Der unschlüssige Schlüssel – Ein Krimi

Ein Mord in einem verschlossenen Raum. Drei Verdächtige. Ein Junge als Zeuge.

In unserem Krimi «Der unschlüssige Schlüssel» geht der Detektiv Rossi einem merkwürdigen Mordfall nach, der mit jeder Aussage eine neue Form annimmt. Der Detektiv begegnet merkwürdigen Gestalten, Zigarettenkritiker, Embryos und einer Leiche. Und auch wenn der Polizist schnell eine Erklärung für alles findet, gibt sich Detektiv Rossi nicht so schnell zufrieden.

Unter hier findet ihr den von Giulia geschriebenen und von Alex illustrierten Krimi um Detektiv Rossi, Leander und viele merkwürdige Rätsel.

(lhu)

Kritik
von Giulia Merki und Alex Kälin

Die Idee
Schon seit dem zweiten Semester schwebt in unseren Köpfen die Idee einer interaktiven Webgeschichte. So soll mit verschiedenen multimedialen Möglichkeiten eine Geschichte erzählt werden. Die Geschichte soll zum Erlebnis werden.
Da Alex im dritten Semester in Hamburg war, hatten wir unsere Idee auf das vierte Semester verschoben. In dieser Zeit hatten wir verschiedene neue Ideen kreiert, neue Dinge gelernt und hatten unseren Stil mehr gefunden.
Anfang des vierten Semesters war also klar, dass wir einen Krimi produzieren wollten. Jedoch wurde die Idee des multimedialen etwas beiseite geschoben. Schliesslich wollen wir das Ganze nicht um des multimedialen Willen machen, sondern das gewählte Medium soll der Geschichte auch dienlich sein. So beschlossen wir, uns auf Text und Illustration zu beschränken. So würde das Ganze als Buch funktionieren, konnte aber bei Bedarf noch ergänzt werden. Wenn also Audio irgendwo nötig war, sollte es so sein und wenn nicht, wären wir auch nicht gezwungen, dies wirklich umzusetzen.

Die Umsetzung
Bereits am Anfang des Semesters setzten wir uns zusammen, denn die Idee, einmal nicht auf den letzten Drücker fertig zu werden, erschien uns sehr schmackhaft (Dass unser Endprodukt trotzdem erst am letzten Tag fertig wurde, ist selbstverständlich).
Aus den verschiedenen Genres entschieden wir uns also für einen Krimi. Dieser lässt sich nämlich gut im Voraus konstruieren, weshalb Alex schon früh mit den Illustrationen beginnen konnte und nicht auf meinen Text dazu angewiesen war.
Giulia entwickelte ein paar Figuren und einen Mord, die Lösung dazu und die Ausgangslage. Diese führte sie in einer Liste von Stichworten auf und schuf so die Basis zum Illustrieren. Dann begann Giulia diese Stichworte auszuführen, schrieb ganze Absätze daraus und hatte am Ende eine mehr oder weniger funktionierende Geschichte.
Wir produzierten beide fortlaufend und teilten unsere Ergebnisse via Google Drive. So konnten wir uns laufend Rückmeldungen geben und uns aneinander anpassen, so dass die Illustrationen am Schluss zum Text und umgekehrt passten.

Der Text
Es ist gar nicht so einfach, einen Krimi zu schreiben, der am Ende logisch ist, für den Leser lösbar ist und gleichzeitig nicht zu früh zu viel verrät. Der Anfang und das Ende des Krimis waren von Anfang an klar, doch der Mittelteil wandelte sich während des Schreibens fortlaufend. Giulia verstrickte sich in Befragungen (Am Anfang waren die Hälfte der Szenen nur Verhöre), versuchte falsche Fährten zu legten, nur um diese dann zwei Seiten später wieder zu zerstören. Dabei sollte der Junge Leander eine zentrale Rolle spielen, da er als Kind gut für Verwirrung sorgen konnte.

Die Figuren
Leander Baumann
8 Jahre alt
Etwas dicklich, Sommersprossen
Mag Eis
Zeichnet gerne

Detektiv Franco Rossi
55 Jahre alt
Hat früher für die Polizei gearbeitet, ist dort jetzt hin und wieder Berater
Raucht

Signora Maria
36 Jahre alt
Haushälterin
Etwas dicklich (war schwanger)

Andreas Baumann
47 Jahre alt
Unternehmer
Wittwer
Vater von Leander

Sandra
25 Jahre alt
Aushilfe bei der Familie Baumann

Enrico
40 Jahre alt
Exfreund von Maria
Trinkt und raucht
Untersetzt
Unsympathisch

Der Beamte
30 Jahre alt
Unbeholfen und tollpatschig
Nicht wirklich intelligent

Der Fall
Die Putzfrau (Maria) der Familie Baumann wird erschlagen im Keller gefunden von Sandra und Leander. Alle Türen waren verschlossen, der Schlüssel wird in der Hand der Putzfrau gefunden. Es gibt nur einen Schlüssel.

Die Ausgangssituation
Die Mama von Leander ist schon lange verschwunden, wohin sie gegangen ist, weiss niemand so genau. Seit diesem Zeitpunkt lebt Andreas mit seinem Sohn Leander alleine in einem sehr grossen Haus. Er ist Besitzer eines Grossmaschinenunternehmen und arbeitet viel, weshalb er die Putzfrau Signora Maria eingestellt hat. Sie kümmert sich um den ganzen Haushalt und auch um den kleinen Leander. Unter der Woche hat Signora Maria Hilfe von der jungen Sandra, in die Leander ganz fest verliebt ist.

Eines Tages verschwindet Signora Maria spurlos. Als Leander sein Mittagessen um drei Uhr immer noch nicht bekommen hat, beginnt er mit Sandra das Haus zu durchsuchen, doch sie ist nirgends. Am Ende bleibt nur die Kellertür übrig, die jedoch verschlossen ist, der Schlüssel ist unauffindbar. Sandra will schon den Herrn Baumann anrufen, doch da hat Leander die Idee, durch das Kellerfenster einzusteigen. Sandra ist sehr verwundert, dass der Junge auf diese Idee kommt, begleitet ihn aber zum Fenster.

Leander steigt ein und findet Signora Maria am Boden liegend, den Kellerschlüssel umklammert. Er nimmt ihn ihr aus der Hand und öffnet die Tür von innen. Sandra stürzt hinein und erblickt Maria und ist komplett geschockt. Rasch erzählt sie Leander, dass sie wohl nur ein Nachmittagsschlaf mache (woraufhin er nickt „Ich weiss“). Sie ruft die Polizei, diese ist jedoch ratlos und wendet sich an den ehemaligen Detektiv Franco Rossi, der seit einem unglücklichen Schusswechsel im Ruhestand ist. Bei diesem hatte er sich das Bein schwer verletzt und humpelt jetzt immer noch.

Franco Rossi hört sich die Geschichte von Sandra an und beschliesst dann, den kleinen Leander zu verhören.

Natürlich hat sich während des Schreibens noch relativ viel verändert, aber die Grundstory ist immer irgendwie gleich geblieben.

Die Illustrationen
Wir hatten uns sehr rasch auf einen simplen Stil geeinigt, damit das Ganze auch kohärent blieb und der Geschichte zuträglich war. So beschränkten wir uns in der Farbauswahl und verliehen den Bildern einen Gangster-Look.
Alex skizzierte zu den Texten passende Bilder und malte diese dann von Hand. Anschliessend fotografierte er diese ab und stellte sie in Photoshop frei, bearbeitete sie noch nach und fügte sie danach in den Text ein.

Alle Illustrationen entstanden von Hand mit Tinte und Füller und Pinsel (Ausser der Kinderzeichnung. Diese entstand mit Farbstiften in der Faust). So erreichte Alex einzigartige Bilder, die sich so digital nicht würden herstellen lassen.

Die Website
Wir beschlossen, die Website selber zu programmieren, da uns bei Wordpress einfach immer zu viel auf der Seite war. Das Ganze sollte schlicht und aussagekräftig sein. Daher entschlossen wir uns auch für einen One-Pager, um dem Lesefluss gerecht zu werden.
Um eine buchähnliche Optik hinzukriegen, machten wir das Ganze zwei-spaltig. So findet sich immer auf der linken Seite ein Bild und rechts dann der dazugehörige Text. Da wir aber nicht zu jeder Szene Bilder wollten, gibt es auch einzelne Doppelseiten, auf denen sich nur Text findet.

Da wir eben diese buchartige Optik erreichen wollten, haben wir auch bewusst beschlossen, unsere Seite nicht für Mobile zu optimieren. Zum einen möchte wohl sowieso niemand 25 Seiten Geschichte auf einem Smartphone konsumieren, zum anderen würde dann eben diese Buchoptik verloren gehen.

Was wir gut gemacht haben
Da wir schon seit einem Semester über dieses Projekt nachgedacht haben, waren wir Anfang des Semesters auch wirklich motiviert gleich loszulegen. Und zum Glück. Am Ende musste Giulia die Geschichte dreimal neu schreiben und jede Illustration musste sich dementsprechend fortlaufend anpassen. So haben wir sehr viel Zeit und Aufwand benötigt. Hätten wir erst einen Monat vor der Abgabe angefangen, so wären wir nicht fertig geworden. Dadurch, dass wir schon in der ersten Woche das erste Mal zusammengesessen sind, hatten wir auch immer genügend Zeit, Texte und Bilder zu überschlafen, um neutral an eine Sache heranzugehen. Denn gerade wenn das Projekt so monströs gross ist, wie unseres, braucht man genügend Zeit um alles zu überschlafen. Ohne das konstante Überarbeiten unseres Produktes, hätten wir keinen runden und guten Abschluss gefunden und wären jetzt sehr unzufrieden.

Auch unsere Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert. So bekam Giulia jede Skizze und konnte diese absegnen, bevor Alex anfing, sie zu malen und sie schickte ihm jede halbe Seite Text, um Logikfehler zu finden und zu vermeiden. Dieses ständige Hin und Her hat sehr motiviert, da man schnell wieder etwas vorzuweisen hatte und niemand die Erwartung hatte, immer seitenweise Text oder Bild zu erhalten. So konnten wir uns Stück für Stück gemeinsam vorarbeiten.
Da wir gemeinsam Major haben, konnten wir uns auch jede Woche persönlich über den aktuellen Stand, Schwierigkeiten und Fragen austauschen.

Was wir weniger gut gemacht haben
Am Ende konnten wir leider nicht ganz so viel Zeit in die Programmierung stecken, wie wir das gewollt hätten. Ausserdem reichte die Zeit dann auch nicht mehr, um das Ganze noch zu vertonen (Anfangs wollten wir noch parallel das Ganze als Hörbuch vertonen, so dass auch der lesefaulste Konsument unsere Geschichte kennenlernen konnte). Gerade weil wir so früh angefangen haben, hatten wir auch nie das Gefühl, dass wir uns jetzt Druck machen müssten. Natürlich wurde es gegen den Schluss hin dann doch eng und wir haben noch vier volle Tage durchgearbeitet, um unser Projekt abgabefertig präsentieren zu können.

Ausserdem hätte es wohl Sinn gemacht, einen Zeitplan zu erstellen. So sind wir zwar beide bei jeder Zugfahrt in diesem Semester an unserem Projekt gesessen, trotzdem kam es ein paar Mal vor, dass Alex nicht weiterzeichnen konnte, da meine Ausführung der Geschichte noch fehlte. Hätten wir uns also einen Kapitel-Zeitplan erstellt, hätten wir dort weniger Wartezeit und mehr Freude gehabt.

Am Ende können wir aber doch sagen, dass uns das Projekt grosse Freude bereitet hat und wir mit dem Endresultat sehr zufrieden sind. Immerhin ist das unsere erste fertige Geschichte und dann ist es noch ein Krimi und dann ist er auch noch logisch. Also praktisch ein Meisterwerk mit viel Energie und Herzblut drin.

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