Die 360° Wohnungsbesichtigung Visit@Home

Du gehst dir die 2.5-Zimmer-Wohnung in der Stadt Zürich in Wipkingen anschauen. Da die öffentliche Besichtigung um 16:00 Uhr beginnt, hast du dich vor einer Stunde von deiner Couch getrennt und bist deshalb genug früh dran. Du läufst um die Ecke und da siehst du sie: die 25 Meter lange Warteschlange vor der Haustüre. Im Regen. So ein Mist.

Wer eine Wohnung in einer grösseren Schweizer Stadt besichtigen wollte, hat vielleicht ein solches Szenario schon einmal erlebt. Das ist mühsam und kostet viel Zeit und Geduld. Wenn du nach 60 Minuten endlich in der Wohnung bist und sie betrachten kannst, merkst du, dass das Bad und die Räume viel zu klein sind. Mit besseren Fotos hättest du dir nicht extra die Zeit genommen, die Wohnung zu besichtigen. Wir haben uns deshalb überlegt, wie man solche Wohnungsbesichtigungen vermeiden kann. Ganz einfach: Die Besichtigung soll zu Hause auf dem Bildschirm stattfinden. Mit einer 360°-Kamera und Programmierskills haben wir unseren Traum, mehr Zeit auf der Couch zu verbringen, näher gebracht. Mit 360°-Bildern kannst du problemlos deine zukünftige Wohnung von deinem Sessel aus anschauen. Du sparst Zeit und kannst deine Selektion von Zuhause aus machen. Bequem, oder? So musst du dich (fast) nie mehr von deinem Sofa trennen. Auch für den Anbieter gibt es einige Vorteile an diesem Verfahren. Schau dir doch die neue Wohnungsbesichtigungsplattform an unter: Visit@Home

(fs)

Kritik
von Lorena Pati und Pascal Lüthi

Projekt
Bevor wir mit dem Projekt gestartet haben, notierten wir uns unsere Ziele der Arbeit:

Was ist das Problem?
In den grösseren Städten der Schweiz sind Wohnungsbesichtigungen mühsam. Beispielsweise in Zürich steht man bis zu ca. 2 Stunden in einer Warteschlange an, nur um eine kleine 3 ½ Zimmerwohnung anzuschauen.

Welche Ziele sollen erreicht werden?
In der heutigen digitalen Welt soll deshalb eine virtuelle Besichtigung daher kommen. Eine Website mit Wohnungsinseraten, bei denen die Wohnungen mit einer 360° Grad Kamera aufgenommen wurden. Einerseits sollen es 360° Aufnahmen in Bilder sein, um ein einzelnes Zimmer anzuschauen und andererseits wird man in einem Video durch die Wohnung begleitet.

Wozu soll das Ziel erreicht werden?
Um die Wartezeit zu vermeiden, ist das Ziel für uns, eine virtuelle Wohnungsbesichtigung zu erstellen. Somit werden Zeit und Aufwand für den Vermieter und den vielleicht zukünftigen Mieter erspart. Es gab bei Wohnungsbesichtigungen auch schon Diebstähle, dabei kann die virtuelle Ansicht Sicherheit für den Vermieter schaffen. Die Interessenten können schon vorab die Wohnung besichtigen, ohne einen Termin zu vereinbaren.

Wie soll die Umsetzung aussehen?
Website mit Immobilien-Inseraten. In den Inseraten sind enthalten:

  • Beschreibung der Immobilien
  • Virtuelle Wohnungsbesichtigung (Foto und/oder Video)

Was hebt uns von anderen ab?
Wir möchten unser Angebot nicht nur auf Neubauten oder frisch sanierte Wohnungen beschränken, sondern wollen uns an sämtliche Immobilienangebote richten.

Umsetzung
Als erstes kontaktierten wir Jessica Reust, Cast-Studentin der ZHdK. Sie hat uns am ersten Produktionstag mit den Aufnahmen geholfen und die Ricoh Theta S, die 360°-Kamera, ausgeliehen. Mit einer App der Ricoh Theta ist die Kamera ganz einfach zu bedienen. Man stellt die Kamera auf ein Stativ und geht aus dem Raum. Danach klickt man auf der App den Auslöser und dann ist das Bild auch schon fertig. Um ein Besichtigungsfeeling zu erschaffen, haben wir auch noch Videos der Wohnungen gedreht. Die 360° Kamera wurde mit einer Halterung auf den Kopf gesetzt und wir sind dann so durch die Wohnung stolziert. Als Plattform visitathome.ch soll das ganze ins Netz gestellt werden. Drei verschiedene Wohnungsinserate mit 360° Bilder/Video haben wir auf unsere Website gestellt.

Herausforderungen
Bei der ersten Wohnung haben wir bemerkt, dass die Aufnahmen mit einem Stativ nicht ideal sind. Das Stativ nahm zu viel Platz im Bild ein. Deshalb haben wir uns ein eigenes Stativ gebastelt. Es bestand aus einem Haushaltspapier-Behälter, einer alten Duschstange und Bücher. Somit konnten wir qualitative Bilder ohne Stativbeine produzieren und die Aufnahmen einfacher im Photoshop bearbeiten.

Geplant waren noch Videoaufnahmen der Wohnungen. Da ist nicht alles rund gelaufen. Zuerst hatten wir mit der Kopfhalterung Mühe. Wir nahmen die Kopfhalterung einer GoPro, da aber die Schraube und auch die Ausrichtung nicht mit der Ricoh Theta passten, fertigten wir einige Teile selbst an. Trotzdem wurden die Aufnahmen nicht so toll. Bei jedem Fenster oder bei einem Spiegel sah man die Person mit der Kamera auf dem Kopf. Eine Videoaufnahme konnten wir aber doch noch auf die Website stellen.

Bei der Bearbeitung der Website stellten wir fest, dass wir von den Ricoh Theta Angeboten abhängig sind. Jedes Video und Bild mussten wir via Ricoh Theta auf die Website platzieren. Beim Hochladen der 360°-Videos sind unerwartete Probleme aufgetreten. Bei Ricoh Theta gibt es die Vorgabe, dass die Videos nicht grösser als 5 Megabyte sein dürfen, um sie hochzuladen und in einer Webseite einzubinden. Da unsere 360°-Videos einiges grösser sind, mussten wir auf Youtube ausweichen und dort veröffentlichen.

Fazit
Unser Projekt haben wir im Grossen und Ganzen so ausgeführt, wie wir wollten. Jedoch gibt es bei dieser Plattform noch mehr potenzial. Im nächsten Semester wollen wir das Projekt weiterführen und Low-Fi und Hi-Fi Produkte anbieten. Auch das Problem mit der Abhängigkeit von Ricoh Theta wollen wir lösen. In Medien-BWL werden wir im 3. Semester einen Business Plan erarbeiten, dies sehen wir als eine optimale Gelegenheit unsere Arbeit auszubauen.

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