten Versuch, allerdings ist auch die neue Version für jemand aussenstehendes eventuell immer noch ein rechtes chrüsimüsi. Wir haben dann auch den Gedanken in erwägung gezogen, das Ganze nochmals neu aufzunehmen und den Inhalt nochmals mehr zu strukturieren. Strikt einem Ablauf folgen. Allerdings war es uns bei speziell diesem Projekt wichtig, dass die Authentizität stimmte. Somit verwarfen wir die Idee des dritten Versuchs. Wir verzichteten also ganz bewusst darauf, eine strikte Struktur reinzubringen, schliesslich wollten wir so frei und ungehemmt wie möglich von der erlebten Zeit und dem Projekt erzählen. Hätten wir nochmals alles neu aufgenommen, wäre wohl viel von diesem Herzblut, welches man hoffentlich beim schauen und zuhören spürt, weggeblieben.
Trotzdem sehen wir ein, dass die Folgen teilweise zu lange sind. Es geschah auch sehr viel parallel, da uns immer wieder neue Erinnerungen in den Sinn kamen, welche wir einbringen wollten. Leider gerieten somit aber auch wichtige Anhaltspunkte in Vergessenheit. So beispielsweise die Nominierung des Projekts beim Ringier-Award. Die Nominierung und der Anlass selbst waren ein ganz persönliches Highlight für uns, leider ging dies aber unter all den Stolpersteinen von denen wir erzählen, unter. 

Trotzdem sind wir froh, dass wir diese intensive Zeit für die Zukunft festhalten konnten. Unsere Message ist nämlich immer noch die gleiche wie am Anfang: Wenn man etwas will und hart dafür arbeitet, dann kann man es auch schaffen. Egal wie viele Skeptiker es gibt, durch Teamwork und ein bisschen Improvisation ist alles möglich. Wir bedanken uns bei allen, die bei diesem Herzensprojekt mitgewirkt haben. Mit einem lachendem, aber auch weinendem Auge, schliessen wir somit das finale Kapitel von “Millennials in Paradise”.

 

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