Der Dialog im Wandel: Wirkung von sprachbasierter Interaktivität auf den Lernerfolg

Aufbauend auf dem Gedanken, dass die moderne westliche Gesellschaft von Reizüberflutung und Überschuss dominiert wird, beschloss ich, in eine komplett neue Welt einzutauchen. Vom Stadtleben ins Hüttenleben, wo ich mir alles, was ich zum Leben brauchte, mit eigenen Händen schaffen musste und mir niemand das Denken abnahm.

Zwei Wochen lebte ich alleine in einer einfachen Berghütte in Flims auf der Anhöhe Runca. Für mein Lehrprojekt schrieb ich während dieser Zeit eine Geschichte über das Hüttenleben. Es ist eine fiktionale Geschichte mit Höhen und Tiefen, Entscheidungsschwierigkeiten und unterschiedlichen Ausgängen. Jedes Kapitel vermittelt eine moralische Botschaft und appelliert an das Bewusstsein der Rezipientinnen und Rezipienten. Aus der Geschichte gestaltete ich ein interaktives Hörbuch, in dem die Hörerinnen und Hörer Entscheidungen treffen müssen und dadurch selbst den Verlauf der Geschichte bestimmen können. Es ist eine Sprachapplikation, in der man mit dem Google Assistant interagieren kann. Zudem kreierte ich eine herkömmliche Version des Hörbuches ohne Interaktionsmöglichkeiten.

Wie hängt das nun mit der Thesis zusammen? Das Lehrprojekt bezweckte nicht nur, das Bewusstsein für die Umwelt und sich selbst zu stärken, sondern sollte ein Medium darstellen, mit dem der enormen Informationsflut und der dadurch fehlenden Aufmerksamkeit für einzelne Inhalte entgegengewirkt werden kann.

Ohren können nicht verschlossen werden und die Sprache ist unser primäres Kommunikationsmittel. Die modernen Sprachassistenten machen sich das Potenzial von Audio zu Nutze. Trotz der Komplexität der Sprache und der damit verbundenen Risiken entwickelt sich die Sprachsteuerung zu einer beliebten Interaktionsform. Ich wollte herausfinden, wie sprachbasierte Interaktivität in Audioinhalten effektiv angewendet werden kann, um eine nachhaltige Verankerung des Contents zu ermöglichen.

Interaktive Audiomedien können nebst verbesserter Kundenbindung auch zu einem erfolgreichen Lernerlebnis führen. Es ist nichts Neues, dass interaktive Anwendungen in Form von mobilen Apps auch als Lehrmittel eingesetzt werden. Doch je nach Gestaltung der sprachbasierten Benutzeroberfläche kann dem Lehrprozess ein natürlicher, spielerischer Charakter verliehen werden. Um die Theorie zu belegen, verglich ich in einer Onlinebefragung die Erinnerungswirkung meines interaktiven Hörbuches mit der statischen Version.

Wer neugierig ist und selbst einmal in das interaktive Hörbuch hineinhören möchte, muss nur die Google Assistant App auf seinem Smartphone installieren. Mit dem Befehl “Ok Google, starte das Hüttenleben” taucht man sofort in die Geschichte ein. Diejenigen, die die statische Version des Hörbuches bevorzugen, können diese über folgenden QR-Code abrufen: