Der Gitarrenbauer

Markus Bissig sägt, hobelt und schraubt so lange, bis das Holz nach seinen Vorstellungen klingt. Als Gitarrenbauer fertigt er Unikate für seine Kunden. Sein langer Weg vom Hobby zum Fulltime-Job.

Schon als Kind baute sich Markus Bissig seine erste Gitarre. Das Material dazu stibitzte er aus der Holzwerkstatt seines Vaters. Als er dann älter wurde, stand seinem Traumberuf eine Tatsache im Weg: die Ausbildung müsste er im Ausland antreten. Er entschied sich für eine Schreinerlehre bei seinem Vater.

Wie Markus Bissig trotzdem zu seinem Traumberuf gefunden hat, erzählt er im Video. Ton an!

(fms)

Kritik
von Sara Good

Idee

Ich wollte unbedingt ein Fotoprojekt machen und mich ans Fotografieren herantasten. Da ich vorher noch nicht viel mit Audio gemacht habe, wollte ich beide Medien kombinieren und kam auf die Form einer Audio-Slideshow.

Markus Bissig hatte mir schon für das Audio-Semesterprojekt zugesagt. Dort will ich den Entstehungsprozess einer Gitarre nur mit Audio erzählen. Bei der Recherche wurde mir aber klar, dass Markus Bissig als Person unglaublich spannend ist. Darum wollte ich eine Art Porträt über ihn machen. Er hat auch dafür zugesagt.

Vorbesprechung

Im Atelier von Markus Bissig zeigte er mir zuerst die Räumlichkeiten, so dass ich mir ein Bild für die Bildgestaltung machen konnte. Wie besprachen, welche Bilder und Töne ich für mein Projekt brauchte. Er zeigte mir schon erste Schritte, die ich dann am Aufnahmetag fotografieren kann. Ich führte ein Recherchegespräch mit ihm, um noch mehr Informationen zu erhalten. Dazu erklärte ich ihm genau, in welche Richtung die Audio-Slideshow gehen sollte.

Da ich Musikaufnahmen brauchte, schlug Markus Bissig vor, seinen Nachbarn Tim für die Aufnahmen zu fragen. Er würde lieber nicht vorspielen, da er seit dem Arbeitsunfall nicht mehr gleich gut spielen kann wie vorher.

Aufnahme

Mein Equipment: Sony a 6300, Zoom H5, Neumann KM 185, Funkset Lavalier Rode, Mikrofonstativ

Anfangs habe ich gedacht, dass ich Audio und Bild gleichzeitig aufnehmen kann. Ich bin grandios gescheitert und konnte nicht wirklich «konvergent» arbeiten. Es war unmöglich, mich auf den Ton und das Bild zu konzentrieren. Also entschied ich mich dafür, die beiden einzelnen Projekte nacheinander anzugehen. Markus Bissig war sehr geduldig und hat die Schritte, wenn nötig, nochmals ausgeführt, dass ich Zeit für Bilder oder die Aufnahme hatte.

Nach dem ersten Aufnahmetag sichtete ich das Material und entschied mich, einen zweiten Aufnahmetag abzumachen. Ich vervollständigte meine Storyline und wusste ungefähr, welche Bilder und Interviewaussagen ich von ihm brauchte.

Am zweiten Tag lief alles organisierter ab. Ich musste mich nicht mehr auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren, sondern konnte mich wirklich auf die Audio-Slideshow fokussieren. Ich habe mich entschieden, einen Teil des Interviews zu filmen. Im Schnitt war ich sehr froh darüber. Ich hatte zum Beispiel keine Archivaufnahmen von ihm. Somit hätte ich viele gute Passagen weglassen müssen, da ich kein passendes Overlay hätte machen können.

Ich finde auch, dass die Video-Sequenzen nochmals eine andere Ebene von Markus Bissig zeigen.

Postproduction

Ich hatte keine Ahnung, wie viele Bilder ich effektiv für eine Audio-Slideshow brauchte. Ich suchte die besten Fotos aus, bearbeitete sie mit Photoshop und bündelte sie nach Thema. Bündel für Bündel zog ich die Fotos ins Premiere und wählte den passenden Interviewausschnitt oder das passende Geräusch aus. So entstand der Beitrag Stück um Stück.

Ich konnte mich lange auf keine Reihenfolge einigen und habe lange Zeit versucht, die einzelnen Sequenzen rumzuschieben. Schlussendlich wurde es doch eine linear erzählte Geschichte. Ein weiteres Problem waren die ausführlichen Quotes von Markus. Ich hatte oft Schwierigkeiten, die Quotes zu kürzen.

Um die Story verständlich zu machen, musste ich gewisse Informationen selber in die Geschichte bringen. Ich entschied mich für Texttafeln, wollte diese aber nicht einfach so einblenden. Ich wollte diesen Effekt des Staubs in der Werkstatt nachempfinden. Im Internet bin ich auf die kostenlose Effekte gestossen.

Während des Schnitts habe ich mit Tutorials gearbeitet. Fast alles, was ich im Kopf hatte, konnte ich irgendwie umsetzen, auch wenn nicht ganz so perfekt.

Fazit

Das Projekt hat sehr viel Spass gemacht. Vor allem weil Markus Bissig sehr geduldig und bereit dazu war, viel Zeit in das Projekt zu geben. Er gab mir nie das Gefühl, dass ich das Ganze in drei Stunden fertig haben musste.

Die Fotos sind für meinen ersten Versuch ganz ok. Bei der Bearbeitung muss ich noch mehr darauf achten, eine Linie in die zusammengehörenden Sequenzen zu bringen.

Das Audio knorzt zum Teil ein bisschen. Trotzdem bin ich ganz zufrieden damit und hatte genug Auswahl, um misslungene Aufnahmen zu ersetzen, da ich viele Informationen oder Arbeitsschritte mehrmals aufgenommen habe.

Die Texttafeln mit dem Effekt wirken ein wenig kitschig. Beim nächsten Mal würde ich versuchen, diesen Staub-Effekt auf eine andere Weise hinzubekommen.

Fürs Web finde ich die Audio-Slideshow ein gutes Format, das viel zu wenig gemacht wird. Ich fand es spannend, damit zu experimentieren und herauszufinden, wie ich die Geschichte am besten erzähle.

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