Der Fall Peter K. – Eine wahre Bieler Geschichte wird verfilmt!

Was würdest du tun, wenn dein Elternhaus zwangsversteigert wird? Könntest du einfach so loslassen oder würdest du dafür kämpfen?

Im September 2010 wurde die Stadt Biel in den Ausnahmezustand versetzt. Auslöser war der 67-jährige Rentner Peter Kneubühl. Erbstreitigkeiten führten zur Zwangsversteigerung seines Elternhauses. Beim amtlichen Vollzug eskalierte die Situation. Kneubühl setzte sich mit Waffengewalt zur Wehr, verletzte einen Polizisten schwer und ergriff die Flucht. Während zehn Tagen narrte er die Polizei und hielt die Bieler Bevölkerung in Atem.

Der Bieler Regisseur Laurent Wyss war von Anfang an vom Fall fasziniert, hat viel Material gesammelt und steckt heute mitten in den Dreharbeiten zum Spielfilm «Peter K. – Alleine gegen den Staat». Mit dem Schauspieler Manfred Liechti wird die Rolle der Hauptperson Peter Kneubühl perfekt besetzt. Während den Dreharbeiten im Mai 2019 in Biel hatte ich die Möglichkeit, hautnah dabei zu sein und verschiedene Eindrücke zu dokumentieren.

Im Verlauf des Jahres 2020 wird der Film “Peter K. – Alleine gegen den Staat” in den Kinos zu sehen sein.

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(lhu)

Kritik
von Patricia Suter

Die Idee
Während der Arbeit bei TeleBielingue AG habe ich den Regisseur Laurent Wyss kennengelernt. Zu dieser Zeit war Laurent mit der Planung seines Spielfilms "Peter K. – Alleine gegen den Staat" beschäftigt. Damals hat er mich gefragt, ob ich nicht eine kleine Rolle im Film übernehmen möchte. Dies weckte mein Interesse am Fall Peter K. Im Zusammenhang mit dem Studium und dem Digezz Projekt kam ich auf die Idee meine Eindrücke am Set zu dokumentieren und mit Interviews zu ergänzen.

Ich erinnere mich noch genau als sich der Vorfall in meinem Umfeld ereignete. Wir waren im Sportunterricht draussen, als plötzlich mehrere Male ein Helikopter sehr tief bei uns vorbeiflog. Wahrscheinlich war die Polizei in diesem Moment auf der Suche nach Peter Kneubühl. Deswegen wurde auch der Orientierungslauf im Wald bei Biel abgesagt.

Das Konzept
Ich wollte von Anfang an dem Leser die Filmproduktion zum Fall Peter K. näherbringen. Ich führte ein Interview mit dem Regisseur und dem Hauptdarsteller. An Stelle eines langfädigen 10-minütigen Videos, habe ich mehrere kurze Clips mit den wichtigsten Aussagen realisiert. Mit zusätzlichen Fotos und Videos fing ich Impressionen aus den Dreharbeiten ein. Ich habe eine Chronologie der Ereignisse vom Fall Peter K. und eine Fotoreportage über die Handlungsorte erstellt, damit der Leser den Fall besser verstehen kann. Das ganze habe ich in einer Website zusammengefasst.

Mein Gedanke war es, die Website mit den folgenden Seiten zu erstellen: Startseite, der Fall, die Handlungsorte, der Film und über mich. Damit die Website ein einheitliches Erscheinungsbild hat, positionierte ich immer am Anfang jeder Seite ein Bild passend zum Thema. Der Hintergrund der einzelnen Themenbereiche einer Seite wechseln jeweils von hellgrau zu weiss. Somit kann der Leser die Unterthemen besser voneinander unterscheiden.

Die Produktion
Ich vereinbarte ein Treffen mit Laurent Wyss im Oberen Ried/du Haut auf dem Feld, wo damals Peter Kneubühl verhaftet wurde. Er hat mir einige Tipps bezüglich der Kameraeinstellung gegeben und wir sind vorgängig kurz die Fragen durchgegangen. Da es meine erste eigenständige Produktion war, hatte ich ein bisschen Respekt vor der Technik insbesondere dem Ton. Es hat aber alles gut funktioniert.

Das Gespräch mit dem Schauspieler Manfred Liechti verlief nebst einigen Lärmstörungen relativ reibungslos. Ich hatte zwischen den Dreharbeiten ein keines Fenster für das Interview mit Manfred erhalten. Da rundherum hektisch für die nächste Szene vorbereitet wurde, kam es zweimal vor, dass das laute Geräusche die Antwort von Manfred übertönten. Somit musste der Schauspieler zweimal das Gesagte wiederholen. Beide Interviewpartner gaben interessante Statements ab und haben viel gesprochen. Vor allem Laurent machte das Interview mit seiner ausgeprägten Gestik und seiner Wortwahl zum Erlebnis.

Die Herausforderungen
Bei mir war das Programmieren der Website die grösste Schwierigkeit. Für mich war es ein Auspropieren und Experimentieren. Doch mit ein bisschen Hilfe und der Bootstrap Vorlage konnte ich auch dies meistern. Dies ist meine aller erste Website, welche ich allein auf die Beine gestellt habe und darauf bin ich auch ein bisschen stolz.

Bei der Produktion musste ich darauf achten, dass ich kein Material veröffentlichte, welche zentrale Szenen aus dem Spielfilm wiedergeben. Deswegen liess ich die Fotos und Videos von den Dreharbeiten vor der Veröffentlichung durch den Regisseur begutachten.

Eine weiter Herausforderung war es, dass ich das richtige technische Equipment für die Interviews auslieh. Beim zweiten Interview hatte ich das Lavalier Mikrofon vergessen zu reservieren. Leider hatte es bei der HTW Ausleihe keines mehr und ich musste improvisieren. Zum Glück stellte mir ein Kollege von TeleBielingue AG eines zur Verfügung.

Das Fazit
Den gesamten Produktionsprozess von einer solchen Arbeit habe ich zum ersten Mal alleine durchgeführt. Mit Ausnahme der Bearbeitung der kurzen Videos war alles ziemliches Neuland für mich. Deswegen musste ich sehr viel Zeit investieren. Ich musste mich mit Bootstrap auseinander setzen, um eine responsive Website zu erstellen. Zudem werde ich in Zukunft die Reservierung des Equipments zwei Mal prüfen, damit ich nicht mehr improvisieren muss. Ich bin überzeugt, dass ich beim nächsten Digezz Projekt von meinen Erfahrungen profitieren kann und mir die Arbeiten einfacher fallen werden.

Wenn ich nicht bei TeleBielingue AG gearbeitet hätte, wäre ich wahrscheinlich nie in Kontakt mit dem Regisseur Laurent Wyss gekommen. Ich wäre bestimmt erst dann auf den Regisseur und seinen Film aufmerksam geworden, wenn in den Medien darüber berichtet worden wäre. Manchmal muss man einfach den richtigen Personen in der richtigen Zeit begegnen.

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