Das kleine Paradies am Rhein – Schaffhausen

Klein aber oho! Mit 35’948 Einwohnern ist die Stadt Schaffhausen eine der kleineren Kantonshauptstädte der Schweiz. Viele Schweizer und Schweizerinnen beachten dieses kleine Paradies am Rhein gar nicht erst, jedoch hat Schaffhausen mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick scheinen mag.

Schaffhausen hat eine der schönsten Altstädte der Schweiz, was allein schon ein guter Grund wäre, dieses kleine Städtchen zu besuchen. Es gibt für alle etwas zu sehen oder zu tun. Shopping, Ausgang, Cafés und natürlich viele Sehenswürdigkeiten. In Schaffhausen gibt es nicht nur den Rheinfall, den man zwar unbedingt gesehen haben muss; es gibt noch sehr viel mehr. Aus diesem Grund werden im folgenden Video einige ausgewählte Besonderheiten und Wahrzeichen der Stadt vorgestellt. Ich wünsche allen viel Spass beim Anschauen und hoffe, dass der Eine oder die Andere sich für mein kleines Städtchen erwärmen kann.

Damit ihr die verschiedenen Texte noch in Ruhe lesen könnt, sind hier alle Texte nochmals aufgelistet:

Mohrenbrunnen
1535 wurde der damalige Holzbrunnen durch einen aus Stein ersetzt. So genannt nach dem als Mohr dargestellten Kaspar, dem jüngsten der Heiligen Drei Könige mit Krummschwert, Goldpokal und Wappenschild. Im Volksmund liebevoll «de Mohrejoggel» genannt. Diese originelle Brunnenfigur symbolisiert den wohlhabenden Stadtbürger.

Haus zum Ritter
Das Haus zum Ritter, an der Vordergasse 65, ist ein Bürgerhaus in Schaffhausen. Es wurde 1492 erbaut. Es ist bekannt durch die Freskomalereien von Tobias Stimmer auf der Fassade. Die Fassade erzählt verschiedene kleinere Szenen. Zum Beispiel den Baum der Lotophagen, von dem Odysseus’ Gefährten assen. Der Baum hat die Gestalt einer Frau.

Schwabentor
Das Schwabentor wurde 1361 erstmals als «Neuturm» urkundlich erwähnt. Es bildete gegen die Schwaben den Nordabschluss der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Der Spruch «Lappi tue d’Augen uf» steht unter der Darstellung eines Bauern, der von Autos bedrängt wird. Dieser wurde vom Schaffhauser Stadtrat ausgewählt; es besteht kein geschichtlicher Zusammenhang zum Schwabentor.

Schaffhauser Bock
Das Wappenzeichen von Schaffhausen (ein Widder) verfügte nicht immer über eine sichtbare «Mannheit». Das Aussehen des Wappens änderte sich erst Anfang des 16. Jahrhunderts. Auf dem Pavierzug verlieh Papst Julius II. aus Dank Schaffhausen ein besonderes Bannerprivileg. Der Schaffhauser Bock wurde gekrönt und erhielt goldige Hörner, Hufe und eine «guldine Mannheit». Viele Schaffhauser sind stolz auf das goldene Gemächt. Einer der Schlachtrufe der Schaffhauser Bierkurve (ein Fanclub des FC Schaffhausen) lautet: «Mir hend de Bock mit de goldige Höde!». In einem sehr kalten Winter hatte jemand Mitleid mit dem armen Geschöpf, so dass diese Person ihm einen Eierwärmer anzog, damit er nicht frieren musste.

Kloster Allerheiligen
Das Kloster Allerheiligen oder Salvator-Kloster in Schaffhausen war eine Benediktinerabtei und wurde von Eberhard VI. von Nellenburg 1049 gestiftet. Das Kloster zählte zu den drei grossen Reformklöstern der cluniazensischen Reform des Heiligen Römischen Reichs. Bei der Bombardierung von Schaffhausen durch US-Bomber am 1. April 1944 wurden Teile des Klosters, darunter die neue Abtei, zerstört, aber später wiederaufgebaut. Heute wird das Kloster als Museum genutzt.

Munot
Der Munot ist eine Zirkularfestung auf dem Emmersberg und gilt als das Wahrzeichen von der Stadt Schaffhausen. Der Munot dient heute als städtischer Veranstaltungsort und Kulturzentrum. Der Munotverein veranstaltet in den Sommermonaten auf der Munotzinne die bekannten Munotbälle mit live Tanzmusik.

(fs)

Kritik
von Lena Gächter

Idee
Beinahe jedes Mal, wenn mich jemand fragt, woher ich komme, sehe ich Fragezeichen in den Gesichtern. Kaum jemand kennt die Stadt Schaffhausen wirklich. Man weiss zwar, dass es sie gibt. Aber das ist es denn auch schon. Kaum jemand kommt auf die Idee, einen Städtetrip nach Schaffhausen zu unternehmen. Die Leute gehen lieber auf „Nummer sicher“ und reisen nach Luzern, Genf, Bern oder Zermatt. Aus diesem Grund kam mir die Idee, den Menschen mein kleines Paradies wenigstens ein bisschen näher zu bringen. Ich will ihnen zeigen, was die Stadt alles zu bieten hat und wie viel Charme sie ausstrahlt.

 

Vorbereitungen
Bevor ich mit der Kamera losziehen konnte, machte ich mir Gedanken bezüglich der besonderen Örtlichkeiten. Dies stellte sich als nicht ganz so einfach heraus. Ich wollte nicht nur „0815-Sehenswürdigkeiten“ zeigen. Vielmehr wollte ich den Blick auf besondere und witzige Details richten. Und natürlich wollte ich auch mehrere solcher Besonderheiten zeigen. Ich fand es wäre langweilig, nur verschiedene Brunnen, die gut hundert Erker oder endlos Wandmalereien zu zeigen. Zusätzlich wollte ich für mich Schaffhausen von der Touristenseite her kennen lernen. Warum? Als Beispiel mag das „Haus zum Ritter“ dienen. Ich lebe seit über 20 Jahren in der Gegend. In meiner Lehrzeit ging ich jeden Tag an diesem Gebäude vorbei und mir ist dieses Haus nie besonders aufgefallen. Es ist mir erst aufgefallen, als oft Trauben von Menschen davorstanden und sich von den Stadtführerinnen die Fassade erklären liessen.

Ich kenne bei weitem nicht alles, was Schaffhausen zu bieten hat und aus diesem Grund bin ich wieder einmal dankbar, dass es Google gibt. Ich habe mich viel Informiert und schliesslich aus den erhaltenen Informationen abwägen können, was zu filmen sich lohnen könnte. Auf folgende Punkte habe ich dabei besonders geachtet:

  • Anzahl vorhandener Informationen
  • Touristische Beliebtheit
  • Bekanntheit
  • Geeigneter Standort (nicht alle Sehenswürdigkeiten besitzen einen geeigneten Standort, um ein Stativ und eine Kamera günstig aufzustellen)

 

Postproduction
Die einzelnen Videos habe ich mit Premiere Pro und After Effects in Verbindung mit Illustrator bearbeitet. Dazu habe ich als Erstes die ganzen Videos um die gewünschte Prozentzahl beschleunigt (bis zu 8000% mal schneller). Dies soll zum einen den vielen Menschen, die vorbeigingen eine gewisse Unschärfe und Anonymität verleihen. Zum anderen erhält das Video dadurch eine gewisse Dynamik. Da leider nicht alles gefilmt werden konnte (der Schaffhauser Bock mit dem Eierwärmer und der innere Teil des Munots) musste ich auf bereits vorhandenes Bildmaterial zurückgreifen. In After Effect habe ich alle Animationen erstellt. Alle Umrandungen, Texte, Vor- und Abspann. Die Umrandung soll die verschiedenen Sehenswürdigkeiten vom Rest des Bildes abheben, damit die Zuschauer auf das Richtige gelenkt werden. Ausserdem wirkt das noch ein bisschen dynamischer. Danach war die Musiksuche an der Reihe. Ich war mir anfänglich nicht sicher, welches Musikgenre zu meinen Clips passt. Ich habe dann verschiedene Lieder von verschiedenen Genres heruntergeladen und unter das fertig geschnittene Video gelegt. Habe dann alles auf mich wirken lassen und so ziemlich schnell die passendsten Musikstücke herausgefiltert. Schliesslich musste ich nur noch kleine Anpassungen an der Musik vornehmen, damit die sie besser zu den Bildern passte. Farbkorrekturen waren nur marginal nötig, da mir das Wetter an den Aufnahmetagen gut gesonnen war. Die Stimmung hatte sich zwischen den verschiedenen Clips kaum verändert. Anders bei den Archivbildern, die mussten angepasst werden.

 

Herausforderungen
Einen geeigneten Termin für die Dreharbeiten zu finden, war meine erste Herausforderung. Entweder war das benötigte Material bereits ausgebucht oder ich musste andere, dringendere Projektarbeiten machen. Aber schliesslich habe ich doch noch ein passendes Wochenende gefunden. Die zweite grosse Herausforderung war dann die Kälte. Zum Glück hat mich meine Schwester unterstützt. Sie stand die ganze Zeit während des Drehs an meiner Seite und unterhielt mich und gab darauf acht, dass ich nicht einfror. Ein grösseres Problem, welches während des Drehs auftauchte, war die Anzahl Akkus. Ich hatte mich verschätzt, was den Akkuverbrauch der Canon 5D anging. Bis jetzt kam ich mit zwei Akkus für einen Tag immer gut durch. Diesmal lief die Kamera praktisch ununterbrochen während des ganzen Tages. Das und wohl auch die Kälte hat den höheren Akkuverschleiss wohl nach sich gezogen. Aus diesem Grund mussten wir bei einigen Sehenswürdigkeiten den Dreh zeitlich einschränken. Deswegen wurden die Clips nicht alle gleich lang. Dies war vor allem ausschlaggebend für die Postproduction. Dort musste ich den Videos verschiedene Geschwindigkeiten zuweisen, um zu vermeiden, dass die kurzen Clips zu stark verkürzt werden.  Als die verschiedenen Videos im Kasten waren, sah ich mir diese auf dem Laptop an. Leider musste ich feststellen, dass einige unscharf waren, obwohl ich während dem Dreh mehrmals alle Einstellungen überprüfte. Dies ist mir eine grosse Lehre. Ich werde ein nächstes Mal einen externen Monitor mitnehmen!

Schliesslich stellte sich das Programm After Effects noch als grosse Schwierigkeit heraus. Ich habe bisher noch nicht viel mit dem Programm gearbeitet. Aus diesem Grund dauerte es sehr lange, bis ich mich eingearbeitet und die passendsten Effekte und Animationen gefunden hatte. Die Rechtschreibung der Texte sollte man korrigieren, bevor ich sie in das Video eingefügt werden!  Dies hätte mir eine Menge Arbeit erspart.

 

Fazit
Was mich am meisten an meinem Video stört, ist die Geschwindigkeit der eingeblendeten Texte. Irgendwie ist mir durch das viele lesen der Texte nicht mehr aufgefallen, dass jemand, der den Text nicht kennt, mehr Zeit benötigt, um ihn zu lesen. Aus diesem Grund habe ich die verschiedenen Texte unter dem Video noch einmal separat aufgelistet. Nichtsdestotrotz finde ich es ein sehr gelungenes Projekt. Ich konnte sehr viel dabei lernen. Ausserdem war es eine gute Erfahrung ein Videoprojekt alleine zu konzeptionieren und zu realisieren. Ich war jedoch sehr froh für die Unterstützung durch meine Schwester. Die Dreharbeiten wären wohl um einiges schwieriger geworden. Ich werde sicher vieles, was ich während des Entstehungsprozesses gelernt habe, in zukünftigen Projekten wiederverwenden und/oder besser machen können.

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