Der blaue Vogel

«Es war einmal.» Ich kann mich gut an die vielen Abende erinnern, an denen ich mit meiner Grossmutter im Wohnzimmer sass und sie mir Geschichten aus ihrem alten Märchenbuch vorlas.

Diese Momente sind mit ein Grund, wieso das Schreiben bald zu meiner liebsten Freizeitbeschäftigung wurde. Und obwohl ich viel Zeit am Tisch mit Stift und Notizheft verbringe, hatte ich meine letzte Erzählung circa in der dritten Klasse geschrieben – weshalb ich mir diesen Frühling vornahm, diese Tatsache zu ändern.

Entstanden ist eine Kurzgeschichte mit einem ungewöhnlichen Protagonisten. Zusätzlich habe ich diverse Bilder gestaltet, die die Gefühlswelt der Charaktere untermalen.

Mein digitales «Märchenbuch» findest du hier.

(bae)

Kritik
von Laura Hunold

Erzählung: Idee und Umsetzung
Schreiben ist meine grosse Leidenschaft. Das ist kein grosses Geheimnis, schliesslich widme ich meine Digezz-Projekte jedes Semester einer anderen Literaturform. Dieses Mal der Erzählung.

Ich wollte eine kurze Geschichte erzählen, die einen ungewöhnlichen Charakter in den Fokus stellt – nämlich einen Vogel. Da es sich aber um eine Erzählung und kein Märchen handelt, kann er nicht sprechen. Die Handlung musste folglich ohne Dialog funktionieren, die Emotionen mit Aktionen zum Ausdruck gebracht werden. Und, ganz wichtig: Die Geschichte hat kein klassisches Happy End. Ich war noch nie eine Befürworterin von «Friede, Freude, Eierkuchen» und «Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute». So findet der blaue Vogel am Ende zwar seine lang ersehnte Freiheit, die Witwe aber verliert ihr wertvollstes Besitztum und bleibt allein in ihrem Haus zurück.

Ich verfasste die Geschichte, wie immer, zuerst in Englisch. Diese Sprache erlaubt mir schon seit Jahren, kreativer und unkonventioneller zu denken. Die Übersetzung war folglich der nächste Schritt. So wurde «Once upon a time» zu «Es war einmal» und ich musste wieder einmal feststellen, dass Erzählungen, die von Adjektiven leben, auf Deutsch um einiges weniger «romantisch» und «märchenhaft» sind. Mit der Endfassung bin ich trotzdem zufrieden.

Double Exposure Art
Mir hat die «Double Exposure Photography» schon immer gefallen. Ich wollte mich dieses Semester deshalb gerne selbst an ihr versuchen. Ursprünglich war mein Plan, dies im Minor «Postproduction» zu tun, wo ich kurze Videosequenzen mit dem Double-Exposure-Effekt bearbeitet hätte. Da ich mich von diesem Freimodul jedoch aufgrund mangelnder Zeit und einigen äusserst zeitintensiven Nebenjobs abmelden musste, entschied ich, das Experiment in mein Digezz-Einzelprojekt einzubauen.

Da ich zuvor noch nie mit Double Exposure gearbeitet hatte, suchte ich online erst einmal auf Pinterest nach Inspiration. Anschliessend lud ich mir auf Pexels haufenweise lizenzfreie Bilder herunter, die sich gut miteinander kombinieren lassen. Das Problem: Die Auswahl an kleinen Vögeln und älteren Damen ist ziemlich überschaubar. Also wich ich zusätzlich auf alternative Motive aus, die in die Umgebung der Geschichte passen – andere Waldtiere.

Fehlte eigentlich nur noch die Umsetzung. Auf YouTube fand ich ein tolles Tutorial, das den Arbeitsprozess ausführlich erklärt. Die ersten Bilder erstellte ich mit den genauen Anweisungen des Videos. Nach kurzer Zeit hatte ich den Dreh raus und die Kreation der Bilder begann, mir richtig Spass zu machen. Am Ende haben es nicht alle auf die Website geschafft. Die ersten Versuche fielen qualitativ bald vom Rest ab und waren mir nicht mehr gut genug.

Verwendete Tools
Adobe Photoshop
Adobe Spark (Website)
Pexels (Lizenzfreie Bilder)

Fazit
Dieses Projekt war für mich sehr erfüllend. Die «Double Exposure Photography» gefällt mir einfach sehr und es war ein richtiges Erfolgserlebnis, als ich feststellte, dass man selbst mit wenig Erfahrung schöne Bilder gestalten kann. Die Geschichte zu schreiben, war keine grosse Herausforderung. Sie diente mir schliesslich in erster Linie als Inspirationsquelle für den visuellen Teil dieses Projekts. Selbstverständlich sind die Motive nicht perfekt. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich in Zukunft weitere Bilder in diesem Stil kreieren werde.

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