Schritt 1: Das Briefing
Dies ist der erste und eigentlich auch der wichtigste Schritt. Hier gilt es zu erfahren, was sich der Künstler vorstellt. Hat das Werk einen Namen? Was ist die Idee dahinter? Wie ist die Thematik des Werks? Hat er vielleicht sogar schon eine Vorstellung davon, wie das Cover aussehen könnte? Das Ziel ist, die nötigen Grundlagen zu erhalten, um fortfahren zu können.
Schritt 2: Die Inspiration
Nicht zu unterschätzen sind dabei mögliche Inspirationsquellen. Hat der Künstler bereits Werke veröffentlicht? Wie sehen dessen Covers aus? Hat er sogar ein spezifisches Artwork (wenn nicht schon im Briefing besprochen)? Äusserst hilfreich können auch schon erste Songs des Künstlers sein, um die Stimmung des Werks herauszuspüren. Zusätzlich kann man versuchen, Cover (via Google oder Pinterest) zu suchen, die eine ähnliche Thematik beinhalten. Wenn man allmählich ein paar Vorstellungen vom Cover hat, kann man sich an die ersten Vorschläge wagen.
Schritt 3: Die ersten Entwürfe
Hier gilt es, mindestens drei möglichst komplett verschiedene Covers in Sachen Gestaltung und Sujet zu erstellen. Weshalb? Dies deshalb, um dem Künstler die gestalterischen Richtungen aufzuzeigen. Diese sind bestenfalls nur grob gestaltet, denn zu viel Zeit in ein paar Entwürfe zu investieren, lohnt sich nicht und kann verheerend sein! Anschliessend werden die ersten Entwürfe dem Künstler präsentiert. Der Künstler entscheidet sich im Optimalfall für einen Vorschlag.
Die ersten drei Entwürfe des Mixtapes «Bankster Forever» vom Rapper Bankster.
(Gestaltung: Diego Sturzenegger)
Schritt 4: Ausarbeitung eines Vorschlags
Der gewählte Entwurf wird anschliessend ausgearbeitet. Auch hier sind mindestens drei Entwürfe ein guter Richtwert. Hier gilt es, den gewählten Entwurf in möglichst verschiedenen Variationen darzustellen. Je nach Rücksprache kann sich das in der Auswahl der Farben, der Schrift oder der Sujets bemerkbar machen. Danach werden diese Varianten wieder dem Künstler präsentiert. Entscheidet sich der Künstler für eine Variante, kommt der Prozess in die letzte Phase, nämlich in die des Feinschliffs.
Schritt 5: Der Feinschliff
In diesem Schritt werden die letzten Inputs des Künstlers noch angewendet und das High-End-Cover ausgearbeitet. Falls gewünscht, wird zum digitalen Cover eine Rückseite mit einer Tracklist erstellt, so wie in diesem Beispiel.
Tipps zur Gestaltung & Aufbereitung eines Covers
Der Gestaltung eines Covers sind keine Grenzen gesetzt. Und Geschmäcker sind verschieden. In der Regel geht man deshalb nach den Wünschen des Auftraggebers. Was man aber als Tipp mit auf den Weg geben kann, ist, dass man das Cover auf das Nötigste in seinen Elementen reduziert. Alles, was auf dem Cover zu finden sein muss, ist darauf – und sonst nichts. Ausserdem muss der Text lesbar sein, auch auf der Rückseite mit der Tracklist. Bei einem digitalen Cover darf die Schrift der Tracklist aber auch ein bisschen grösser sein als gewohnt.
Das Cover wird am besten im InDesign aufgesetzt. Die Sujets werden entweder im Photoshop oder Illustrator erstellt und danach in der InDesign-Datei platziert. Im InDesign wird der Text eingefügt, um ihn typografisch korrekt zu setzen. Das Dokument ist mit einem Beschnitt von 3 Millimetern zu versehen. So hat man später noch die Freiheit, die Vor- und Rückseite als JPG-Dateien zu exportieren, oder auch ein Druck-PDF davon zu generieren, falls man das Cover noch gedruckt haben möchte.
(le)