Das Leben in Zahlen

«Der Konsument ist ein ewiger Säugling, der nach der Flasche schreit.» Mit dieser Aussage hat der amerikanische Psychoanalytiker Erich Fromm nicht unrecht. Ein Mensch in der Schweiz konsumiert – und zwar eine ganze Menge. In seinem Leben isst er beispielsweise mehr als 4’000 Kg Fleisch und 80 Kg Chips. Doch jede Medaille hat auch ihre Kehrseite. Der Konsum hat oft verheerende Folgen für die Natur.

Ein Schweizer Leben

Sport treiben, feines Essen kochen oder Sex haben – wir Menschen lieben es und wenden dafür auch ganz schön viel Zeit auf. Doch wie viel eigentlich? Das Leben eines Menschen in eindrücklichen Zahlen erklärt:

Beeindruckt? Durch diesen Konsum hinterlässt du Spuren. Welche Folgen das für die Umwelt hat, liest du hier:

Die Schattenseiten des Konsums

Ikea – der Möbelriese in der Kritik
Der gelb-blaue Riese ist beliebt. Egal ob in der Schweiz oder in Deutschland, wer seine Wohnung neu einrichten will, landet nicht selten im Möbelhaus IKEA. Nach Lust und Laune werden Tische, Stühle, Bettgestelle gekauft – alles was das Herz begehrt. Nichts hindert den Konsumenten am gierigen Zugreifen. Die Preise sind so tief, dass auch ein Fehlkauf zu verkraften wäre. Doch geht das wirklich mit rechten Dingen zu?
Immer wieder steht IKEA in der Kritik. Umweltorganisationen wie Greenpeace und WWF werfen dem Möbelriese vor, Holz von geschützten Wäldern zu verarbeiten. Dazu liefern sie handfeste Beweise (siehe Info-Links). Damit IKEA die Möbel zu tiefen Preisen verkaufen kann, werde oft ohne Rücksicht auf die Natur und Nachhaltigkeit gerodet. IKEA gibt sich bedeckt und lässt sich nicht in die Karten schauen. Die Konzernleitung betont jedoch immer wieder, dass sie illegal gerodetes Holz nicht dulde und verweist auf das fsc-Label Forest Stewardship Council.
Doch eigentlich liegt es an uns Konsumenten eins und eins zusammenzuzählen und kritisch zu hinterfragen, ob so günstige Möbel im Einklang mit der Natur stehen können?
Kein Lebensgefühl auf Kosten der Umwelt!

Weitere Informationen:
Beitrag vom Kassensturz – Ikea rodet schützenswerte FSC-Wälder
Beitrag vom WDR – Der IKEA-Check, die Holzherkunft
Beitrag ARD Plusminus – Ikea-Möbel mit Holz aus Urwälder

Hors-Sol Gemüse – Wachsen ohne Boden
Tomaten zu jeder Jahreszeit – das möchten wir Konsumenten von heute. Die Supermärkte riechen das Geschäft und bieten Gemüse und Früchte jeder Art an. Dank ausgeklügelten Systemen sind den Gemüsebauern bei der Produktion kaum mehr Grenzen gesetzt. Sie sind in der Lage unabhängig vom Ort und der Jahreszeit unsere Lust nach Tomaten und Gurken zu befriedigen. Doch unter welchen Umständen?
Hors-Sol – auch bodenfreie Produktion genannt, ist heutzutage weit verbreitet. Hors-Sol Gemüse wird nicht, wie es die Natur eigentlich will, in der Erde, sondern auf Steinwolle oder Kokosfasern im Gewächshaus angebaut. Damit die Tomaten und Gurken auch wachsen, werden sie mit speziellen Nährstofflösungen versorgt. Das sind dieselben Nährstoffe, welche sich in der natürlichen Erde befinden. Egal ob das Gemüse im Treibhaus, auf den Feldern oder nach der Hors-Sol Methode angebaut wird – bezüglich Qualität und Nährstoffe können keine Unterschiede nachgewiesen werden. Der Erdlose-Anbau ist wirtschaftlich lukrativ und mit wenig Risiko verbunden. Ernteausfälle und natürliche Feinde gibt es kaum mehr. Das Wachstum der Tomaten und Gurken kann durch die kontrollierte Zugabe von Wasser und Nährstoff exakt gesteuert werden.
Doch der Hund liegt beim Energieverbrauch begraben. Die Gewächshäuser werden unabhängig des aktuellen Klimas so geheizt, dass die Pflanzen optimal wachsen. Der Dünger, welcher den Pflanzen als Nahrung dient, wird vom Computer gesteuert und automatisch verteilt. So kommt es, dass für eine belgische Gurke aus einem Hors-Sol Gewächshaus (im Februar gekauft) 1,1 Liter Erdöl nötig sind. Stattdessen sind für eine Schweizer Freiland-Gurke im Juni nur 0,1 Liter nötig. (Quelle WWF)
Die Produktionsweise ist meist auf der Produkte-Etikette vermerkt. So haben wir als Konsumenten die freie Wahl zwischen „Hors-Sol“ oder Freiland Gemüse.

Weitere Infos:
Wie gut schmeckt Hors-Sol Gemüse?
Schweizer Landwirtschaft
Tomaten aus dem Wolkenkratzer