Der Weg des Whistleblowers

Whistleblower geniessen in der Öffentlichkeit Ansehen, da sie Missstände aufdecken und für Transparenz sorgen. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass Whistleblower – und selbst ihr Umfeld – nach dem Gang an die Öffentlichkeit mit massiven Problemen zu kämpfen haben.

In der Schweiz gibt es mehrere Fälle von Whistleblowing. Es herrscht die Meinung, dass die sogenannten «Hinweisgeber» hierzulande immer noch unzureichend geschützt sind. Whistleblower haben es aber nicht nur vor dem Gesetz schwer, sondern kämpfen auch um die Akzeptanz ihres Tuns. Herr Dr. iur. Martin Hilti, Geschäftsführer von Transparency International Schweiz, formuliert es in einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen wie folgt:

«Breite Schichten der Bevölkerung, Unternehmen eingeschlossen, setzen Whistleblowing noch immer mit lästigem Denunziantentum gleich. Es scheint sich schwer mit unserer Kultur zu vertragen, für die Beseitigung von Missständen einzustehen. Mit Transparenz scheinen wir uns in der Schweiz besonders schwer zu tun, vielleicht weil wir jahrzehntelang sehr gut mit Geheimniskrämerei gelebt haben.» – (SRF Kultur, Gesellschaft und Religion 2016)

In meiner Arbeit ging es darum, durch die Analyse von Whistleblowing-Fällen herauszufinden, wie schwerwiegend die Konsequenzen der sogenannten Hinweisgeber sind, und wie ihre Befindlichkeit nach dem Gang an die Öffentlichkeit aussieht.

Dazu wurden fünf Whistleblower befragt:

  • Rudolf Elmer, ehemaliger Direktor der Julius Bär Filiale (Schweizerische Privatbank) auf den Cayman Islands
  • Yasmine Motarjemi, als «global food safety manager» ehemals zuständig für die weltweite Lebensmittelsicherheit von Nestlé
  • Muriel Pestalozzi, ehemalige Juristin des Statthalteramts Dietikon
  • Alexander Marx, ehemaliger Verkaufsleiter bei Carna Grischa
  • Stéphanie Gibaud, ehemalige Marketingspezialistin bei der UBS in Frankreich

Mit dieser Arbeit ist whistleblowingfilm.ch entstanden. In einem interaktiven Film kann der Zuschauer seine eigenen Entscheidungen treffen, und wird dann mit den Konsequenzen seines Handelns konfrontiert.

Mit der filmischen Zusammenfassung erhaltet ihr einen Einblick in meine Arbeit: